Into the blue..

Nach dem letzten abenteuerlichen Activity "Nachtzug-Experience" galt es erst einmal den allseits beliebten, sowie bewährten Modus "Chill-die-Basis" zu aktivieren. Viele dringend notwendige To-Dos wie Reorganisation des Backpacks, erster Waschgang mit dem kleinen Helfer Rei-in-der Tube, sowie der Tagespunkt "Strandgang" mussten abgehandelt werden.

Im Anblick eines fast leergefegten Sandstrandes und türkis-blauen Wassers betraten wir unsere Privat-Area, die First für uns gebucht hatte. Diverse Kaltgetränke, Rum und Wodka wurden uns bereits um 10:30 Uhr gereicht, wobei mir zugleich der Spruch "Wer um 10 Uhr Rum trinkt ist kein Alkoholiker, sondern Pirat!" in den Kopf schoss. löön und ich blieben aber erst einmal bei der Kindergeburtstagsvariante und wendeten uns den viel wichtigeren Dingen wie eincremen, schwimmen und essen zu. Hierbei wurde unser Grill Know-How ganz abverlangt, wurden wir doch zugleich in den Muschel-Gar-Prozess voll integriert. Nebst diesen, in Schnittlauchsoße getränkten Meeresprodukten, wurden zudem geröstete Karottenpflanzen, Kartoffeln und Fleisch gereicht und um mehrere Dips verschiedener Schärfegrade ergänzt.

Um diese ganze Kalorienflut der vergangenen Tag mal etwas abzuarbeiten wechselten löön und ich von Chill- zu Sportmodus. Völlig überraschend begeisterten wir unsere Mitreisenden damit so sehr, dass diese sich, sowie weitere Zivilisten der Trainingseinheit "Tennis-Fußball" anschlossen. In spaßiger Runde konnten wir unsere Bezirksliga-Skills voll unter Beweis stellen und das überschaubare Strandpublikum hellauf begeistern. Auch hier stellen wieder einmal erfreut fest: Sport verbindet weltweit! Ein Hoch auf die Mainstream-Sportarten :)

Der Abend selbst endete mit einem Streedfoodbarbecue in den Straßen von Nha Trang. löön und ich, die scheinbar seit Tag 1 zu den Essensbeauftragten auserkoren wurden, wählten aus diversen bewässerten Eimern lebende Unterwasserspezien aus, die anschließend auf dem Grill landeten. Nichts für schwache Nerven!

Als Belohnung wurden löön und ich abends noch in den Sea Club von Nah Trang geführt, was überhaupt meine favourite Strandbar-Lokalität for all-time seit dem heutigen Tag ist. Cocktail, Bier, weißer Sandstrand, Öllampen, chillige Musik und das Meeresrauschen im Hintergrund. Ein Traum!

Am nächsten Morgen ging es schon früh zur Sache. löön und ich hatten uns kurzfristig bei "Rainbow-Diving" für einen Trip aufs offene Meer und zu den Korallenriffs angemeldet. Mit einem Schiffskutter gelangten wir unter hoher Wellengewalt und starken Schiffswanken zu den Hot Spots der vietnamesischen Unterwasserwelt.

Nun galt es allen Mut der Welt aufzunehmen und den Neoprenanzug und Flossen überzustülpen, Tauchmaske zu fixieren, Gewichte anzulegen und die himmelschwere Sauerstoffflasche auf den Rücken zu schnallen. Der Sprung vom Kutter ins Meer stellte hierbei die erste Mutprobe dar, die jedoch unbeschadet absolviert wurde. Mit unserem privaten Coach an der Seite, der uns bereits an Board intensiv instruierte, tauchten wir anschließend in unbekannte Welten ab. Doch leichter gesagt als getan. Die Multitaskingfähigkeit "Atmen durch Sauerstoffschlauch", Druckausgleich, Steuerung des Gewichtes und folgen der Zeichensprache gesteuerten Anweisungen des Coachs überforderten zunächst gänzlich. Insbesondere der neuartige Atmungsprozess war sehr gewöhnungsbedürftig und erforderte höchste Konzentration, sowie bedingungsloses Vertrauen in die Gasflasche. Als der Atmungsweg allen klar war, kam die nächste Challenge: tiefer tauchen. löön und First wagten sich mutig voran und bewegten sich ab dann schwebend im Meer entlang der Riffs. Meine Randbedingungen machten mir hierbei einen Strich durch die Rechnung, fing der schmerzvolle Ohrendruck bereits in 3 Meter Tiefe an. Auch das ganze Tip-Repertoire zum Ohrendruckausgleich halfen da wenig weiter. So musste der Tauchgang meinerseits nahe der Oberfläche erfolgen, was jedoch der Sache nichts weiter abtat. Eine unglaubliche und sehr empfehlenswerte Erfahrung die Welt einmal aus Sicht eines Fisches oder Meeresschildkröte zu sehen. AMAZING!

Nach einem zweiten Tauchgang und einem Früchtebuffet an Bord, kehrten wir gegen Nachmittag wieder im Hafen ein und begaben uns an den Strand. Auch hier muss man wieder feststellen: traumhaft! Einziges Manko: alle halbe Stunde kommt entweder eine penetrante Gemüsehändlerin an der Liege vorbei um frische Maiskolben zu offerieren oder Team Physio begibt sich ungefragt an deine Beinpracht um diese "very cheap price" zu bearbeiten. Möchte man jedoch "only the right foot" anstatt "the whole body" für "half price" massiert bekommen, hat man die beiden Damen unbewusst ganz schnell abgeschüttelt. Die machen scheinbar keine halben Sachen. "Sollen die sich doch hin machen wo der Pfeffer wächst!" lachte löön ihnen noch hinter her, während ich doch ein wenig enttäuscht war meinem Fußbehandlungstermin nicht wahrnehmen zu können.

Zwei Tage Sonne, Strand und Meer neigen sich dem Ende zu. Lange konnten wir es hinauszögern und ausgiebig genießen. Doch nun geht die Reise weiter. Nach Hoi An. 10 Stunden Fahrt. Mit dem Nachtzug. Augen zu und durch!

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