Der Weg ist das Ziel!

"Wie heißt denn unsere Unterkunft nochmal?" "Und vor allem, wie heißt der Ort nochmal?" "Wo landen wir eigentlich?"

Wir waren so unvorbereitet wie nie, als die große Fragerei, im WhatsApp Gruppenchat, 3 Tage vor Abflug losging. „Wird Zeit, dass wir in den Flieger kommen. Noch‘n bisschen und unser Fluganbieter ist auch pleite!“ „Alternativ wird uns Greta die Boardtickets höchstpersönlich vor unseren Augen zerreißen.“ - „Dass ihr überhaupt fliegt, ihr alten Klimaretter.“ stichelte Becks. - „Müllbeauftragte, wir sind immer noch Müllbeauftragte!“ verteidigte ich und mir schauderte es kurz bei dem Gedanken, mit welch vernichtenden Augen mich Greta strafen würde, wenn sie einen Blick auf meine bisherige CO2-Bilanz werfen könnte. „Ich wäre erledigt.“

Um uns die Sache mit dem Flug wenigstens ein klein wenig schön zu reden, verzichteten wir auf das unschlagbare Ryan-Air Angebot und ließen uns auch nicht von der portugiesischen Billigairline blenden, die auf einer 3-Stunden Strecke, zwei Zwischenstopps vorgesehen hatte. Wir griffen zum mittelpreisigen Germanwings Angebot und buchten für 4 Personen auch nur 2, anstatt 4 große Gepäckstücke. „Warum eigentlich noch mal?“ fragte ich mich, während ich Kleidungsstück für Kleidungsstück aussortierte und meine Bekleidungsauswahl auf ein Minimum reduzierte. „Manchmal sparen wir echt am falschen Ende.“

Portugal, Algarveküste. Sissy, Kristin, Löön und ich. Spannung, Abenteuer, Katastrophen und kuriose Umstände sind wie immer vorprogrammiert. Beginnen wir doch einfach damit, dass Kristin ihre Hörgeräte, zwei Tage vor Abflug, irgendwo in Herborn verloren und die Stadt quasi auf Links gedreht hatte, um diese wieder zu finden. Erfolglos. „Dann musst du halt dieses Beta-Testding jetzt mal anziehen. Das wird schon gehen.“ „Von uns spricht und versteht doch eh keiner Portugiesisch.“ - Wahrhaftig ermunternde Worte der restlichen Reisebelegschaft. 

Wir werden also von Köln nach Lissabon fliegen und von dort aus mit dem Mietwagen bis nach Arrifana fahren. Dort soll es, neben ein paar sportlichen Aktivitäten, diesmal auch einfach nur „Strand“ geben. Spätsommer, Sonne Meer, Wellen, Sand - und hoffentlich kein angespültes Plastik. 

Ob, wie und wann wir das Ziel erreichen steht noch in den Sternen, denn die triste, wenn auch schnellere Autobahnroute, werden wir fast vollständig umgehen und die malerische Route entlang der Küste wählen. „Dauert auch nur zwei Stunden länger.“,  "Moment, hier steht was von 'Überquerung mit Fähre'", "Abhaken Leute, dann lieber Mautgebühren zahlen." "Wieso ist unsere Unterkunft eigentlich nicht auf Google Maps zu sehen?!"

Wie auch immer, das Wichtigste ist, dass wir uns auf dem Weg mit den wertvollsten, portugiesischen Phrasen durschlagen können:

"Isso é uma lata velha!" -  Das Auto ist Schrott!

"Eu gostaria de fazer uma reclamação." -  Ich möchte mich beschweren!
 
"Estou com fome." - Ich habe Hunger.

"Saúde!" - Prost!


In diesem Sinne, Tchau und Adeus!