Muy bien!

Wie sieht's denn hier aus?!
Leute, was liegt in Guatemala ein Müll rum, das könnt ihr euch nicht vorstellen!
Hier würde so mancher Deutscher Mitbürger seine Lebensaufgabe beim Aufräumen und Kehren Guatemalas Straßenränder finden. Ein Geräusel nicht sondergleichen ist auf der fast vollständigen Fahrt nach Copan zu finden, welches jedem akribisch und ordnungsbewussten Deutschen ein absolutes Dorn im Auge gewesen wäre. Ordnung = 0!
Doch die Bewohner Guatemalas scheint das mal gar nicht zu interessieren. Das ludolfische "Haufensystem" scheint hier seine Ursprünge gefunden und sich bis in die heutige Moderne durchgesetzt zu haben. "Och goah, wie gleichgillich...!" Nein, nein, Guatemalas Straßenränder sollten zugleich aus der Enzyklopädie leidenschaftlicher Ordnungsgenies und zwanghafter Mülltrenner gelöscht werden. Die haben hier nun wirklich nichts verloren!

Die heutige 6-stündige Fahrt führte uns durch das guatemalische Hochgebirge bis hin zur Grenze Honduras, an der wir um 5$ erleichtert und einige Reisestempel bereichert wurden. Unterwegs stellte sich uns ein bahnbrechendes neues Geschäftsfeld, für länger andauernde Staus oder zeitabsitzende Baustellen, vor. Während der genervte Automobilbesitzer in seinem Fahrwagen auf ein Vorankommen der 20km Schlange vor sich wartet, kann diese nervenaufreibende, verlorene Zeit durch Verköstung oder Abhandlung des Feierabendseinkauf kompensiert werden. Gezeigt wurde uns dies auf Guatemalas Hauptverkehrsstraßen. Kaum kam unser Bus vor warnblinkleuchtenden Baustellschildern zum Stehen, da sprangen auch schon lauernde Bürger aus dem Unterholz hervor um uns per Fensteraquise mittelamerikanische Spezialitäten und tropisches Frischobst unter zu jubeln. Ich sage euch: Beim nächsten Schneechaos -Stau auf Deutschlands Autobahnen wird mir diese Geschäftsidee vielleicht noch mal Millionen einbringen.

Mit viel Bürokratie und neuer Währung überquerten wir dann schlussendlich die Grenze zu Honduras und kehrten am Abend in eine heimische Lokalität ein, die uns mit lokalen Leckereien einen Gaumenschmaus bereiteten. Zu fünft teilten wir uns ein mit Spezialitäten gefülltes Plateau und schlossen den Abend mit einem überaus gutmütig gefüllten Tequila-Gläschen ab.
Noch auf dem Rückweg ins Hotel stellten wir fest, dass man mit einem "Muy bien" und "Muchas Gracias" ganz schön weit kommt und spanische Satzbildung, sowie Grammatik völlig überbewertet sind. Ein Hoch auf die Zeichensprache und tieffallende Mangos! Das morgige Frühstück ist gerettet :)

PS: auf dieser Strecke wäre kein Taschentuch trocken geblieben @R. aus D. Och goah...

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