Xin chào Vietnam

Mein Hals brennt wie der Heisterberger Weiher in Flammen und die Sauerstoffzufuhr per Nasentrakt ist so gut wie disfunktional. löön leidet derweil unter immensen Schlafmangel, doch die Essensaufnahme ist noch nicht beeinträchtigt dadurch. Die gute Nachricht: wir sind sicher in Ho-Chi-Minh-Stadt gelandet.

Unser Trip startete im kleinen feinen Lahn-Dill-Bergland als uns unser Kurier Melanie in die Main-Metropole FFM steuerte. Während der Fahrt berichtete löön freudig noch zwei Sprachpakete Vietnamesisch bei sprachenlernen24.de gezogen zu haben. Der Basic-Crash-Kurs brachte uns zu der Erkenntnis, dass wir beim Hilferuf wegen fehlendem Wortschatz und Missinterpretation der Aussprache gänzlich verloren sind und dass wir uns mit einem Vokabular von "Tschüss", "Auf Wiedersehen" und "Prost" irgendwie durch Vietnam schlagen müssen.

Völlig unplanmäßig und bei checkmytrip.com immer noch nicht aktualisiert, verzögerte sich unser Abflug in Frankfurt um 1,5 Stunden. Genug Zeit um einige Euros in der Shopping Avenue "Flughafen" zu belassen. Keine Angst Leute wir kriegen unser Geld schon vor dem eigentlichem Reisebeginn los!

Im Auberginen Farbtouch und elegantem Scheich-Flair präsentierte sich das Innenleben von Qatar-Airlines vor unseren Augen, als wir um 16:50 endlich das Flugzeug betraten. Das Multimedia-Angebot faszinierte uns so sehr, dass wir beinahe den Start und sämtliche Sicherheitshinweise verpassten. löön entdeckte zugleich die Game-Zone und klinkte sich in den Tournament-Modus einer abgespeckten FIFA World Cup Version ein. Diese schien sich aber noch in der Beta-Version zu befinden, weshalb wir dieses Spiel schnell wieder beendeten und uns dem Menü hingaben. Chicken + Reis in einer Salbei-Tomatensauce mit Erdnussflair, dazu ein Rhabarber-Streuselkuchen.
Während wir uns im Anschluss dem Filmprogramm zuwandten, überquerten wir kritische Metropolen wie Bagdad und Teheran. löön meinte zwar ein paar Leuchtfeuer vernommen zu haben, ich jedoch musste diese Unannehmlichkeit verschlafe haben. Viel mehr störte mich die digitale Kartenansicht auf unserem Monitor! "Weißte löön, hier wird jeder Furz und Feuerstein eingeblendet (sogar der Westerwald!), jedoch die Meeresbeschriftung fehlt gänzlich!"

Unser Zwischenstopp in dem Luxus-Airport-Schuppen Katar sollte zunächst für Furore sorgen, denn unser Anschlussflug war nicht auf der großen allwissenden Anzeigetafel zu finden. Bei näherem Hinsehen dann das böse Erwachen: Unsere Flugnummer war aufgeführt, jedoch mit einem anderen Anflugsort. Phnom Penh. Nun fragt ihr euch sicherlich: Wo um alles in der Welt ist das denn? Und auch wir wussten diese Metropole in diesem Moment nicht zuzuordnen. Eine Nachfrage am Gate ergab, dass selbst der Steward nicht ortskundig war und im Back-Office nachhören musste. Die Recherche ergab, dass sich um die Hauptstadt Kambodschas handelt, welche fast an den Staat Vietnam grenzt.

Man versicherte uns, dass es sich hierbei nur um einen weiteren Zwischenstopp handeln würde und wir ganz mit Sicherheit in Ho-Chi-Minh City ankommen würden. Der Flug dorthin sollte sich als sehr viel beschwerlicher als der zuvorige heraus stellen. Zwar wurde uns jedem ein Beautypack inkl. Schlafmaske, Zahnpasta, Ohropax und Thrombosestrümpfen offeriert, jedoch begleiteten uns schrille, ohrenbetäubende, orientalische Klänge in den Schlaf. Sauerstoffmangel und das Austrocknen der Schleimhäute, führten des weiteren zu einem eher unruhigen Schlafverhalten auf den Flugsitzen.

Völlig übermüdet und mit gefühlter Halsentzündung 3. Grades (juli) konnten wir somit unser Glück kaum fassen vietnamesischen (und nicht kambodschanischen) Boden zu erreichen und alle Gepäckstücke zu erhalten.

Wir befinden uns nun in einer übermotorisierten, dauer-hupenden Südostmetropole, die mit gefühlten 90% Luftfeuchtigkeit auf uns einschlägt. Derzeit akklimatisieren wir in dem klimatisierten Hotelzimmer und tüfteln bereits einen Plan über die Einführung des allseits bewehrten Kreisverkehrs aus.

In diesem Sinne, ein Hoch auf geordnete Straßenverhältnisse und trinkbares Leitungswasser!

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