Slanj-a-va! - Schottland

 

„Hallo Julia, ich bin gerade am Verzweifeln. Mein Handy kann die App für das digitale Visum nicht laden und nutzen, da zu alt. Ich wollte es über das Notebook machen, das bekomme ich nicht hin. Das klappt ja schon wegen dem Foto vom Reisepass nicht. Am besten bleibe ich zu Hause. Das stresst mich total.“ – Anne  

[„Schade, für sie.“ hätte ein Schelm gedacht.]

Die WhatsApp Nachricht von Anne erreichte mich ca. 2 Wochen vor unserer Reise nach Schottland und das über lange Jahre geplante Familien-Großprojekt schien plötzlich, aufgrund einer neuen und kurzfristig eingeführten, britischen Verordnung, zu scheitern. 16 Jahre mussten Anne und Mama darauf warten noch einmal ihren gemeinsamen Lieblingsort „Edinburgh“ wieder zu sehen und nun sollte es an einem dusseligen Visum scheitern, wofür allein die Brexit-Befürworter verantwortlich waren? Das konnte nicht sein!
Kurzerhand wurde der Familienrat einberufen und ich setzte mich mit Mama an den Tisch, um dem ETA-Visum und der UK-App beizukommen. Schon schnell sollten Erinnerungen an den Passierschein A38 aufkommen, doch mit vereinten Kräften, viel Geduld und telefonischer Seelsorge gelang es uns das Visum zu beantragen und gegen eine Gebühr von 12 Pfund zu erhalten. Dem Trip der Reisegruppe „Wunderschön“ (Valentina, Michael, Anne, Mama und mir) sollte somit nichts mehr im Wege stehen.

„Wir fahren um 6 Uhr los. Keine Kompromisse.“ „Aber dann sitzen wir ja 3 Stunden am Flughafen rum?“ „Egal, besser als dass wir kurz vor knapp auflaufen und komplett gestresst sind.“ Generation „Boomer“ reist mit Generation „Millennials“ – ein weiteres Wagnis, das wir für diese besondere und außergewöhnliche Reise eingehen mussten. Die Anspannung im Vorfeld war groß und wir garantierten bei diesem Trip: für nichts. Spoiler: Ausgedruckte Tickets in Klarsichtfolie waren am Start.

Tag 1 | 03.04.2025

Allesamt saßen wir am Donnerstag, den 03.04.2025, pünktlich in der hintersten Reihe des Flugzeugs und flogen tiefenentspannt um 10:55 Uhr von Frankfurt mit der Maschine LH982 ab. Die butterweiche Landung in Edinburgh und der völlig unkomplizierte Bus-Transfer zur Princess Street, sowie der kurze Fußweg zu unserem „Hotel Frederick House“ ließen uns schon bald nichts mehr von Alltagsstress spüren. Michi, Vally und ich bezogen unsere 3er WG für die nächsten 7 Tage im vierten Stock. Anne und Mama mussten in ihrem Lieblingshotel noch mal umverhandeln, hatte man ihnen nur ein sehr winziges Doppelbett in ihrem Zimmer „404“ zugesprochen. Doch den treuen Stammgästen wurde zugleich ein neues Zimmer mit Einzelbetten auf Stockwerk 3 offeriert. In Schottland (nicht England) ist man wirklich noch willkommen.  

Den angebrochenen, ersten Nachmittag nutzten wir um uns mit der Stadt vertraut zu machen. Da Anne und Mama sich bestens auskannten, fanden wir auch zugleich den Weg auf die Royal Mile und in ihr Lieblingscafé „Deacon’s House Cafe“. „Das Café hat sich tatsächlich seit 16 Jahren nicht verändert.“ schwärmten die beiden Schwestern. Und auch wir fühlten uns bei leckeren Scones, Marmelade, Butter und Sahne, einem Karottenkuchen und einer leckeren, veganen Linsensuppe direkt heimisch. Lediglich die Pfundpreise waren in der Zwischenzeit minimal gestiegen, sodass die Kreditkarte schon am ersten Tag glühte.

„Ich habe eben in der Rose Street ein tolles Seafood Restaurant namens Mussle’s Inn gesehen, wollen wir da heute Abend einkehren?“ fragte Vally in die Runde. „Gerne, aber wir müssen erst mal dort schauen, ob noch was frei ist.“ sagte Anne. „Hab schon gebucht – ging hier ganz schnell übers Web.“ Dass sich die Mobilfunkanbieter, trotz Brexit und nicht-EU, auf gemeinsames Datenroaming einigen konnten, schien an ein Wunder zu grenzen. „Vielleicht ist die Welt doch nicht ganz verloren.“ Da unsere mobilen Daten gesichert waren, nutzten wir 3 „Digital Natives“ doch gleich die Gelegenheit für eine IT-Schulung unserer Eltern. „Die App Splitwise ist ganz hervorragend für gemeinsame Zahlungen für Essen und Co.“ berichtete ich werbend. Und auch wenn es anfängliche Schwierigkeiten gab, hatten Anne und Mama mit der Zeit sichtlich Spaß ihre Eintragungen durchzuführen und die Finanzen im Blick zu halten.

So planten wir am Abend, neben großen Muscheltöpfen und Fischbouquets, den weiteren Reiseverlauf und buchten allerlei Touren, sowie eine Whiskey-Verköstigung, die besonders Michi sehr am Herzen lag. Zum Abschluss des Tages gönnten wir uns noch eine Schlummertrunk im Hard Rock Café und beendeten den ersten gemeinsamen Tag unserer Reise.

 Tag 2 | 04.04.2025

Am nächsten Morgen kehrten wir in unserem Frühstückscafé „Rabble“ ein und gönnten uns erst einmal ein echtes, schönes, schottisches Breakfast mit Haggis, Bohnen und Bacon. Ein Schmackofatz! Danach navigierten wir mit der Tram Richtung Hafen, um auf Empfehlung von Anne und Mama die Royal Britannia zu besichtigen. Völlig erwartungslos wurden wir doch höchst positiv von diesem Besuch überrascht und tauchten in die Welt der Royals auf Hoher See in den 60 – 80er Jahren ab. Dezenter Prunk, stilvolle Einrichtung, mindestens 7 Schiffbars und unzählige Anekdoten machten die Audio-geführte Tour zu einem kurzweiligen, aber höchst interessanten und amüsanten Geschichtsausflug. Besonders die Geschichte des Affens und des Wombats, die der Crew zur allgemeinen Erheiterung dienten, hatten es uns angetan. Und so verweilten wir noch für einen Earl Grey auf dem Café der Britannia, bis uns Michi auf eine Attraktion in unmittelbarer Nähe aufmerksam machte. Er garantierte: für nichts.

Die Port of Leith Distillery lud zu einer spontanen Whiskey Verköstigung ein, bei der Anne, Vally und Michi nicht „nein“ sagen konnten. Mama und ich gönnten uns unterdessen ein Schnabulat namens „Gimlet Zero“ aus recyceltem Kaktus Stock. „Ich spüre leichte wärme im Schädel“ merkte Michi nach einer Weile an, der sich das torfigste Whiskey-Gedeck gegönnt hatte. Bevor die Zirkuspferde jedoch mit ihm durchgingen, fuhren wir mit der Tram zurück in die Stadt und sorgten im „Auld Hundred“ in der Rose Street für eine deftige Grundlage. Anne und Mama zog es danach zurück aufs Zimmer, während es die 2 lustigen 3 in das gegenüberliegende Pub zum Live-Fußball und anschließend ins Irish Pub für ein paar Beer-Drinks und Live-Music verschlug. Nachdem das Pub jedoch immer voller wurde und mittlerweile einige Pailletten-bestückte Jungengessellenabschiede eintrafen, entschieden auch wir uns die Horizontale aufzusuchen. 

Tag 3 | 05.04.2025

Am Samstag tauchten wir ab in den Untergrund Edinburghs und in das 16. und 17 Jahrhundert, als die Pest die Stadt, aber besonders stark die Mary King’s Close, eine angrenzende Gasse der Royal Mile, vom schwarzen Tod heimgesucht wurde. Die Gasse war zuvor vom Royal Exchange überbaut worden, um den Handel in den Gassen zu unterbinden. Dies hielt die Bewohner von Mary King’s Close jedoch nicht davon ab den Handel im Untergrund weiter zu betreiben. Aufgrund der Pest, die hier besonders wütete und einige Todesopfer forderte, sowie die vielen geisterhaften und rätselhaften Geschichten, machten MKC zu einem besonderen und mystischen Ort, den wir mit unserem stark authentischen Tourguide „Mike“ mit allen Sinnen erleben durften. Nachdem wir die urbane Welt verlassen hatten, war es Zeit für einen Tee im Deacon’s. Wir stärkten uns kurz um für das nächste Event gewappnet zu sein: Whiskey Tasting. Auch hier wurden wir in eine neue Welt entführt, die uns schon noch nach wenigen Minuten spüren ließ, selbst ein Tropfen eines Whiskey Fass zu sein. Mit visuellen Effekten, die man in der Digitalwüste Deutschland nicht mal erahnen kann, führte uns Tourguide Archie durch den gesamten Herstellungsprozess bis hin in einen gläsernen Raum, gefüllt von hunderten bis tausenden Whiskey Flaschen. Michi war im Paradies angekommen. Der Genuss des edlen Getränkes war zwar nicht für jeden ein Schmackofatz, hielt uns jedoch nicht davon ab einige Exponate käuflich zu erwerben. „Kann man immer mal verschenken“.
Einmal im Delirium, gönnten wir uns noch bei herrlichstem Sonnenschein ein lecker Bierchen auf dem Grassmarket. „The Last Drop“ – der letzte Droppe, hieß das Lokal unserer Wahl, welches wir bereits am Anreisetag besucht hatten. Dinner gönnten wir uns in Deacon’s Pub, wo Mama endlich zu ihrem Haggi’s kam. In der Hotellobby unterhielten wir das Personal noch mit einer Runde Karten und bereiteten uns auf das nächste Abenteuer am nächsten Tag vor: Erklimmung des Hausberges.

Tag 4 | 06.04.2025

Wir stärkten uns im „Rabble“ mit einem guten Frühstück und packten alle Kekse der Zimmerbar ein, die aufzufinden waren. Das Ziel war klar: „Arthur’s Seat“, doch der Weg dahin auf jeder Etappe eine Herausforderung. Zunächst kämpften wir uns über die Royal Mile, unglücklicherweise jedoch über einen Teil, den noch niemand der Reiseteilnehmer kannte. Somit kamen wir maximal 5 Schritte bis zum nächsten Souvenirshop vorwärts, in dem zwingend eingekehrt werden musste. So verlangte es das Gesetz. Nachdem wir 1,5 Stunden für einen 100 Meter Teil der Royal Mile benötigt hatten, musste auch im Café zwecks Toilettenstopp abermals Halt gemacht werden, bevor wir endlich den Fuße des Berges erreicht hatten. Da es ein Sonntag war und ein wunderschöner Apriltag oben drauf, teilten wir uns den beschwerlichen Weg, der abschließend einige Kletterpassagen bereit hielt, mit hunderten weiteren Wanderern. Der Ausblick war jedoch phänomenal und all die Anstrengung wert. Wir belohnten uns mit einem Kaffee am Holyrood Palace und -ach ja -dort war auch gleich wieder ein netter Souvenirshop. Auch am Grassmarket mussten wir noch mal vorbei um Sonne und Bier zu tanken. „Mäma, Mäma“ rief Michi in einem quäkenden Ton hinter Anne her. Ein verwirrter Inder drehte sich zu ihm um. „Sorry, I didn’t mean to irritate you“ begegnete ihm Michi. Und der Inder erwiderte.“ Oh no, but my name is Ama.“ Ein Abendessen im „Rabble“ rundete den Tag ab. Nur Michi konnte nicht genug bekommen und orderte nach seinem schmackhaften Steak ein weiteres Dessert hinzu. Was ein Genusstyp.

Tag 5 | 07.04.2025

„Happy Birthday liebe Gisela“ sangen wir harmonisch, als wir Mama und Anne für die bevorstehende Tour in die Highlands am frühen Morgen abholten. Auf dem Weg zum Bus kreuzten wir noch durch ein Filmset am Charlotte Square, der Titel durfte uns jedoch nicht verraten werden. Busfahrer „Bruce“ verstand sein Handwerk und lenkte uns nicht nur sicher durch die hügelige Landschaft Schottlands, sondern berichtete uns beherzt über Legenden, Sagen und Geschichten seiner Heimat. Dabei strengte er sich wirklich an „Hoche-Englisch“ zu sprechen und die Truppe mit einem sagenhaften Song-Repertoire auf die Highlands einzustimmen. Unser erster Stopp war Denn Glencoe, wo wir eine Herde schottischer Hochlandrinder begutachten und füttern durften. Die Mittagspause verbrachten wir in Fort William und am Loch Eil. Das absolutes Highlight der Tour erwarte uns dann in Glennfinan. Hier ist nicht nur das Mekka aller Harry Potter Fans, sondern auch das Loch Shiel, auf welches man mit fast schon kitschigem Highland-Bergehintergrund meilenweit schauen kann. Wir ließen uns diesen Spot für ein Gruppenfoto nicht nehmen, welches ein Inder mit meinem Handy aufnahm. Er hantierte minutenlang mit meinem mobilen Endgerät herum und wir fragten uns schon was dabei nur herauskommen sollte. Das Ergebnis war nicht nur ein visuell, animiertes Meisterwerk von Bild, er hatte uns damit außerdem die „Räumlichkeits-Funktion“ am iPhone bekannt gemacht. „Ich hab mich schon die ganze Zeit gefragt, was man mit diesem Feature anstellen soll“ merkte ich – offensichtlich technisch unbedarft - an. Der Hauptgrund unserer Anreise war jedoch noch nicht eingetroffen. Der „Hogwart-Express“. Dieser sollte - und wir hatten mächtig  Glück -, heute zum Saisonstart um 15:15 Uhr über die Gleisen des Glennfinan Aquädukt brettern. Das Zeitfenster war eng und Vally und ich rannten den Hügel zum „Best Spot“ hinauf, wo bereits unzählige Potter-Fans verharrten. Auf den letzten Drücker setzen wir uns in die erste Reihe und konnten rechtzeitig abdrücken. „Mist, mein Speicher ist voll.“ jammerte Vally, die ein Video drehen wollte. Und vor lauter Schreck vergaß ich weitere Fotos zu machen als der Zug näher kam. „Kann man nix mache, Lebbe geht weiter.“ 

Auf dem Rückweg gönnten wir uns in Pitlochry noch ein lecker Bierchen, sowie ein Whiskey-Eis im Scotch Corner, überquerten die Brücke nach Edinburgh mit „Bridge over troubled water“ und düsten dann Richtung Heimat. Wer glaubte an dem Punkt sei der Abend gelaufen gewesen, der irrte sich gewaltig. Denn nun war der große Auftritt der „Prancing Ponies“ gekommen. Die Pub Quiz Night in „The Amber Rose“ hatte mit diesem Debüt aus Deutschland nicht gerechnet. Wir stiegen direkt in die Jackpot-Runde ein und meisterten eine Frage nach der nächsten. Bravourös schalteten wir einen Gegner nach dem nächsten aus und befanden uns nun im Finale. Eine letzte Frage mussten wir nur noch richtig beantworten. Die Spannung stieg… und die Frage lautet: In welcher englischen Stadt fanden die 151. Opening des Golfs statt? Stille. „Verdammt, das ist unsere Achillesferse.“ monierte Vally.

Nur ganz knapp verpassten wir den 50 Pound Jackpott, waren aber dennoch überglücklich über diesen gelungenen Tag. 

Tag 6 | 07.04.2025

„Happy Birthday liebe Anne“ sangen wir harmonisch, als wir Anne und Mama für den bevorstehenden Trip an die Ostküste Schottlands abholten. Zunächst galt es das Mietauto aufzugabeln, welches Michi fahren „durfte“. Der Linksverkehr, insbesondere in Edinburgh, sollte zu einer der größten Herausforderungen werden. Michi und ich schwitzten vorne Blut und Wasser, und dass obwohl ich nur Copilot war. Besonders die Kreisverkehre ließen uns den Atem anhalten. Einmal aus der Stadt war es nur noch halb so schlimm. Na ja, wenn dir Straßen an die Küste nicht so eng gewesen wären. „Keine Zeit für Kapriolen“ sagte Michi an. „Fotostopps werden nur mit mindestens 10 Minuten Vorankündigung angefahren.“ Wir erreichten trotz dieser irren Verkehrsführung und einem Stau kurz vor Ziel St. Andrews und kehrten in ein 4-Sterne Seafood-Restaurant ein, welches auch im Michelin Guide zu finden ist, ein. Aufwendig und hochtrabend wurden uns die delikaten Speisen dargereicht, welche portionsmäßig zwar sehr überschaubar waren, uns aber bis spät in den Abend sättigten. Fazit: kann man mal gemacht haben. Nach dem Essen bummelten wir noch durch den schicken Ort und machten uns dann, entlang der Küste, Richtung Heimat. In der „Golden Hour“ erreichten wir den Küstenort „Crail“, ein schöner, alter Fischerhafen wie aus einem Roman. Hier war Zeit für Erholung und ein Fotoshooting. Ohne Touristen, ohne Lärm – einfach atmen, in die Ferne schauen und genießen.

Ohne einen einzigen Kratzer lieferten wir den Mietwagen abends zurück und waren uns einig: „Der Linksverkehr kann uns gestohlen bleiben!“ Der Abend endete im „Hanover Tap“, ein Pub, das Vally derweilen organisiert hatte und welches mit 5 Pound Cocktails, sowie Champions League live lockte. Wir wurden an diesem Abend nicht nur Zeuge von zwei legendären Freistoßtoren von Declan Rice (FC Arsenal), sondern setzten hier unseren ehrlichen Glasfeldzug durch Edinburgh weiter fort. Zitat „Just take it, and I won’t look.“

Tag 7 | 09.04.2025

An Tag 7 hatten wir alle genug voneinander und es trennten sich unsere Wege. So war es natürlich nicht, dennoch hatte nun jeder mal Zeit sein eigens Ding zu machen. Miss Marple, alias Vally, machte sich auf Erkundungstour nach Dean Village und spürte unter anderem ein schönes, lokales Pub auf, indem sie sich mit den Einheimischen ein paar gute Gespräche und lecker Bierchen genehmigte. Apropos Gönnung, da wären wir wieder bei Michi, der eine weitere Whiskey Tour aufstöberte und diesmal bei Johnny Walker einkehrte. Für mich und Mama stand zunächst eine Wanderung um den Arthur’s Seat an, bevor wir in Duddingstion im ältesten Pub Schottlands, dem „Sheeps Heid Inn“, auf einen Cider und eine Runde Kegeln einkehrten. Auf unserem Rückweg besuchten wir noch das Planetarium und erkundeten Calton Hill, wo uns abermals ein wunderbarer Ausblick geboten wurde. Anne erforschte derweil alles rund um Castle Hill und gönnte sich mit Michi einen Kaffee in der Tartan Weaving Mill, wo die Stoffe der verschiedenen schottischem Familien-Clans gewebt werden. Die sternenförmigen Erkundungen liefen schlussendlich in der Oz-Bar zusammen. Hier war vor allem ich glückselig, hielt es sich gar nicht um den „Zauberer von Oz“, sondern um eine australische Bar mit australischem Bier. Ich ließ mich zugleich blenden und orderte 4 australische Biere, die mir völlig überteuert verkauft wurden. – Egal, dass hiesige Pub Quiz war eh ein echter Reinfall für die doch so hoch gelobten „Prancing Ponies“. Und so dinierten wir später noch im „Elements“ in der Rose Street. Nur Vally und ich hatten noch Kraft für einen letzten Besuch in unserem Irish Pub nebenan. Auch hier vernahm ich später von Vally, dass ehrliche Glasfeldzüge erfolgreich gewesen sein sollten.

Tag 8 | 10.04.2025

Ein letztes Mal Edinburgh einatmen, ein letztes Mal schottisch-untypisch Wetter auftanken, ein letztes Mal Deacon’s House Café. „Zu Hause werden so lange Scones gebacken, bis wir die so hinkriegen wie hier.“ waren sich Anne und Mama einig. Und es wurden wilde Pläne geschmiedet, wie schön es doch wäre ein eigenes kleines Café zu eröffnen. Wer weiß, vielleicht wird es ja irgendwann etwas aus diesem Café, vielleicht kehren wir auch irgendwann noch mal zurück an diesen schönen und besonderen Ort und vielleicht erkunden wir auch irgendwann noch den Rest von Schottland oder eines seiner Nachbarinseln. Eins ist sicher: Dies hier war eine wunderbare und unvergesslich schöne Reise, eine Familienerinnerung, die uns für immer bleiben und begleiten wird. Und an die wir, wann immer wir tänzelnde Ponys, glitzernde Pailletten oder durchgehende Zirkuspferde sehen, denken werden.

Danke Schottland und Slanj-a-va!


 

1 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Das trifft es genau.

Kommentar veröffentlichen