Hoffnungslos Hoffnungsvoll

In Tagen des Terrors und der allgemeinen Verunsicherung, stellt sich für viele die Frage, wie, wo und ob man überhaupt noch reisen sollte. "Wir haben versucht Ägypten im Dezember zu stornieren, doch unser Reiseanbieter stuft das Urlaubsgebiet als nicht terrorgefährdet ein."  "Wir wollten über Silvester nach Paris, aber unter den Umständen canceln wir den Trip." "Mein Mann muss geschäftlich nach Mailand, ich habe Angst um ihn." Auch der, für sonst viele, fest eingeplante Traditionsausflug auf deutsche Großstadtweihnachtsmärkte, der gerne mit dem Zug und dem stets beliebten Glühweinstandaufenthalt kombiniert wird, steht plötzlich in Frage. Massenevents wie Konzerte und Sportveranstaltungen sind augenblicklich gleichzusetzen mit einem Trip in Kriegsbestimmtes Land. Die Bilder und Nachrichten der letzten Wochen bestimmen unser Denken und Handeln und haben uns in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Und selbst wenn überhaupt keine Gefahr bestehen sollte, so könnte in diesen Tagen schon der kleinste Verdacht für eine Massenpanik sorgen.

Ob diese Ängste und Bedenken nun tatsächlich gerechtfertigt sind oder ob wir uns nun völlig verunsichern lassen, das kann vermutlich niemand so genau beantworten. Fakt ist: Gefahr lauert immer und überall. Das was in Paris passiert ist, steht in anderen Ländern auf der Tagesordnung. Es gehört zu den Risiken des Lebens, genauso wie ein Erdbeben, eine Überschwemmung, ein Hausbrand, eine schlimme Krankheit oder ein Autounfall. Wir sind vor nichts sicher und können allesamt dankbar sein, dass wir es unserem Leben schon bis hierher geschafft haben. Bei den ganzen Dingen, denen wir tagtäglich ausgesetzt sind, eigentlich ein absolutes Wunder. Umso mehr sollten wir dem Leben furchtlos begegnen und uns nicht einschüchtern lassen.

In diesem Sinne scrollten löön und ich Abend für Abend durch das vielfältige Tripangebot einer Reisegesellschaft, die unsere Herzen mit specials offers wie "YOLO"- und "Active and Adventure"-Deals höher schlugen ließ. Auch wenn wir Jordanien und den Nahen Osten erst mal kategorisch ausschlossen, so befanden sich in der Endauswahl noch hochkarätige Vertreter wie Kanada, Patagonien, Ecuador und Südafrika. Keine leichte Entscheidung, die bei diesem Aufgebot zu fällen war und so schoben wir die Aufgabe gekonnt an unsere Reiseexperten "STA Travels" weiter, die wir mit Angebotsanfragen und einer schier unendlichen Liste an Zusatzfragen konfrontierten. Mit viel Geduld und ausführlicher Recherchearbeit nahm sich unsere Kundenbetreuerin "Steffi" unserem Anliegen an. Trotz zwischenzeitlichem Bedenken, dass wir sie mit unseren ständig neuen Ideen in den Burn-Out getrieben hatten, bestätigte sich dies glücklicherweise nicht. So verglichen löön und ich akribisch die Für und Wieders, rechneten Terminkollisionen mit unserem Kreisoberliga-Saisonkalender aus, aktivierten die Googlebildergalerie für Anschauungsmaterial und lasen uns in die Landesgeschichte, Flora und Fauna, sowie Tripadvisor-Rezessionen ein.

Am Ende fanden wir unser Land. Eines das für Hoffnung steht. SÜDAFRIKA.

TSV Fleisbach goes Rimini Teil 2

Nur um Haaresbreite verpassten wir die Qualifikation, in das auf Sonntag terminierte Finale, welches im Stadion von Gatto da Mare vor renommierten Publikum ausgetragen werden sollte. Der Pokal schien schon in greifbarer Nähe, als wir das erste Spiel auf internationalem Parkett und bei sportfreundlichen Temperaturen von 40 Grad austrugen. Gleich zwei Treffer markierte das Team aus dem Lahn-Dill-Bergland im Eröffnungsspiel gegen die Azuris, welche jedoch mit 3 Scores dagegen hielten und die Partie knapp für sich entschieden. Nach einer einstündigen Pause folgte Spiel Nummer 2 und schon hier stand die Sonne auf ihrem dauerhaften Höchststand. Während wir uns also im Dauerwechselmodus und mit 5 Eimern Wasser am Rand durch die Partie kämpften, spielten die Sonnen verwöhnten Italianos die 24-minütige Angelegenheit 'mal eben so runter'. Hatten wir am Abend zuvor den Referee, welcher im selben Etablissement wie wir untergebracht war, bereits entsprechend gebrieft und mindestens 5 Penaltys ausgehandelt, schien dieser im entscheidenden Moment dieses verdrängt zu haben. So endete dieses Spiel auch wieder knapp mit einer Niederlage. 

Die nachfolgenden 4 Stunden sollten der anstrengendste Teil des Turniers werden. Denn auch im Tournament-Modus wird in Italien Siesta gehalten. Jedoch ist die italienische Siesta keinerlei Pendant zur guten alten deutschen Mittagspause, versteht man unter dem Wort 'Ruhe' doch eher weniger. Das liegt zum einen an dem sehr ausgeprägten Sprachorgan, als auch an der erweiterten Lautstärkefunktion der Italienerinnen. Das Gedudel aus dem qualitativ minderwertigen Soundanlagensystem und die lieblos zusammen gestellte Playlist mit ausschließlich italienischem Liedgut der Techno- und Ghettoszene, trug dem Gesamtbefinden auch nicht weiter bei. So mussten auch leider die nachfolgenden zwei Spiele knapp aus der Hand gegeben werden, da leichte Seh- und Höreinschreinkungen im deutschen Kader zu vermelden waren. 

Im letzten Spiel schmiss der TSV Fleisbach jedoch noch mal alles was ging in die Partie. Aufopfernd, kämpferisch und niemals-aufgebend konnten wir zu später Stunde noch 3 Punkte und somit den 9. Platz einnehmen. Manch andere Teams schienen da mit 0 Punkten und 0 Toren weitaus abgeschlagener. Auch unsere Hotelfreunde aus Bergamo erreichten nicht den Qualifikationsstatus und setzten sich fast zeitgleich mit uns ab. Nur unsere   Trilingualtalente aus Luxemburg erreichten das große Finale, ohne die wir übrigens weder das Reglement, noch die Speisekarte, noch sonstige Turnierhinweise, die ausschließlich in italienisch verfügbar waren, verstanden hätten. Umso mehr freute uns der spätere Turniersieg von Team "Multikulti". 

Für den TSV Fleisbach endete am Samstag daher die weitere Turnierteilnahme, auch wenn wir uns diese Information mal wieder selbst ableiten mussten. Dies hielt uns jedoch nicht davon ab den letzten Abend in gemeinsamer Runde noch einmal gebührend ausklingen zu lassen. Man nimmt somit einiges mit aus Rimini: Erfahrung, Stiche am ganzen Körper, rote Hautfilter, das ein oder andere modische Accessoire und die Erkenntnis weitere Turnierteilnahmen auf den nord- bis westlichen Teil Europas zu beschränken. 

Unnützeste Mitnahme bei diesem Trip ist dieses Mal das gute alte Glätteisen gewesen, welches weder Steckerkonform, noch in der Anwendung dauerhaft nützlich war. Dafür erwiesen sich Tübchenvielfalt von Sonnencreme bis Fenistil als Dauerrenner und immer griffbereit. Ein weiterer Trugschluss in Italien sollte die Nutzbarkeit von Besteck sein. Zu Bedenken gilt, das dieses Werkzeug bei Benutzung mit satten 1,50€ zu Buche schlägt. Dafür hält man besser Abstand von Zusatzbrötchen, welche als Beilage zu Salat und Pasta serviert werden. Diese gleichen Konsistenztechnisch eher einem Golfball und zeichnen sich nicht unbedingt als Delikatesse aus. 

"Thank you for nothing!" präsentierte sich Co-Trainer und Steuercaptain Carsten vor versammelter Mannschaft, als sich die Busreisenden bereits am Sonntag morgen von Rimini verabschiedeten. Mit Pokal im Gepäck machte sich der Vortrupp also wieder auf die Reise, während die Flieger noch einen Tag am Strand verleben durften. Nebst Sonne, Strand und Meer, wurden uns im 15-Minuten Takt nützliche bis brauchbare Warengüter hochwertiger Qualität offeriert und präsentiert. Diesmal waren es Carla und löön, die beim Sonderverkauf "Augenschutz" zuschlugen und je drei Sonnenbrillen erwarben. Besonders das Modell "Fichtenholz" fand viel zu Zuspruch, was mich schlussendlich ebenfalls zum Kauf bewog. 

"Ich bin eine einzige Schweißperle." gab becks in dehydrierten Worten von sich, als wir uns schlussendlich im nicht klimatisierten Zug nach Bologna einfanden, von wo aus es per Flugzeug zurück in die Heimat geht. Arriverderci bella Italia! - noch bemängeln wir deine unerträgliche Hitze, doch schon in wenigen Stunden werden wir das kalt-regnerische Wetter in good old Germany verfluchen! Bravissimo! 





Fleisbach goes Rimini! Teil 1

"Was isn' das für en sonderbares Schlauchsystem?" rief ich über die eingebaute Telefonanlage im Bad meinen Mitreisenden zu, als ich das Föhngerät begutachtete. "Damit werden wir keinen Krieg gewinnen." stellten wir trocken fest und kalkulierten eine Föhn-Nettozeit von 45 Minuten ein. Das Airport Hotel überzeugte mit einem reichhaltigen Frühstücksbüffet, welches jedoch Minuspunkte bei Industrie-Rührei zu verbuchen hatte. Auch die Distanzangaben entpuppten sich als trügerisch. Hatte der Hotelportier noch vor wenigen Tagen per Mail vermeldet, dass es nur ein "short walk" von 500 Metern vom Hotel zum Busbahnhof sei, so korrigierte das Personal vor-Ort die Angabe auf 3,5 Kilometer Fußmarsch und die Frage "Do you like to book a taxi?" Als wir uns die nicht begehbare Strecke Richtung Busstopp anschauten, bejahten wir die Frage zugleich und orderten mit einem Unkostenbeitrag von "Maximum 20€" die personalisierte Fahrvariante. Am Hauptbahnhof Bolognas angekommen, sollte die Reise weiter nach Rimini gehen. Unsere Reiseleitung löön hatte dafür alles akkurat und mit spitzen Bleistift ausgearbeitet. Zu unseren besonderen Überraschung sollte auch das Unterhaltungsprogramm während der Fahrt zu keinem Zeitpunkt zu kurz kommen. Nach nur wenigen Minuten Zugreise, gesellte sich eine einbeinige italienische Musikkünstlerin in unser Abteil, die mit einem äußerst ausgeprägten Sprachorgan und dezent extravaganten Kleidungsstil alle Blick auf sich zog. Ihr brandneues Keyboardgerät, sowie die überdimensionalen Kopfhörer, gigantische Sonnenbrille und spitzlackierten Fingernägel vervollständigten das Gesamtbild. Mit ihrer Police-Office Hutbekleidung und einer abgefranzten Krawatte schlug die bis ins Detail geschminkte, italienische Lady Gaga in die Tasten und schmetterte avatarische Lyriken durch das Zugabteil. Mit absoluter Selbstüberzeugung und einem Hang zum Überschwänglichen berichtete uns der selbst ernannte Star, nach ihrem grandiosen Auftritt, von ihrer unglaublich erfolgreichen Karriere und ihrem 60-jährigen Produzenten, der sich derzeit in Südamerika befindet. "Bye Bye Girls from Germania!" rief uns die, mit bürgerlichem Namen bezeichnete 'Marika Bianchi' zu, als sie uns noch eine Visitenkarte zur Eventbuchung hinterließ. 

Ohne musikalische Untermalung stiegen wir in Raverne um und setzten die Reise bis zum Endziel "Torre Pedrera" fort. Ganz ohne bürgerliche Mithilfe und Ortskenntnisse erreichten wir schlussendlich das 3-Sterne Hotel mit Blick auf Strand. Der nächste Aktionspunkt lautete 'Sprung ins brühwarme Meer" und Réunion des Teams TSV Fleisbach. Im Chill- und Bademodus gestalteten wir die weiteren Stunden, bis wir uns zum Gala- und Eröffnungsabend des Turniers nach Gatteo de Mare begaben. Mit großen Erwartungen und einem einheitlichem Dress betraten wir die Kunstrasenfläche, die uns zwischen Staunen und ernüchternder Erkenntnis, vorerst den Atem nahm. Höchst improvisiert eröffnete sich zwischen Bierzeltgarnitur, italienischem Fingerfood, Plastikbechern, Campinggefilden und ausländischem Vokabular das Event vor uns. Denkwürdig, seltsam, surreal und nicht-von-dieser-Galaxie, lässt sich das Abendprogramm was irgendwas zwischen Mini-Playback, Transvestiten und Spice-Girls-Comeback - Show hatte, wohl annähernd beschreibend. "Ich dachte wir wären hier auf ner renommierten Veranstaltung angemeldet." ließ löön noch verlauten, als wir uns mit fragwürdigen Blicken dem anders-als-gedacht-Event hingaben. So blicken wir gespannt dem morgigen Turnierverlauf und weiteren Ereignissen entgegen. Der Provinzverein TSV Fleisbach meldet sich hiermit in den Schlafmodus um die internationalen Randbedingungen zu verarbeiten und sich Neuem zu öffnen. Salute und Buon notte! 





Avanti, avanti!

"Jetzt aber schnell!" rief uns die Zollbeamtin noch hinterher als wir im Spurtmodus und mit 0,003 Promille Richtung Gate A68 spurteten. Als letzte Einheit des Rimini-Komplotts traten löön, Carla und ich die Reise ins ferne Italien an und machten unserem Status "slow motion but hungry as hell" alle Ehre. 3 Pfefferbeißer, 2 Lattenkracher und diverse Kaltgetränke konnten nur halbwegs unsere Aufenthaltszeit vor Boarding Time überbrücken. Was dazwischen und danach passierte weiß der Himmel. "Leute wie sind hier eigentlich hier her gekommen?" fragte ich meine Gefolgschaft, als wir mit viel Glück und Verstand in Reihe 15 D-F Platz nahmen. "Ich bin froh, wenn ich mein Auto einparken kann, wie schaffen die das denn mit diesen Fluggeräten?"stellte Carla im Genuss von "Knuspers Honig & Senf Brocken" fest. - Die einzige nicht-Sondermahlzeit während des 1,5 stündigen Flugs. Diesmal war es im übrigen das DM-Markenprodukt "Handcreme flavour Flower Power" was mich (juli) gefühlte Stunden im Durchsuchungsmodus fest stecken ließ, während auch Carla einem Sonderkommando durchzogen wurde. Die neu hinzugefügte Fleisbach-Brosche wollte einfach nicht als Normal-Merkmal gescannt werden. Nur löön erlangte mal wieder den Status "akkurat wie immer", was uns schlussendlich zum richtigen Gate und korrekten Flugmaschine brachte. Mit Quietschtönen und sonderbaren Soundklängen startete das Flugobjekt Richtung Bologna und hob holpernd ab. "See u soon my friends!" hätten wir gerne noch gepostet, jedoch gab dies der Offline-Modus nicht her. Noch auf der Rollbahn verschränkte Carla die Hände über ihrem Kopf und inspizierte im Blickwinkel die vorperforierte Papiertüte, welche sich zwischen safety-cunstrictions und Lufthansa Miles&More World Shop Soecial befand. Mit einem Warsteiner Gold-Edition-Drink legten wir jedoch jeden Hauch von aufkommender Flugangst nieder und stimmten uns auf die bevorstehenden 1,5 Stunden Flugfahrt ein. "Enorm zu kurz" kommentierte juli, als wir schon wieder den Landeflug aufnahmen und ich den Druckausgleichsmoment verpasste. Im rechten Ohr taub und mit 43 Kilo Transfergepäck in Summe schnappten wir uns unsere Gepäckstücke und marschierten um 0:05 Uhr Richtung Airport Hotel. Mit 14,50 € Taxiebühr erreichen wir unser 5 Kilometer entferntes, jedoch mit 4 Sternen ausgezeichnetes, Hotel. "Alles richtig gemacht!" kommentierten wir das luxuriös ausgestattete Bad Etablissement, sowie den vornehm eingerichteten Schlafbereich. Wer hätte noch um 19:45 Uhr solch Extravaganz und punktgenaues Eintreffen erahnt, als uns der Frankforter Fluglotse mit Hauptschulgewinn entgegnete "Jetzt müsst ihr erst mal die ganze Scheisse zurück und dann Richtung Kelsterbach zu Terminal 1!" In diesem Sinne: Auf eine kurze Nacht! - um 5:00 Uhr ist diese vorbei!

Vietnam On A Shoestring



Das Beste des Trips noch einmal in 3:50 Minuten gepackt. Enjoy!



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Froh dabei gewesen zu sein!

"..I owned every second
That this world could give
I saw so many places
And things that I did
Of every broken bone
I swear I lived."


- One Republic

Vietnam. Ein Land mit vielen Gesichtern. Freundlich, pulsierend, intensiv, politisch stringent, kulinarisch atemberaubend, dynamisch, handwerklich altmodisch, authentisch, beherzter Patriotismus, Leben am Limit, digital vernetzt, chaotisch, schlaflos, kämpferisch, jung, clever, aufregend, barmherzig, farbenfroh, laut, motorisierend, aufstrebend, lebendig und zufrieden.

Trotz unseres verhältnismäßig kurzen Aufenthalts von 12 Tagen konnten wir uns einen recht guten und vor allem intensiven Eindruck des Landes verschaffen. Wir haben alles mitgenommen was möglich war und Land, Flora, Fauna, Bevölkerung und Geschichte von einer durchweg positiven Seite wahrgenommen.

Die hygienischen Abstriche, die wir machen und einfach mal kopfmäßig ausschalten mussten, konnten um ein Vielfaches durch das Erlebte und Überangebot an kulinarischer Extravaganz und surrealer Eindrücke aufgewogen werden. Same same but different ist wohl die entscheidende Überschrift dieses Landes und womöglich eines ganzen Teil des asiatischen Kontinents. Eine scheinbar völlig andere Welt, Kultur, Wahrnehmung und Lebensform,- und doch am Ende nicht viel anders als unsere. Am Ende streben wir doch alle nach denselben Grundbedürfnissen Glück, Liebe, Akzeptanz und innerer Zufriedenheit.

Vietnam war ein Abenteuer und kann nur jedem Reisebegeistertem ans Herz gelegt werden. Wir haben unsere persönlichen Top 3 aus allen Kategorien am Ende zusammengefasst und ziehen somit Bilanz:

Top 3 Orte:
* Hoi An
* Hanoi
* Ho Chi Minh City

Top 3 Activities:
* Tauchen in Nha Trang (-> Rainbow Diving)
* Fahrradtour in Hoi An (-> Hoian Cycling Tours)
* Cu-Chi-Tunnels in Ho Chi Minh City (-> Cu-Chi-Tunnels Tour)

Top 3 Kulinarisches:
* Gerichte à la carte
* Streetfood / Barbecue
* Seafood

Top 3 nützlichste Mitnahmen:
* Desinfektionsmittel (mind. 5x tgl.)
* 50+ Sonnencreme (ja, wir sind noch weiß!)
* Rei in der Tube

Top 3 unnützeste Mitnahmen:
* Reiseapotheke (blieb unangerührt)
* Survival-Kit (blieb unangeührt)
* Kaputzen-Pulli und Dreiviertel-Shirts (reines Sperrgut!)

Top 3 Sätze:
"Boah, was für ne Hitze!"
"Oh man, was freu ich mich auf die Dusche!"
"Ich hab schon wieder Hunger…"

Top 3 Fragen:
"Wieviel sind noch mal 100.000 VND in Euro?"
"Wann gehen wir morgen zum Frühstück?"
"Do we have some time for taking a shower after check-in?"

Top 3 vietnamesische Gefälligkeiten:
* Free Wifi everywhere
* Happy Hour everywhere
* überaus preiswertes Reiseland

Überflüssigste Investition:
30.000 VND für Kaffeefahrt auf Parfum-River in Hue

Sinnvollste Investition:
1.308.600 VND für maßgeschneidertes Kleid

Top 3 schlimmste Momente:
* Nachtzug 2
* Nachtzug 3
* Nachtzug 1

Top 3 beste Momente:
* Nachtzug 1 - der Morgen danach (wir haben überlebt!)
* Nachtzug 2 - löön beim Hinauspfeffern des verseuchten Kissen zu zusehen :D :D :D
* Nachtzug 3 - Mot, Hai, Ba, YOOOO!

In diesem Sinne, ein Hoch auf das Reisen und all die unverhofften und nicht einkalkulierbaren Vorkommnisse während dieser Zeit. Es ist das, was das Reisen aus- und einzigartig macht. Ein personalisiertes Abenteuer mit Höhen, Tiefen, Glücksmomenten und absoluter Vollkommenheit! Just do it!

"..ich bin in Flüsse gesprungen, egal wo wir waren,
hab soviel gesehn, von der Welt in den Jahren,
egal was danach kommt, wohin wir auch gehn,
.. ich bin froh dabei zu sein!"

- Philipp Poisel





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This is not a goodbye, it's a see you later!

Little note to our new friends (Adriana, Stephanie, Sophie & First): Thank you for having an awesome time in Vietnam. You made this holiday very special for us. It's been a happy time with you! And it was sooo nice :)

Und da sind wir nun. Am Ende unserer Tour und in der sagenumwobenen Hauptstadt Vietnams, Hanoi. Die Luftfeuchtigkeit hat sich auf krasse 66% runter reguliert und die Temperaturen bewegen sich bei milden 36 Grad. Ach tatsächlich? Wie kommt es dann nur, dass uns die Brühe schon beim Sitzen herunter läuft und die Luft so dicht steht, dass der Vorwärtsmarsch dadurch beeinträchtigt wird? Und wie kommt es, dass wir seit 2 Tagen die Dusche nur zu gesonderten Uhrzeiten nutzen können, da die Stadtwerke Hanois das Kaltwasser in der kompletten City abgedreht haben? Was ist da nur los?!?

Mit dieser und weiteren Fragen zogen wir heute Richtung Mausoleum um den Gründungsvater Vietnams Ho Chi Minh Audienz abzustatten. Hierbei bleibt zu erwähnen, dass der vietnamesische Volksheld, Revolutionär & ehemalige Präsident seit 45 Jahren tot ist, jedoch im einbalsamierten Status besucht werden kann. Unser 5-köpfiger Trupp fand sich also bei widerwärtigen Temperaturen und in Kurzgewand-Erscheinung (Top, Hotpants, Flip Flops) um 9:30 Uhr am Eingang ein, welcher bereits von gefühlten 30 vietnamesischen Grundschulklassen belagert wurde. Weitere Touristen, Kommunisten und Patriotisten standen ebenfalls Schlange. "Die sind aber ganz schön dick gekleidet." wunderten wir uns noch als wir im selben Moment von offizieller Seite aus der anstehenden Schlange konsultiert wurden. "No Entry for you!" sprach der Offizier bestimmend und verwies auf unsere bloßen Schultern und Knie. Schlagartig holte mich mein Mailand-Kathedralen Déjà-vu ein, bei dem die Kurzbekleidung ebenfalls untersagt war. "Na super, und jetzt?" Im nächsten Moment kreiste eine gut vorbereitete Stoffhändlerin um uns, die mit diversen Tüchern, die selbst meine Oma nicht tragen würde, warb. Mit kritischen Blicken begutachteten wir die Workaroundlösung, die uns angepriesen wurde. "Für den modischen Fauxpas gebe ich doch keinen Pfennig aus!" Schlussendlich einigten wir und mit der verhandlungssicheren Dame auf eine Mietkaution und warfen uns den Stoff über die reklamierten Körperteile. Du glaubst es nicht!


Während der Pilgerwanderung zur papstähnlichen Audienz schwitzten wir uns auf 2 Kilometer Gehweg zu Tode und wurden zudem mit weiteren Verbotsschildern konfrontiert. "No photos!" "No mobile!" Selbst das Tragen der Sonnenbrille war Grund uns erneut anzumahnen. In Begleitung mehrerer Offiziere und unter Bewachung der Leibgarde, betraten wir dann das Mausoleum und schritten andächtig an dem fast lebendig erscheinenden Ho Chi Minh vorbei. Ich glaube es hätte ihm nichts ausgemacht, wenn wir weniger getragen hätten..


In Folge der Besichtigung erkundeten wir weitere Ho Chi Minh lastige Gefilde, worunter unter anderem das Museum fällt. Ho Chi ist hierzulande ein absoluter Megastar und wird in dem Museum, sowie in der ganzen Stadt mit Postern, Bannern und Skulpturen verehrt. Eine Art asiatisches Pendant zu Che Guevera? Wie auch immer, der ehemalige Präsident sollte an diesem Tag größte Konkurrenz in seinem Monopol von Lichtgestalt bekommen. Völlig unvorbereitet und überraschend wurden plötzlich wir zur Attraktion des Geschehens. Mit viel Mühe und Not wollten wir uns eigentlich nur durch die 30 Schulklassen bis an den Ausgang drängen, doch da machte unser neuer Starfaktor nicht mit. Horden von Kindern kamen auf uns zugeströmt mit der Bitte um ein Bild mit ihnen. Im Selfie-Smartphone-Modus posten wir somit mit Generation "6-12 Jahren" und kamen aus dem Blitzlichtgewitter gar nicht mehr raus. Ein ganzer Fanclub folgte mir, als ich meinen Trupp vergebens zwischen den uniformierteren Kinderscharen suchte. Selbst Interviews blieben nicht aus und ich freue mich schon jetzt in sämtlichen Klassenbuchfotoalben als Heldin aus good old Europe zu erscheinen.

Wir schafften es irgendwann der neu gewonnenen Fangemeinde zu entfliehen und setzten unsere kulturelle Reise fort. Eine Sache, die wir bereits im Vorfeld gelernt hatten, ist, dass der Vietnamese an sich keiner Religion zugehörig ist, sondern sich anhand des Karma-Mechanismus orientiert. "What you give is what you get." Was du gibst oder anderen zufügst, wirst du eines Tages zurück bekommen. Auch die 5 Elemente (Feuer, Erde, Wasser, Luft, Himmel), sowie die Yin Yang Symbolik (Begriff der gegensätzlichen Beziehung und des Gleichgewichtes) finden sich in dem Glauben der Vietnamesen wieder.

Mit diesem Hintergrundwissen betraten löön und ich den Gefängnisgebäudekomplex "Hỏa Lò", welcher Ende des 18. Jahrhunderts von den Franzosen errichtet wurde um vietnamesische Widerstandskämpfer zu inhaftieren und zu foltern. Auf grausame und unmenschliche Weise wurden die Vietnamesen von ihren Besatzern hier gehalten, behandelt und getötet. Ein Bild des Grauens und der Erschütterung! Als man sich von den Franzosen dann befreit hatte, kamen postwendend die Amis ins Land gefallen um ihre Luftangriffe zu starten, bei denen Kindergärten, Krankenhäuser und Kirchen zerstört wurden. Der schlimmste Luftangriff erfolgte 12 Tage lang über Hanoi, bei dem jedoch auch sehr viele amerikanische Piloten abstürzten. Diese Piloten wurden in genau dieses Gefängnis transportiert und bis zum Ende des Krieges festgehalten.

Jedoch auf ganz andere Weise als dass es die Franzosen taten. Nach Anweisung von Ho Chi Minh wurde den amerikanischen Gefangenen das Leben hinter Gittern so gut wie möglich gestaltet. Hierzu gehörten warme Mahlzeiten, sportliche Aktivitäten, ein eigenes Weihnachtsfest mit der Möglichkeit eine Kirche zu besuchen. Und trotz dass auf Vietnam weitere Bomben abfielen, stellte die vietnamesische Regierung den Gefangen die Post ihrer Angehörigen akribisch zu. Als 1975 das Ende des Krieges beschlossen wurde, wurden auch die Gefangenen mit einem Koffer voll vietnamesischer Souvenirs in die Heimat zurück entlassen. Noch heute besuchen einstige amerikanische Gefangene ihr "Hanoi Hilton", wie sie es spaßeshalber nannten.

Beeindruckt und etwas benommen von der sehr realistischen Darstellung des Gefängnis, kehrten wir wieder zurück in die "Old City" Hanois. Kleine, verwinkelte Gässchen, der Geruch von Gewürzen und frisch Gegrilltem und die unheimlich intensive Atmosphäre machen diese sympathische Hauptstadt zu etwas ganz besonderem. Man verliert sich leicht in den Gassen und entdeckt immer wieder etwas neues. Man wirkt unter den vielen Millionen Menschen völlig verloren und doch werden wir an all unseren Tätigkeitsstätten freudig wieder erkannt. Man hält bei jeder Straßenberührung die Luft an und befürchtet von einem motorisiertem Fahrzeug erfasst zu werden und doch passiert es einfach nicht.

Hanoi muss man einfach lieben.





Take only memories, leave only footprints..

Ein weiteres Weltkulturerbe, welches zudem angeblich zu den neuen 7 Weltwundern gehört, durfte heute von uns bestaunt werden. Die Halong Bucht. Auf vielen Postkartenmotiven, sowie Magnetsouvenieren konnten wir diese gewaltigen Buchtungsinseln bereits an allen Stationen unserer Reise bestaunen. Doch es kommt wie es kommt.

Die Sicht auf Halong Bay ist heute eher trüb. Zudem beeinträchtigen Lastwagen, Absperrungen und andere Baustellenfahrzeuge den Blick auf dieses UNESCO-Weltkulturerbe. Vor einem Jahr sah das noch ganz anders und vor allem naturbelassener aus. Wir werden zugleich darüber in Kenntnis gesetzt, dass ein reicher vietnamesischer Investor hinter dieser Landschaftsveränderung steckt und für die Panoramabild störenden Baustellen-Fails verantwortlich ist. In einem finanziellen Großprojekt möchte er Halong Bay zu einem touristischen Mekka und Pendant Dubais gestalten. "Wie unschön!" stellen wir synchron fest. Hatten wir uns doch mittlerweile mit den Hygiene-Basics arrangiert um dafür das echte Leben und die vollkommene Natur zu erleben. "Aus die Maus!" Bald wird Halong Bay vermutlich so überlaufen und kommerziell sein, wie der Pariser Eiffelturm oder der Mainstream Grand Canyon.

Wie immer gibt es zwei Seiten. Gut für Wirtschaft, Tourismus und vermutlich eine Verbesserung der Lebensverhältnisse der Einheimischen. Jedoch eine Niederlage für Umwelt und Natur, die schon jetzt unter den Ausmaßen des Massentourismus zu leiden hat.

Wie dem auch sei, natürlich gehörten auch wir genau zu den Touris, die Halong Bay mit dem Schiff erkunden wollten. Unserer 5-köpfigen Truppe wurde hierfür ein Privatboot zur Verfügung gestellt, welches zudem über eine 3-Mann Besatzung verfügte (Captain, Koch + Bedienung). Für 4 Stunden fühlten wir uns wie im Paradies als wir unter sowie auf Deck alle Annehmlichkeiten nutzen konnten und zudem ein Meeresbüffet wie im Schlaraffenland serviert bekamen. Shrimps, gefüllter Krebs, Fisch mit integrierten Ingwergewürzen, bunter Meeressalat, Frühlingsrollen, Reis, Nudeln und Pommes füllten unsere Teller und Mägen.

Währenddessen kamen draußen die ersten Kalksteinformationen zum Vorschein, bei denen es sich meist um kleine unbewohnte Inseln handelt. Knapp 2.000 dieser Kalkfelsen ragen aus dem Meer, welche sich auf einem Kalksteinplateau unterhalb der Meeresoberfläche befinden.

Doch nicht nur von Außen sind diese gewaltigen und anmutigen Felsgebilde ansehbar, die wahre Schönheit befindet sich wie so oft meist im Inneren. So haben sich über Jahrtausende hinweg atemberaubende Stalagmiten und Stalaktiten zu unwirklichen und bizarren Tropfsteinhöhlen innerhalb des Fels gebildet. Wir durchschritten diese gewaltigen Felshallen und arbeiteten uns die schwer begehbaren Steintreppen auf und ab. Interne Feststellung: Die zu bewältigende Höhlenstrecke hätte keinesfalls mit Magdalena Beckers Gedächtniskrücken durchgeführt werden können!

Mit dem Kajak erkundeten wir zudem die Grotten und Lagunen zwischen den Dschungel bewachsenen Felssteinen. löön und ich teilten uns hierbei einen Zweisitzer und paddelten wagemutig drauf los. Absolut fasziniert und überwältigt durchquerten wir den felsigen Tunnel zur ersten Lagune. Wie in eine anderen Welt drangen wir in die Bucht ein und bestaunten dieses Wunder der Natur. Sophie und der Tourleader machten sich derweil wieder auf die Rückkehr und zogen in einem Affentempo Richtung Tunnel. Wir kamen keinen Meter hinter her. Es war wie verhext! Wir paddelten und paddelten als ob es keinen Morgen geben würde, doch es tat sich absolut nichts. Lag es an dem Gegenwind und der starken Gegenströmung? Oder waren wir echt einfach so schwach als dass uns die ganze Paddelei völlig überforderte? Die Nervosität stieg, waren die anderen beiden nur noch am Horizont zu erspähen und völlig auf sich fixiert. Als ein erneuter Paddelangriff völlig fehlschlug, gaben wir resigniert auf. In diesem Moment erblickten wir mit ungläubigen Augen unseren Widersacher. Ein Fischernetz hatte sich in unserem Boot verfangen, welches uns an der Bucht fest hielt. Ein weiterer Blick in die Richtung ergab, dass das dünne, fast unsichtbare, jedoch sehr robuste Seil mindestens 30 Meter lang war, welches auch die Entfernung zur Bucht ausmachte. Wir schrien so laut es nur ging Richtung Tourleader, da die Selbstbefreiung schier unmöglich war. Erst nach mehreren Hilferufen drehten sich die anderen beiden erschrocken um und paddelten in Windes Eile zu uns zurück. Dem Tourleader gelang es nur mit Mühe das Seil endgültig zu durchtrennen und das Fischernetz damit zu zerstören. "Oh man ey, das kann auch echt nur uns passieren!" Und nach dem ersten Schockmoment fielen wir allesamt in einen Lachflash ein. Lost in the Bay. Ich hatte uns schon Tom-Hanks-like auf der Dschungel- und Höhlenbucht überleben sehen.

Am späten Nachmittag schipperte uns das Boot wieder gen Hafen. Unser Fazit zur Halong Bucht: Eine absolut faszinierende Gegend, die in jedem Fall in jeder Vietnamreise fest integriert werden sollte. Jedoch sollte man seine Erwartungen nicht so sehr an den Postkartenmotiven orientieren, da diese meist aus der Luft erstellt wurden und dadurch unheimlich mehr von sich geben. Aber wer weiß,- vielleicht wird Halong Bay ja noch so kommerziell ausgerichtet, dass selbst ein Helikopterflug irgendwann möglich sein wird.

In diesem Sinne ein Hoch auf unberührte Naturwelten und nicht-kommerzielle Anlagen!

A place called Harmony :)

in my life i've lived, i've loved, i've lost, i've missed, i've hurt, i've trusted, i've made mistakes, but most of all, i've learned.

Bevor wir nach Halong Bay und zu unserem Nachtzugerlebnis 3.0 aufbrachen, nutzten wir den freien Vormittag für die Besichtigung des beschaulichen Royal Palace in Hué. Hierbei sollte nicht unerwähnt bleiben, dass Hué die einstige Hauptstadt Vietnams war (1803-1945) und übersetzt den Namen "Harmonie" trägt. "juli wir sind zu Hause!" strahlte löön und ich stimmte ihr harmonisch zu.

Ein weiterer interessanter Fakt ist, dass der Royal Palace zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt wurde, was einmal mehr unser Interesse weckte und Ticketgelder zücken ließ. Doch bei all dem kulturellen Brimborium und hochgepriesenen Empfehlungen sich diese kaiserliche und spirituelle Tempelanlage anzuschauen, mussten wir an dieser Stelle leider unsere wenig kulturelle Empfänglichkeit fest stellen. Das riesige Tempelgelände, was sich aus besonders vielen sonnenbestrahlten Vorhöfen zusammen setzte, bleibt uns wahrscheinlich am meisten durch die knallende und aggressive Hitzebestrahlung in Erinnerung. Trotz alledem möchten wir das Kulturerbe nicht schlecht reden, uns fehlt vermutlich nur der Sinn solch geschichtliches Denkmal würdig zu schätzen.

Wir taten somit wieder das was wir richtig gut konnten: Eis essen, Lunch einnehmen und Billard spielen. Begleitet von Firsts Gitarrenklängen und Gesängen, genossen wir erneut das klimatisierte Ambiente von Le's Garden Bar & Restaurant. Und wie sollte auch anders sein, kamen wir schlussendlich ausgerechnet hier zur spirituellen Erleuchtung. Im erweiterten Blickwinkelmodus entdeckten wir Deckenlampenweisheiten, die innerhalb des Lampenschirms mit Edding eingraviert waren.

"kindness makes you the most beautiful person in the world, no matter what you look like."

"being with no one is better than being with the wrong one. sometimes, those who fly solo have the strongest wings."

Leider war keine Weisheit und auch kein Geheimtipp zur kritischen Thematik Nachtzug im Lampenschirm zu finden. Also mussten wir uns dieser Sache einmal wieder selbst annehmen. Die 14-stündige Zugreise, die diesmal schon um 15 Uhr startete, läuteten wir mit einem Saigon Bier ein. Es folgten 3 weitere frisch gekühlte 333 Biere, die ergänzt durch zwei Reisweinshots zur erfolgsversprechenden Mischung führten. Wir fielen geradezu in unsere Kajütenbetten und schliefen das erste Mal in unserer eigenen Nachtzuggeschichte ohne jegliche Aussetzer und Vorkommnisse wie ein Baby ein und vor allem durch.

War es nun der Alkohol, der uns fügig machte? Oder vielleicht doch die Erkenntnis, dass wir es noch viel schlimmer hätten treffen können? Als wir zuvor den Zug zwecks Besuch der "Bar" durchquerten, führte unser gefühlt 15-minütige Gehweg durch sämtliche Abteile unseres Transportmittels. Hierbei wurde uns sehr schnell klar, dass wir uns wohl in der 1.Klasse befinden mussten, sahen die anderen Abteilungen doch wesentlich spärlicher eingerichtet und herunter gekommener aus. Auch die Geruchintensivität wurde von Abteil zu Abteil stärker bis kaum aushaltbar. Doch bei all den wideren Umständen stellten wir auch noch eines fest: lächelnde Menschen. Beim Betreten jedes Abteils wurden wir von den Leuten angesehen und mit einem Lächeln begrüßt. Und alles was wir zurück geben konnten war ebenfalls ein Lächeln. Die Welt schien wieder in Ordnung und der Friede mit dem Zug gemacht.

In diesem Sinne Gute Nacht aus Vietnam.

Beauty is nothing without brains & heart.

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Same same, but different.

Eigentlich ist Vietnam wie Deutschland, nur anders. Die vielen Kriege, die Trennung durch eine Grenze während des kalten Krieges und die erst sehr junge Übereinkunft des Landes sind nahezu Spiegelbild unserer eigenen Geschichte.

Bewusst wurde uns dies erneut, als wir den Hai Van Pass überquerten, welcher eine natürliche Grenze und Wetterschneide zwischen Nord- und Süd-Vietnam bildet. Doch dieser Pass ist nicht nur "Wolkenpass" sondern in dem Indochina-, sowie Vietnamkrieg eine höchst strategisch und umkämpfte Grenze gewesen. Dieser Berg, mit Panoramablick aufs Meer, ist vor ein paar Jahren noch Schlachtfeld gewesen auf dem 10 Jahre lang die Stellung seitens der Nordvietnamesen gehalten wurde. Ein kompromissloser Krieg, bei dem die Amerikaner über 8 Millionen Bomben auf dieses winzige Land abgeworfen hatten und Wälder, sowie ganze Landstriche mit Napalmgas (Brandwaffe aus gelierten Benzin) und Agent Orange (Entlaubungsmittel) verseuchten. Ein Wunder, dass heute wieder so viele Bäume und Pflanzen wachsen, die nach dem Krieg wegen eben dieser Giftgase völlig ausgerottet waren.
Heute begutachten amerikanische, süd- sowie nordvietnamesische Touristen dieses einstige Schlachtfeld. Eine Tragödie der Menschheit. Wie Deutschland halt, nur anders.

In Hue angekommen wurde, wie sollte es auch anders sein, als erstes zum Programmpunkt Essen übergegangen. Merkt euch einfach eins: Wir sind im Schlaraffenland der Kulinaristik angekommen. Es muss hier einfach alles getestet werden!

Der Tag stand ansonsten überwiegend im Zeichen der Schildkröte. Slow it down and keep it cool! Bei 40 Grad und Dauerbefeuchtung kommt man einfach nicht aus dem Schwitzmodus heraus. So überquerten wir heute als einzig abhakbare Option den Parfüm River, welcher nur wenige Meter entfernt unseres Hotels aufzufinden war. Die preiswerten Gebühren für $4 pro Person auf buntenfarbigem Kutter, entpuppten sich jedoch recht schnell als Verkaufsveranstaltung. Die 2. Kapitänin zauberte plötzlich aus dem Holzboden des abgenutzten Bootes sämtliche unbrauchbare Schätze hervor, die das Sammler- und Messiherz höher schlagen lassen. À la Kaffeefahrt wurden uns nach und nach buntiges Allerlei präsentiert und schmackhaft gemacht. In einem mal wieder sehr schwachen Moment schlug ich bei Tapetenmalerei zu, da die Frau in mitleiderregende Verkaufsmethodik verfallen war. Nun denn, irgendjemand werde ich diese Souvenirs schon unterjubeln, das sollte die geringste Schwierigkeit sein. Es hätten noch viele weitere Accessoires über den Bootsbasar versteigert werden können, jedoch gab sich der Rest der Kundschaft stringent und wenig verhandlungsfähig.

Im Sonnenuntergangsmodus schlenderten löön und ich entlang des Ufers, wurden jedoch nur wenigen Minuten später ins Zwiegespräch genommen. Zwei vietnamesische Studentinnen fragten uns höchst interessiert und fasziniert über unsere Herkunft, Reise und Familie aus. Wir befürchteten schon wieder in einer kuriosen Verkaufsfalle gelandet zu sein, jedoch entpuppte sich die Fragestunde als ein Englischschulprojekt, welches von deren vietnamesischen Professor aktiv begleitet wurde.

Plötzlich waren wir umringt von einer Horde Studenten, die uns allesamt mit großen Augen anstarrten und unsere Ausdrucksweise sowie Verhalten exakt zu studieren schienen (die hätten sich mal lieber echte Briten fischen sollen, dachte ich mir, aber egal). Der Professor erklärte uns dann, dass er seine Schüler nicht nur Theorie beibringen möchte, sondern ihnen die Praxis der Face-to-Face Kommunikation lehren wollte. Er sähe es als höchst kritisch an, dass eine ganze Generation das Miteinander und den Respekt zueinander verlieren würde. Freundlichkeit, Anstand und Höflichkeit seien für ihn genauso wichtig wie die Fachlichkeit.

Das klang sehr spannend und so fragte ich den 75-jährigen nach seiner Vergangenheit und wie das damals so war im Krieg. Er hielt sich kurz: "During the war I escaped to the States and stayed there for twenty years." Als er zurück kam sprach er nicht mehr über den Krieg. Es sei die Vergangenheit und wir leben im Hier und Jetzt. Alles was wir tun gehört der Zukunft an.

Geflasht von den Worten verabschiedeten wir uns von der Studententruppe, die gerne noch unsere E-Mailadresse für Facebook-Adds und möglichen Schüleraustausch notieren wollten (lööns Alter wurde auf sweet 18 geschätzt!!). Wir vertrösteten mit einer Alternativ-Emailadresse. Leute, bei allem guten Willen, aber wir wollten keine 30 neuen Studentenfreundschaftsanfragen morgen in der Facebook-Mailbox haben. Da muss die gute alte E-Mailkommunikation herhalten.

Zum Abschluss des Tages fanden wir uns in dem Szene Restaurant und Bar "Le's Garden" ein. Hier konnten nicht nur wieder neue kulinarische Entdeckungen gemacht werden, sondern bei Ententanz und Billard auch noch das entertainende Geschick unter Beweis gestellt werden. Unsere stetigen Begleiter Happy Time, Happy Room, Happy Water und Happy Hour sorgten für den entsprechenden Fun-Faktor und die Bedienung für unterhaltende Stimmung! In diesem Sinne:
Mot, Hai, Ba, YOOOO!
(1, 2, 3, Yo! = Prost in vietnamesisch)

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Mittendrin statt nur dabei!

Es ist 8:00 Uhr morgens. 36 Grad und es wird noch heißer. Die Luft steht. Wir brechen zu unserem 3. Gang am Frühstücksbüffet auf, trotz der strickten Ermahnung heute "just a small breakfast" einzunehmen. Das ist uns jedoch reichlich egal, darf so ein ausgiebiges Mahl keines Falls liegen bleiben oder auf einen Gang reduziert werden.

Grund für diese Essenuntersagung ist, dass es um 10:00 Uhr mit einem kulinarischen Programmpunkt im Center von Hoi An weiter geht. Und schon jetzt wissen wir, dass wir an diesem Tag voll auf unsere Kosten kommen werden. Wir finden uns in der Kochschule "Streets" vor einem Heißgarkochtopf, einer hölzernen Kelle und einem Bambusstab wieder. Der Tisch ist bereits ansprechend gedeckt und wir brennen auf die Kochinstruktionen unseres 2-köpfigen vietnamesischen Meisterkochteams. Bevor es jedoch ans Eingemachte geht, möchte der 19-jährige mit uns einige vietnamesische Vokabeln rund um die Grundnahrungsmittelversorgung Asiens lernen. Es werden diverse Nudelsorten, Reiskornarten und Bambuspflanzen rund gereicht und schon jetzt läuft löön und mir das Wasser im Mund zusammen. Nach einem kurzen Vokabeltest übernimmt die 18-jährige Vietnamesin das Wort und zeigt uns auf eindrucksvolle Weise wie eine Reiswaffel hergestellt wird. Adriana (die Kolumbianerin) wird zugleich zur Assistenzköchin ernannt und steigt in den Fertigungsprozess voll mit ein. Anschließend werden wir 4 weiteren Kochschüler an die Arbeitsplatte gebeten um das Erlernte direkt um zu setzen. Das Endergebnis ist optisch grandios und schmeckt auch noch fantastisch. Leute, es muss viel mehr asiatisch gekocht werden!

Wir erhalten nach erfolgreicher Fertigung noch einen tropischen Gartensalat, der jedes Gourmetherz höher schlagen lässt. Ein Traum aus Blattsalat, Schrimps, Chicken, Ei, Bambus, Gemüseeinheiten und einem Chili-Zitronengras-Limetten- Dressing. Bon Appetit!

Mit voll geschlagenem Magen führt der Weg weiter zu der Maßschneiderei Yaly Couture. Hier hatten wir uns am Tage zuvor Stoffe und Kleidformen angesehen, die von den lokalen Schneiderkünstlerinnen in ein vorzeitiges Endprodukt nach unseren Wünschen umgesetzt wurden. Nun galt es ein erneutes Fitting durchzuführen um den modischen Eycatcher maßgenau auf uns abzustimmen. löön und ich waren bereits jetzt mit dem optischen Highlight hellauf begeistert und konnten das finale Fitting am Abend kaum erwarten.

Zuvor stand uns jedoch noch eine 18 Kilometer lange Fahrradtour bevor, die nur wir zwei in einem leichten Anfall von Wahnsinn gebucht hatten. Merke: es sind mittlerweile 40 Grad und prallende Mittagssonne zu vermelden.

Doch wir waren vorbereitet: Unsere 50er Sonnencreme hatte bisher gute Dienste geleistet. Des Weiteren konnte nun die Active-Outdoor-Ausrüstung zum Einsatz kommen, die wir seit Anbeginn der Reise mit uns rum schleppen. Der Camel-Active-Rucksack mit Wasserschlauchfunktion und 1-Liter Fassvermögen sollte mein wichtigstes Tool während des Fahrradtrips werden. An dieser Stelle ein kurzer Gruß an meinen Bruder: Dieses Wunder-Device darf dann gerne direkt in meinen Besitz übergehen ;-)

Voll ausgestattet sattelten löön, First und ich die Mountainbikes und starteten mit dem 20-jährigen Tourguide "Zoom-Zoom" durch. Die erste Strecke führte entlang bewässerter Wiesen und hatte etwas von erweitertem Aartalseeausflug an sich. Wir erreichten eine riesige Gartenkräuterzucht wo uns bereits ein 90-jähriges Ehepaar in Empfang nahm. Die beiden sind seit über 60 Jahren verheiratet und haben während dieser Zeit im Indochinakrieg, sowie im Vietnamkrieg gedient. "Ask him how many Americans he killed." sagte First zu mir, doch das traute ich mich nicht.

Viel interessanter und beeindruckender fanden wir in diesem Moment, mit welcher unglaublichen Meisterleistung der 90-jährige seine Kräuterfelder bewässerte. Mit einem Holzbalken über den Schultern und an jeder Seite zwei Blechgießkannen gespannt marschierte er durch die Felder und goss diese 1A-synchron. Ich verschaffte mir selbst Eindruck und manövrierte das Gießkannenkonstrukt auf meine Schultern, die nahezu zusammen brachen. Unglaublich, was die Leute hier körperlich zu leisten haben!

Die Fahrt ging weiter und wir erreichten nun weitere größere landwirtschaftliche Felder, Wiesen und Fischzuchten. Ein Landwirt begegnete uns mit seinem Wasserbüffel. Dies warf zugleich die Frage auf "Do you wanna ride on it?" "Sure, why not?" entgegnete ich, während löön mich nur kopfschüttelnd und lachend ansah. Wir stiegen kurz vom Fahrrad ab und liefen zu dem Wassertümpel in denen sich 2 Wasserbüffel mit ihrem Kalb abkühlten. Der vielleicht geschätzt 16-jährige Buffelo-Soldier nahm sich das Seil, führte den Büffel zum Wiesenrand und gab mir ein Zeichen zum Aufsteigen. Mir musste wohl die einschlagende Sonne zu stark auf den Kopf gebrannt haben, denn ich stieg ohne nachzudenken auf dieses riesige Tier und durchquerte mit ihm das Gewässer als wäre es das normalste der Welt. Zu unser aller Erstaunen gab der mächtige Büffel nicht mal einen Eigengeruch ab was ich an dieser Stelle sehr lobenswert finde. Wir verabschiedeten uns nach diesem Ausritt wieder und setzten unsere Reise durch die Vororte Hoi Ans fort.

Gegen Nachmittag kehrten wir in dem Bambushaus eines Ehepaars ein, die in Eigenproduktion Reisschnaps herstellen. Selbstverständlich wurde uns hier nicht nur Wasser angeboten ;-) Zoom Zoom erklärte uns den Gesamtprozesses zur Herstellung dieses hochprozentigen Getränks und der Besitzer schenkte uns freundlich je ein Gläschen ein. "Ach du lieber Himmel, das brennt ja wie Feuer!" "Komm wir nehmen eine kleine Flasche für die nächste Zugfahrt mit!" Gesagt getan schlossen wir noch schnell den Handel ab und sind nun voller Zuversicht das Erlebnis Nachtzug 3.0 gut zu überstehen.

Zum Abschluss des Trips hielten wir noch einmal Rast bei einer Familie, die nahe des Ufers lebt. Der Herr des Hauses überreichte uns zugleich zwei selbst hergestellte Schilfkronen sowie weiteren aus Schilf hergestellten Schmuck. Des Weiteren durften wir eine kurze Fahrt auf dem nahe gelegenen Fluss im Bambusboot erleben. Dieses Boot gleicht einer riesigen Kokosnuss, in die man sich einfach rein setzt und ein wenig umher rudert. Sehr chillig - gefällt uns! ;-)

Die letzte Etappe führte dann schlussendlich durch die befahrene Stadt, wo wir uns neben unseren Mopedfreunden wieder einfanden. Ziemlich geschafft, jedoch überglücklich über das Erlebte erreichten wir unser Hotel und verabschiedeten Zoom-Zoom. Wahnsinn! Was ein unglaublicher Trip! Den können wir einfach nur jedem ans Herz legen, der sich in Vietnam befinden solltet.

Der Tag endete zu guter Letzt wie er angefangen hat: mit Essen. löön kann immer nur wieder eines feststellen: "So gut wie hier habe ich noch nirgends gegessen. Grandios!" In diesen Sinne verabschieden wir uns heute mit vollem Magen, tollen Erinnerungen und zwei maßgeschneiderten Kleidern. Tạm biệt!

Happy Hour everytime!

Um nach Hoi An zu gelangen mussten wir erneut das lieb gewonnene Transportmittel Nachtzug in Anspruch nehmen. Mit strahlenden Augen betraten wir den Zug und öffneten glückselig unser Abteil. Tränen der Freude liefen uns die Wangen hinunter als wir den Geruch von Erbrochenem in unsere Nase aufnahmen und die "used" Bettlaken in Augenschein nahmen. Welcome to your Nachtlager 2.0!

Der Duft war schlicht unüberiechbar und selbst die Sofortmaßnahme Sagrotan Desinfizierung schien keineswegs zu greifen. löön war mittlerweile auf 280 und schmiss das betroffene Kissen wütend aus dem Abteil. Ich (vor lauter Tränen im Lachmodus) versuchte mehrfach auf den Frontdesk des Schaffnerbüros zu schlagen, doch seine einzige Reaktion auf den Kissen-Fauxpas war: Abziehen des Lakens und Rückgabe des Blanko-Kissens an uns. What the hell?!?!?

löön zog daraufhin im leichten Aggrozustand alle nachtzuggestellten Wäscheartikel ab und wich auf ihre Reisedecke + Kissen zurück. Ich (immer noch lachend) durfte mein blaues Wunder im Anschluss erleben. Bei näherer Betrachtung des Bettlakens erwies sich dieses ebenfalls als gebraucht und der Geruch weniger atemberaubend als lööns.
Während die zwei mitreisenden Vietnamesen keinerlei Beanstandungen zu vermelden hatten, wurde für uns die Flasche Sagrotan zum besten Freund für diesen Abend. Dicht gefolgt von den 4 Bierdosen, die an diesem Abend bitternötig waren. Für den Umtrunk begaben wir uns in das Nebenabteil unsere Gruppe, die lediglich 1-2 Insektentiere zu bemängeln hatten. Wir lachten und tranken den Unmut hinfort und stellten einmal mehr fest: Man lernt nach solchen Reisen die eigenen Hygienestandards wieder viel mehr zu schätzen. Nichts auf dieser Welt ist selbstverständlich! Cheers!

Nach einer 10-stündigen unruhigen, aber wesentlich angenehmeren Fahrt (löön hat diesmal 2 anstatt 1 Stunde geschlafen), erreichten wir Hoi An und unser Hotel für die nächsten zwei Nächte. Was uns hier jedoch erwartete kann man als absolutes Kontrastprogramm zur Zugfahrt definieren. Ein Palast eröffnete sich vor unseren Augen und eine junge Vietnamesin reichte uns ein Tableau mit Kaltgetränken. Die Hotelanlage verfügt desweiteren über mehrere Gärten, einen Swimmingpool, Bar und Spa-Bereich. Die Zimmer sind riesig und gut klimatisiert. Wir wissen nicht genau warum, aber unsere Zimmertür führt direkt zum großen Frühstücksaal mit einem unglaublich vielfältigen Buffet. You know where you can find us ;-)

Wenn man sich auf Hoi Ans Straßen aufhält sollte man stets vorbereitet sein. Erkennt man die sich anbahnende Situation nicht früh genug und schlägt bestimmend eine andere Richtung ein, hat man folgenden Fragekatalog ganz schnell an der Backe:

* Where you're from?
* When did you arrive?
* When do you leave?
* You are so beautiful
* Come to my shop and have a look around just one minute
* Happy Hour just for you today

löön und ich gerieten in Hoi An geradezu in einen Happy Hour Marathon. "Special price for you my friend." Die Kundenkaltaquise beginnt hierfür meist schon am Stadtrand. Per Fahrradbegleitung wird man mehrere Meter ins Stadtinnere begleitet um die Kundenbindung zu intensivieren. Wenn man nur den Anschein macht eine andere Richtung einschlagen zu wollen, werden die Anweisungen um ein vielfaches lauter und bestimmender. "Oh, you can make me lucky today, just buy one thing." Die traurigen Augen taten ihr nötiges und ich wurde selbstverständlich erneut weich um bei Schnick und Schnack zu zugreifen. Es ist aber auch wie verhext!

Hoi An präsentierte sich ansonsten von seiner besten Seite. Ein kleiner feiner Ort mit einer wunderschönen Altstadt, vielen tausend bunten Lichtern und einem freundlichen Völkchen. Bereits im 4. Jahrhundert wurde diese Stadt gegründet und stellte im 16. Jhd. einer der größten Hafenstädte Südostasiens dar. Da Hoi An die einzige unzerstörte Stadt während des Vietnamkriegs war, diverse Rebellionen und die französische Besatzung überstanden hat und somit sehr gut erhalten ist, wurde sie mit der Auszeichnung UNESCO Weltkulturerbe gekührt. Zurecht wie wir finden. Ein absoluter Wohlfühlort, der durch Geschichte, einem erleuchtenden Flair und aufregendem Nachtleben auf ganzer Linie überzeugt. Dürfen wir bitte hier bleiben?