We can do it!

Tag 2

Koka-Tee am Morgen, vertreibt Kummer und Sorgen!
Die Nationalpflanze Peru's begleitet uns nun schon seit einiger Zeit und lässt sich in den verschiedensten Konsistenzen einnehmen. Als Heißgetränk ist sie besonders morgens, sowie abends, mittags, vormittags und nachmittags genießbar. Für manch einen ersetzt sie gar das tägliche Verlangen nach Koffein.
Nach der ersten Koka-Einheit galt es das Zelt zu räumen und alle Habseligkeiten wieder fein säuberlich in den Day- und Dufflebag zu verstauen. Ein Zeitfenster von 40min inkl. Morgenwäsche, stand uns für diese Taten zur Verfügung. Im Anschluss wurde uns ein Frühstückstisch im englischen Stil aufbereitet. Neben einer Portion Rühreier, erhielt ein jeder auch eine ordentliche Schüssel Porridge. Aus reinem Anstand habe ich dieses schleimige, breiige Etwas bis zur Hälfte ausgelöffelt. Mehr ging nicht! Es bleibt zu sagen: Porridge ist das englische Vegemite. Wenn du damit nicht aufgewachsen bist - lass die Finger davon!


Nach einer weiteren Runde Kokatee- und blätter starteten wir wieder durch. 8 Stunden standen uns bevor. Und hätte uns der Weg einfach geradeaus geführt, so wäre dies auch eine Leichtigkeit gewesen. Doch die anfängliche Euphorie legte sich sehr schnell. Zunächst wanderten wir entlang von Wasserfällen und weiteren Inkadörfern. Wieder trafen wir viele Kinder an und diesmal durfte ich auch meinen Fußball überreichen. Doch dann wurde der Weg steiler und steiler und noch viel steiler. So dass ich vom guten Mittelfeld in die hintersten Reihen abrutschte. Schon seit Ankunft in Cusco hatte ich mit leichtem Nasenbluten zu kämpfen. Hinzu setzten die Standardleiden einer europäischen Erkältung. Somit entschloss ich mich an einer Abzweigung Team "Take-it-Easy-and-Take-your-time" beizutreten, anstatt der Wandersondereinheit "We-will-win-the-race" zu folgen. Eine weise Entscheidung. Während sich also ein Teil der Gruppe ein echtes Inkahaus mit geführter Tour von José ansah, setzte der Rest der Gruppe mit Edita den Weg fort. Marcella und Caroline, 2 Australierinnen aus Melbourne, sowie Mobbie und Carla (halb british/halb peruanisch) bestritten mit mir den höchst erschwerlichen Weg. Eine Steigung nach der anderen folgte. Zunächst wandte ich die Taktik "Renn - den - Berg - hoch - und - ruh - dich - oben - aus" an. Ganz schlechter Einfall! Ein- bis zweimal funktioniert dies, danach spürst du deinen Atem nicht mehr. Also änderte ich die Konfiguration auf "Step-by-Step * Break * Step-by-Step". Eine gute Einstellung, die uns letztendlich bis hoch zum Gipfel führte.


Man erwähne hierbei noch einmal, dass mir auf den letzten Metern so kotzübel und schwindelig wurde, dass ich fürchtete mit dem Helikopter abtransportiert werden zu müssen. Doch den Totalausfall habe ich mir bis Bergabstieg und Erreichen des Basecamps aufgehoben. Noch während des Mittagessens verlor ich mehr oder weniger das Bewusstsein und musste erst mal auf eine Plane zum Regenerieren gelagert werden. Trotz meines 'physical-breakdowns' konnte ich nach einer halben Stunde wieder durchstarten. Es ging glücklicherweise nur noch bergab was die Sache erheblich vereinfachte. Bis zum späten Nachmittag durchquerten wir Bergpässe, überwanden durchkreuzende Wasserfälle und erreichten schließlich unser Camp für die kommende Nacht.
Wo am Abend zuvor schon eisige Temperaturen herrschten, wurde dies vom derzeitigen Standort noch einmal übertroffen. Wie gut, dass ich mir den sau-teuren Schlafsack zugelegt hatte, der mich bei -6 Grad vor größeren Erfrierungen bewahrte.


Tag 3

Um 5:30 Uhr schüttelte ich die frostgebildeten Teilchen von der Zeltdecke und erblickte das frostbedeckte Gras vor unserem Zelt. Das alltägliche Morgenwaschwasser hatte man uns vermutlich aus gefrierungsgründen noch nicht bereit gestellt, weshalb ich mich zu dem Bachlauf begab. Noch gestern versprach uns José einen Sonnenaufgang um 6:00Uhr, was auch der einzige Grund meines frühen Erwachens war. Doch der versprochene sunrise blieb bis 6:30 Uhr aus und auch das Frühstück verzögerte sich um 45min. - Der frühe Vogel kann mich mal! Das ist das letzte Mal, dass ich so früh umsonst aufgestanden bin!
Das Porridge wurde heute Morgen durch Pancakes ersetzt, was in der Allgemeinheit für viel Freude sorgte. Zudem stand Mobbies Geburtstag auf dem Programm. Die auf höchstens-30-geschätzte Londonerin, entpuppte sich als runde-40-Geburtstagsfeierin. Möchte mal wissen welche Hautcreme die benutzt...
Nur 3 Stunden Wanderung wurden heute zur Feier des Tages abverlangt. Und am Zielpoint erwartete Mobbie sogar eine Geburtstagstorte, die wir gemeinsam verspeisten. Mit dem Bus rollten wir weiter nach Ollantaytambo, wo wir - noch immer ungeduscht - in den kleinsten Tante Emma Laden der Welt einkehrten. Doch selbst hier im letzten Eck, im noch so kleinen Ort, gibt es einen 7 Zoll Röhrenmonitor, der im besten Spanisch und mit ganz viel Schneerauschen, Deutschland gegen Griechenland ausstrahlt. - Was ein Timing! Ich habe zwar nur bis zum 1:0 gesehen, doch den Sieg schon sicher in der Tasche gefühlt.

Vamos Amigos!

4600m, die Luft wird dünner, weiche Knie. Meine Ohren werden taub, Tunnelblick. Der nächste Meilenstein ist in Sicht. Noch 56m, Höhenmeter. Schwarz. Mit geschlossenen Augen erklimme ich die letzte Hürde unserer Wanderung bis zum höchsten Punkt. Caroline winkt mir bereits entgegen. Schwarz. Schwindel. Übelkeit. Einen kurzen Gedanken verschwende ich an das in Cusco angepriesene Oxygen. Dann erreiche ich mit letzten Kräften den Gipfel. Geschafft!
Die Aussicht ist atemberaubend! Blick auf einen Bergsee inmitten der Anden. Unglaublich. Unbeschreiblich. Wunderschön. Doch lange können wir die Aussicht nicht genießen. Es ist kalt. Bitterkalt. Eisiger Wind. Dichter Nebel zieht auf. Ich friere trotz mehrerer Schichten. Mir ist übel. José ruft zum Aufbruch auf. Panflötenklänge eines Herdenzüchters begleiten uns. Es ist das einzige an das ich mich während des Abstieges erinnere. Schwindel. Übelkeit. Der Weg scheint unendlich.
Im Basecamp angekommen wird uns heißer Tee gereicht. Warme Suppe als Vorspeise. Frische Forelle, Reis und Gemüse als Hauptgang. Den Reis lasse ich liegen. Schwindel. Übelkeit. Pass-Out!
"This is part of the experience." höre ich José sagen. Man hat mich auf eine Plane gelagert. Auch Pauline, die Norwegerin und Mobbie, die Londonerin, liegen danieder. Edita reicht mir Medizin. Eine rote Tablette . Ich schlucke diese. - Was auch immer es war - it saved my life!


Tag 1

Der Lares Trek ist nicht zu unterschätzen. 30km - eigentlich ein Witz. Doch sollte man die Höhe unter keinen Umständen unterschätzen. Wir starten auf 3300m in Lares. Nachdem wir in diesem Wohlfühlort die letzte Wellness-Einheit in Form von "Hot Springs" (heiße Quellen) und somit auch die letzte Dusche in Anspruch genommen hatten, machten wir uns auf, die ersten 4 Stunden unserer Wanderung zu bestreiten. Begleitet von unseren beiden Tourführern José und Edita, sowie 3 Inkakindern, die den Trek mit einer unbeschreiblichen Leichtigkeit auf sich nahmen, führte unser Weg durch die südamerikanischen Anden. Entlang von Geröll und Stein, feldartigen Hügeln, moosbewachsenen Flächen und kleinen Inkadörfern, strömten uns immer wieder Kinder entgegen. Wir hatten vorsorglich auf dem lokalen Markt Brot, Kokablätter und kleine Spielzeuge eingekauft, die wir an die strahlenden Kinder verteilten. Ein unwirklicher und fast tränenberührender Moment. Fernab von Computer, Internet, Gameboy und Playstation, gibt es tatsächlich noch Kinder, die sich über eine Handvoll Murmeln freuen. Wir gehen weiter. Ein Ehepaar mittleren Alters kommt uns den Berg herunter entgegenlaufen. Sie haben uns bereits von Weitem gesehen. In Inkasprache berichten sie José von einem Krankheitsfall in ihrer Familie. Doktor haben sie keinen. Wir geben ihnen Kokablätter und Brot. Das ist alles was wir tun können. Wir setzen die Wanderung fort. Auf einer Anhöhe erzählt uns José von den Inkas. Nicht immer haben sie hier oben in den Anden gelebt. Erst als die Spanier kamen mussten sie in die Berge fliehen. Barbarische Europäer! Ein Bild das sich auf allen Kontinenten widerspiegelt. José gibt uns je 3 Kokablätter. Wir sollen diese verstecken und gute Wünsche für die Reise aussprechen. Edita reicht uns ein weiteres Bündel gefalteter Kokablätter. Zum Kauen. Es ist keine Droge, bestenfalls ein natürlicher Substrakt, der im ersten Moment Taubheit in den Mundhöhlen verursacht. Vielleicht auch ein Placebo, welches für Kraft und Ausdauer für den weiteren Weg sorgen soll.


Wir treffen weitere Kinder,- eine ganze Horde. Charly schenkt den Jungen einen Ball. Charly ist Engländer und dient der Army. Englische Garde. Seine Verlobte Hattie, ebenfalls Engländerin, hat 6 Jahre in Frankreich gelebt und gerade die Drama-School beendet. Sie wird Schauspielerin.
Im Augenwinkel sehe ich die überglücklichen Kinder mit ihrem Ball zurück ins Dorf laufen. Wir sind die einzigen Touristen, die an diesem Tag,- vielleicht sogar in dieser Woche, den Lares Trek bestreiten. Jess und Elise erreichen als erste das Camp. Schwestern aus Melbourne. Elise studiert auf Lehramt, Jess ist sich noch nicht sicher. Es ist ihre erste große Reise. Sie wird noch weiter nach Chile und Argentinien führen


Im Basecamp erblicken wir bereits die aufgebauten Zelte. Dorfbewohner haben ihren Basar frühzeitig vor unseren Zelten platziert. Es sind Kinder. Wir kaufen Bier und Wasser. Nachdem wir uns im Zelt eingerichtet haben gibt es Tee, Kaffee, Kakao und Cracker. Die Gruppe hat sich in einem größeren Zelt versammelt. Gegenüber von mir sitzen Hayley und Steward aus Birmingham. Very British. Sie steht auf Metallica und Smashing Pumpkins. Er liebt Fußball. Wir schließen direkt Freundschaft. Zum Dinner wird uns zunächst eine Suppe mit Süßkartoffeln und Gräsern gereicht. Danach gibt es Reis und Hühnchen. Ein 5-Sterne Menü mitten im Nirgendwo. Man kann kaum fassen wie schmackhaft und liebevoll der mitgereiste Koch in seinem winzigen Zelt dieses Essen angerichtet hat.
Zu der Außentoilette möchte ich mich weiter nicht äußern. Wer schon mal in Frankreich war weis was ich meine. Nur schlimmer! Bevor wir in unsere Zelte verkriechen wird uns warmes Wasser und Seife gereicht. Katzenwäsche. Die Nacht ist unruhig. Ich drehe mich alle 30min von der einen auf die andere Seite. Hunde streunern vor unserem Zelt. Es ist kalt. Irgendwann schlafe ich ein. Um 5:30 Uhr geht der Wecker.

Gracias, my friend!

Wenn ihr schon mal nach einem Synonym für Überangebot gesucht habt, so werdet ihr in Perus Andendörfern fündig werden. Noch nicht richtig aus dem Bus ausgestiegen, wird man auch schon mit "Aqua, only 2 Dollars" und "Special price my friend, Poncho just for you" überrumpelt. Die lokalen Märkte sind überschwemmt mit peruanischem Allerlei - ein Stand bunter als der andere. Man kann sich gar nicht satt sehen, an der farbenfrohen Mode Perus und den echt-Silber Imitaten. Wer hier einen klaren Kopf bewahrt, der darf sich und sein Portemonnaie glücklich schätzen. Auch ich habe mich von den penetranten Umwerbungen erweichen lassen und bei alpakagestrickten Pullis und Kopfbedeckungen zugeschlagen. Selbst das obligatorische Armbändchen konnte ich nicht umgehen, welches mit 2 für 1 und 20 Sol zu Buche schlug. Über den Tisch gezogen haben mich diese lateinamerikanischen Händler! Auch hier gilt wieder einmal: "Keine Angst Leute, mein Geld kriege ich schon ganz schnell an die Inkanachkommen verjubelt!"
Trotz massiver Unkosten haben wir heute aber auch einiges gesehen. Das Sacred Valley, die Pisac Ruinen, die Ollantaytambo Ruinen und gefühlte 300 Marktstände. Gerade so konnte ich noch dem Aufschwätzen eines "echt-Silber-und-aus-Alpakaspucke-handgewaschenem" Schmuckstückes entweichen, als ich jedoch in die Falle des Koka-Tee Händlers tappte, der mir für 2 Sols einen Beutel dieses anregenden Tees unterjubelte. 


Gegen Nachmittag erreichten wir dann endlich das Hotel. Fix und fertig von den Marktschreiern und vielleicht auch ein wenig von der Treppenwanderung hoch zu den Heiligtümern der Inkas. - Und wie ich mich auf die Dusche freute! Das Highlight nach einem wirklich vollgepackten Tag. Doch Freunde, was mich hier erwartete ist wohl der Albtraum jedes Industriestaat-aufgewachsenen Menschen: Das Wasser war nicht lauwarm, auch nicht kalt, sondern BITTERKALT!! Es hat mich eine gefühlte halbe Stunde gebraucht diese Wasserbarriere zu überwinden. Als kleine Entschädigung sind wir später am Abend mit der ganzen Gruppe in eine peruanische Lokalität eingezogen, die - Hut ab - auch mal locker in Frankfurt hätte stehen können. Kurze Erinnerung: Wir befinden uns gerade in einem winzigen Bergdorf mitten in der Wallachei der Anden. Umso erstaunlicher, dass es die feine mexikanische und amerikanische Küche bisher hier her geschafft hat. Jörg und ich ( wir haben btw neue Pseudonyme: Jorge und Hulia ;)) teilten uns eine Quesidilla und bestellten dazu Peru's Nationalcocktail "Piscour Sour". Also, mein neues Topgetränk - bitte schon mal auf Herborn's Getränkekarten suchen ;) Tja, und dann war da noch die Sache mit dem Internet. Wo schon Hopfen und Malz verloren schien und mein iPhone Akku mit Meuterei dank 127 gescheiterter Internetversuche drohte, kam die Rettung von der Bar. Der freundliche Kellner servierte uns neben der Rechnung den Wifi-Code. Was soll ich sagen? Gracias, my friend :)
Category: , 0 Kommentare

Viva la Peru!

"Bist du schon mal gewandert?" "Nein, und gezeltet habe ich auch noch nie. In London gibt es keine Campingplätze."
Wie beruhigend, dass sich unsere Mitreisenden etwa auf dem selben Level befinden wie wir: Spanisch...hmm, schon mal gehört. Wandern...joa, da gibt es so ein paar Hügel in unserer Nachbarschaft. Oh, und es ist kalt hier oben in den Anden? - Ich hab nur T-Shirts eingepackt.
Okay, mal ehrlich Leute, wer hätte denn vermutet, dass es hier oben so bitter kalt wird, dass uns zum Kauf von Handschuhen und Alpaka-gestrickten Pullis geraten wird. Davon stand nichts im Kleingedruckten! Jetzt heißt es umdisponieren und improvisieren. Als wir heute Mittag Cusco auf 3300m Höhe erreichten, strahlte uns die stechend warme Sonne ins Gesicht, so dass mir beinahe die Tränen kamen. Die Stadt ist wunderbar, kleine verwinkelte Gässchen, Firlefanz Stände an jeder Ecke und erstklassiges Essen. Ich bin heute schon in den Genuss von Alpakafleisch gekommen - ein Gaumenschmaus! Bezahlt wird hier übrigens mit peruanischen Sol - ein kleiner Wink mit dem Dollarschein an meine heimischen Finanzberater des Vertrauens.
Auch das Hotel ist hier ganz wunderbar. Wir hätten es nur um ein Haar nicht wiedergefunden, als uns die Tourguidin allein mitten auf Cuscos Straßen stehen ließ. 4 Australierinnen und die bereits erwähnte Londonerin sind mit von der Partie. Wo der Rest abgeblieben ist? Keine Ahnung! Wir waren zu Beginn irgendwie mehr...
Nun ja, jetzt sind wir eben nur noch 7, die den Lares Trek bestreiten werden. Freunde, das wird kein Spaß! Die 1-stündige Einführung auf die Wanderung hat uns alle ziemlich blass aussehen lassen und ich glaube hier ist keiner dabei, der kurzzeitig gezweifelt hat, ob er bei Verstand gewesen ist, diesen Trip zu buchen. Es wird eine Herausforderung, beginnend mit der Mission die auf 8-Kilo beschränkte Tasche für die nächsten 4 Tage zu packen. Und für diesen Zeitraum melde ich mich jetzt auch sofortwirkend von mobilen Datennetzwerken, Google Ortungsdiensten und den Social Networks ab. Denkt an uns Freunde - aus der Nummer kommen wir so schnell nicht raus! ;))
Category: , 0 Kommentare

Bienvenue à bord!

Zunächst die wichtigen Themen des Tages: Deutschland gewinnt 2:1 gegen Dänemark und zieht ins Viertelfinale ein! +++ Autokorso in Lima bleibt aus +++ komisch!
Verfechter des guten Geschmacks lasst euch eins gesagt sein: Der Franzose an sich versteht was von Flugzeugkost und gutem Wein! Kaum zu glauben was eine in die Jahre gekommene AirFrance zu bieten hat. Die Airline an sich ist zwar lediglich "praktisch" ausgestattet im Vergleich zum noblen Emirates 500-Sterne-Style, doch dafür offeriert sie ein Buffet formidable! Camembert, Fromage frais, une tarte au citrone und andere Köstlichkeiten fanden sich auf unserem Tableau wieder. Dazu wurde Champagner, Weißwein und Cognac gereicht. Und der Franzos lässt sich nicht lumpen und legt obendrauf noch das gute Häagen-Dasz Eis. Für ein solches Premium-Menü verzeiht man den Nachbarn auch das Retro-Cinema-Programm, welches mit "just-released" Kinokrachern wie Indiana Jones und Schlaflos in Seattle um sich warb. Da schaltete ich doch lieber in die Gaming Zone um, wo ich vergeblich die 500€-Hürde bei "Who wants to be millionaire" zu knacken versuchte. Als ich auch im AirFrance Quiz "Unnützes Wissen der Fluggeschichte" kläglich scheiterte, reaktivierte ich die Flugmap, denn auf die ist doch stets Verlass! Auch das Fenster (angebracht am Flugzeug) bietet hin und wieder einen interessanten Blick auf die Realität dort draußen. So konnten wir während der 13,5 Stunden Flug Entdeckungen wie den Eiffelturm, einem Meer namens Atlantik, das Amazonas Delta und die herausragenden Anden machen. Zum guten Schluss erreichten wir Lima, das Ziel unserer Reise. Und hierzu meine Freunde, möchte ich euch folgendes berichten: Kramt all eure schlechten Erinnerungen an Hollywood-gedrehte Südamerikastreifen heraus und bewahrt sie euch. Denn: sie entsprechen der Realität! In einer 40-min Taxifahrt vom Flughafen zum Hotel haben wir so ziemlich jedes Cliche zu Perus Straßen bestätigen können, welches man aus Funk und Fernsehen kennt: unentwegte, hupende Autos, Ghetto an Ghetto, heruntergekommene, nicht fertiggestellte Behausungen, herumstreunende Hunde, Karamellbonbon verkaufende Frauen und typische südamerikanische Samba-Musikllänge an den Straßenrändern. Und zwischendrin fährst du durch ein Schlagloch nach dem anderen und setzt auf überdemensionalen Straßenbarrieren auf. Mit $20 bist du dabei - willkommen in Lima!

Category: , 0 Kommentare