Tunnel enabled successfully!

Ihr kennt doch bestimmt noch Tom & Jerry? Diese Zeichentrickserie mit der kleinen flinken Maus und dem bösen, grimmigen und besonders dreimal so großen Kater. Der, der Sendung um Sendung vergeblich versucht die kleine Maus zu fangen um was auch immer mit ihr anzustellen. Genau dieser Tom, dem nur eines durch den Kopf kreist: Diesen armen, winzigen Jerry zu eliminieren, welcher sich lediglich im Besitz eines Mini-Mauselochs befindet. Der Tom, der trotz seiner Übergröße und klaren Überlegenheit jede Sendung aufs Neue scheitert und an dieser scheinbar einfachen Mission fast selbst zu Grunde geht.

Wenn ihre diese Sendung kennt und verfolgt habt, dann könnt ihr euch ziemlich genau vorstellen wie der Vietnamkrieg ausgesehen hat. Die USA, die mit allen Waffen der Welt auf das kleine feine, ärmliche Vietnam eingefallen ist und alles in Grund in Boden zerstört haben. Warum? Weil sie es sich in den Kopf gesetzt hatten, nichts weiter. Es gab keinen Grund warum 60.000 US-Militärs und ca. 3 Millionen Vietnamesen getötet wurden. Der große Tom wollte nicht, dass der kleine Jerry in seinem winzigen Loch mit seinen eigenen Hausregeln wohnt. Und die demokratisch überzeugten Amis mochten nicht, dass der Vietnamese in seinem Mini-Land kommunistisch geführt wird.

Doch trotz der großen Übermacht und den vielen schlimmen Waffen, hatte Jerry einen Vorteil: Er war einfach 10-mal schlauer als Tom und dem großen Tom immer 5-10 Schritte voraus. So vollbrachten die Vietnamesen eine Glanzleistung und bauten händisch einige Tunnel, die am Ende ein Tunnelsystem von 250 Kilometern ergaben. In diesem versteckten, lebten und kämpften 60.000 Vietnamesen 20 Jahre lang, bis der Ami mit einer fetten Niederlage (besonders fürs Image nach Außen wie Innen) endlich wieder heimzog.
Tom kriegt Jerry nicht!

Die teilweise gut erhaltenen Tunnelsysteme schauten wir uns heute gespannt an und wagten uns in die Tiefen des Systems hinab. Eine beeindruckende Konstruktion, die sich durch Schießanlagen, ausgeklügelte Fallensysteme mit Aufspießfunktion und anderen Hindernissen als hervorragendes Verteitigungskonstrukt erwies. Es lohnt sich in jedem Fall dieses geschichtliche und wegweisende Lager zu besuchen. Und man stellt mal wieder fest: Obacht ist geboten, wenn man sich mit jemanden anlegt, der eigentlich mit dem Rücken zur Wand steht oder mit dem Gesicht zum Boden liegt.

Als special event fanden wir uns am Ende des Tunnels vor einer Schießanlage und mit einer M16 auf der Schulter für 10 Schuss ins Ungewisse wieder. Wer hätte das Gedacht, dass die Harmonie mal zur Waffe greift?!

Nach dieser ausführlichen Geschichtsstunde (O-Ton löön: "Wir sind ja nicht nur zum Spaß hier!") begaben wir uns ins Markttreiben. Der Ben Than Market flashte uns mit einem Overflow an Allerlei. Die Vertriebler von Mode bis Gemüseware bedrängten uns mit ihrem Verkaufsgeschick und verwickelten uns immer wieder in die Versuchung bei Ware "Made in Vietnam" zuzugreifen. Natürlich wurde einer von uns weich (juli) und ließ sich mal wieder gekonnt über den Tisch ziehen. Es ist auch immer wieder aufs Neue der selbe Fauxpas!

Pünktlich wie die Maurer erreichten wir unser Hotel als der monsunartige Regen untermalt von Blitzgewitter einbrach. Bei einem heißen Kaffeegetränk und einem erfrischenden Smoothie glaubten wir uns in der Barlobby sicher und holten analoge Schreibware zum Vorschein. Nur wenige Minuten später wiesen uns unsere Mitreisenden dann auf den Boden hin. "Do you know what's happening?" Erstaunt blickten uns löön und ich an als der Lobby-Bereich evakuiert wurde und das Wasser unsere Füße erreichte.

Wir befinden uns nun in der ersten Etage und es regnet immer noch. Keine Angst Leute, das Hotel hat 11 Stockwerke, so schnell gehen wir nicht unter..

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