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Morocco Surf

Das Beste zum Schluss. In Australien und Nicaragua hatte ich bereits das Brett unter den Füßen und konnte es in Summe auf 2 Sekunden Standzeit bringen, doch Taghazout übertraf dieses wellengenormte Highlight um ein Vielfaches. Für läppische 30€ pro Person erhielten wir ein Wetsuit, ein Board und einen Privatcoach, der uns zunächst die Trockenübung und anschließend den Livemodus näher brachte. Jeder investierte Cent zahlte sich hier aus, denn das wichtigste beim Lernen sind wie immer die guten alten Erfolgserlebnisse. Im Kampf gegen die Wellengewalt stürzten wir zu Beginn mehrfach in die Fluten, doch wurde „Paddle, Stand-Up and Surf!“ nach jedem Versuch sehenswerter. Am Ende gelangen uns einige vielversprechende Moves, mit denen wir das Board fast bis zum Strand lenken konnten. Wahnsinn! Atemraubend! Salzwasserlastig! Wie bei anderen Sportarten muss man an Willen und Kraft viel investieren, doch für einmal sicher auf dem Board stehen ist jeder Aufwand und jeder Sturz die Sache wert. Und im Gegensatz zum Mountainbiken fällt man wenigstens weich ;-)) Nach 2 Stunden Wellenbrechen dröhnte der Kopf und die Kraft ließ nach. Erschöpft, aber glücklich und zufrieden marschierten wir mit dem Board zurück ins Fischerdorf und gönnten uns einen frisch gegrillten und marrokanisch gewürzten Burger. Fabelhaft!

Noch einmal steuerten wir unser Gefährt bis nach Agadir wo sich unsere Reise dem Ende zuneigt. 7 Tage Marokko - ein Trip voller Gegensätze! Ich muss am Ende feststellen, dass mir das Format Roadtrip und Individualreisen sehr zusagt. Man nimmt das Land noch viel intensiver auf und lernt die Menschen und wie sie ticken besser einzuschätzen. Auch ist man wesentlich flexibler und kann die ein oder andere Verschnaufpause einlegen, was bei einer Gruppenreise kaum denkbar ist. Auch ist nicht jeder Morgen ein Montag und jeder Abend ein Freitag, man hat es selbst in der Hand. Und so lange man sich mit der Fahrweise und den Gangstern der Welt arrangieren kann, ist das Weiterkommen eine gut zu bewältigende Aufgabe. Zum Schluss können wir festhalten, dass Atlasgebirge und Küste die absoluten Highlights des Trips waren und definitiv nochmal intensiver unter die Lupe genommen werden müssen. Marokko ist zu meiner großen Verwunderung doch noch sehr mittelalterlich unterwegs. Damit hätte ich tatsächlich nicht gerechnet. Tut aber in Summe keinerlei Abriss, denn das ist ja genau das was man sehen will. Authentische Länder.

Wir ziehen Bilanz und führen auf unserer Highscore Getränkeliste:
  • Minztee 
  • Orange-Karottensaft 
  • Café Noir
Häufigste Delikatessen:
  • Oliven 
  • Olivenpaste 
  • Oliv.. nein, gekochtes aus dem Tajin
Der März und April haben sich als äußerst angenehme Reisezeit erwiesen. Es war immer gerade warm genug und eine dankenswerte Brise Wind lag zu jeder Zeit in der Luft. Ein- bis zwei Monate später und wir wären vermutlich am Strand und vor allem im Auto gekocht gewesen. Marokko, wer hätte gedacht dass so ein vielfältiges Land doch so nahe liegt.

Ich denke es wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir diese aufregende Gegend gesehen haben. Das Atlasgebirge ruft und der Surfmodus ist gerade erst richtig aktiviert worden.

Yaallah, yallah - Adventure awaits!

 Endstand Marokko - Solarium .. sprechen wir lieber nicht drüber🙈















Warm, wärmer.. Marokko!

„Huch..da habe ich wohl versehentlich die Premium-Suite gebucht.“ stellte ich mit ungläubigen Augen fest, als wir das großzügige Foyer, den Wohnzimmerbereich, Balkon mit Ausblick und die beiden Badezimmer unseres Hotelzimmers in Augenschein nahmen. Ein Hoch auf die marokkanische Nebensaison! Da ist der Euro noch jeden Cent wert! Wir waren zuvor am frühen Vormittag in Agadir gelandet und hatten unseren Mietwagen ohne größere Zwischenfälle in Empfang genommen. Michi übertrug mir zugleich die ehrenwerte Aufgabe das Hyundai Kleinwagengefährt mit Vintage-Schaltgetriebe bis zum Hotel zu steuern. Im Mario-Kart-Stil wich ich auf nordafrikanischem Boden Mopeds, Fahrrädern, Kutschen und Fußgängerobjekten aus, die zu jeder Zeit, aber niemals am Zebrastreifen, die Straße querfeldein überquerten. Trotz einiger haarsträubender Kreiselmanöver erreichten wir, dank Michis Offlinekartennavigation, crash- und unfallfrei das Ziel.

„Ihr kommt genau richtig.“ erwähnte später die Kellnerin, die uns ein Couscous Royal zum Abendessen servierte, von dem eine halbe Fußballmannschaft satt geworden wäre. „Letzte Woche haben die Leute noch wegen des durchwachsenen Wetters gejammert, heute ist der erste schöne Tag.“ Das mochten wir gerne glauben, erzählte unsere rot-verbrannte Haut von einem halben Tag Sonne-tanken am Strand schon ihre eigene Geschichte. Und wenn ich mich nicht schon während des Setzens des Autoblinkers und durch das Bremsen vor Zebrastreifen als mitteleuropäischer Tourist identifiziert hatte, dann spätestens beim abendlichen Flanieren auf Agadirs Straßen. In Hot-Pants, Flip-Flops und Sonnenbrille begegneten wir in dickes Winterfell gepackten Marokkanern, die unsere Wege kreuzten. Na denen wünsche ich keinen Urlaub in Europa, von der Polarexpedition werden die sich niemals erholen!

Morgen geht es über den Tizi n‘ Test Pass nach Marrakesch. Details zur Route erspare ich euch und mir, denn ich werde für diesen Weg ganz bestimmt nicht am Steuer und wohl eher mit verbundenen Augen im Auto sitzen.

Zitate des Tages: „Mir brennt der Kittel!“ - Michi
„Aga-Mir, Aga-Dir“

Marokko - Solarium 0:1 (denn rot angebrannt zählt vermutlich nicht 🙄🙈)

Und an Ozeankind lööni: Das wachsame Müllauge muss auch hier einige Missstände zählen..👆🏻