Final Call

"Please be a traveller, not a tourist.
Try new things, meet new people
and look beyond
what's right in front of you.
These are the keys to understanding
this amazing world we live in."
-Unknown

San José schlug uns noch einmal ins Gesicht. Und zwar am Abreisetag. Mit $29 Flughafengebühren für Administration, Sicherheit und Instandhaltung. Ja was bitteschön soll das denn?! Gibt's für so was in Costa Rica keine Steuerzahler? Und werden wir ausländischen Reisenden vielleicht demnächst auch noch für die Benutzung der Straßenübergänge zur Kasse gebeten? Irgendetwas läuft in Costa Rica falsch. Oder in Deutschland. Die Rechnung geht keines falls auf! San José landet mit sofortiger Wirkung im schwarzen Buch der nicht-mehr-zu-bereisenden Städte weltweit und da hat es bis dato tatsächlich noch kein anderer Ort hineingeschafft. Eine zweifelhafte Auszeichnung, doch nach den vielen Seitenhieben und Untröstlickeiten, bleibt mir keine andere Wahl. San José ist für mich raus!

Auch für Houstons Flughafen hagelte es noch einmal Minuspunkte. Mit umwerfenden $5 ( dafür konnte Houston ja nichts), kämpften wir uns 7 Stunden lang durch den ereignislosen Tag im Transit. Ohne Free WiFi. Wieder mit stundenlangen Sicherheitskontrollen. Überteuertes Duty-Free. Und einem letzten bezahlbaren Sandwich. Euros hatten wir zwar noch in petto, jedoch schlug das Exchange Büro eine unverschämte Gebühr von $8 bei Umtausch drauf. - Ohne uns Leute, da verzichte ich doch lieber auf ein Getränk und eine Zeitschrift und wende mich den kostenfreien Dingen im Leben zu. Schlafen. Schreiben. Leute beobachten. Musik. Inkl. Aussicht auf die Wartungsarbeiter am United Flieger. Zu jeder Zeit erwartete ich auch hierfür eine Zuschaugebühr. Diese bleibt bisher aus.

Nun sind es noch weitere 3 1/2 Stunden bis zum Anschlussflug. Zeit genug um noch einmal die Reise revue passieren zu lassen und ein Schlussfazit zu ziehen.

Mittelamerika ist unter allen gegebenen Umstände mehr als eine Reise wert. Das kleine Verbindungsstück zwischen seinen großen Brüdern Nord- und Südamerika muss sein Licht nicht unter einen Scheffel stellen, sondern kann selbstbewusst mit Geschichte, Kultur, Flora und Fauna vortreten und mit Abenteuerlichkeit, Relax-Oasen, buntem Stadttreiben, herzhaften Köstlichkeiten und fröhlichen Menschen ohne Bedenken prahlen. Sicherheit wird zu großen Teilen vermittelt, jedoch sollte man wie überall nicht leichtsinnig und völlig unbedarft handeln. Sprich: Abends nicht mehr alleine vor die Tür, bzw. das bezahlbare Taxi bei Bedarf zum Transport nutzen. Und sei es nur 2 Blocks weiter. Desweiteren an Grenzübergängen Anweisungen befolgen und sich nicht von Kleintaschendieben über den Tisch ziehen lassen. Und: ein wenig mehr Vertrauen in die Hotelsicherheit haben, dafür weniger Bares und Wertgegenstände mit sich tragen. Was immer gilt: Stets die Tasche im Blick halten und zu keiner Zeit mit Kronjuwelen oder Applegeräten auf offenen Plätzen um sich wedeln. Unauffälligkeit ist eine Gabe während des sicheren Reisens. Und wem diese gegeben ist, der hat schon nur noch die Hälfte zu befürchten. Zu viele Gedanken sollte man sich sowieso nicht machen, nach meinen Empfinden gibt es mehr hilfsbereite Menschen, als Leute, die einem wirklich etwas Böses wollen. Und wenn dann geht es zu großer Wahrscheinlichkeit nur um ihr eigenes Überleben.

Bevor ich völlig abschweife, zurück zum Trip. Für euch zusammen gestellt noch einmal die Top 3 aus sämtlichen Rubriken:

Stadt/Ort
1. Antigua (Guatemala)
2. Grenada (Nicaragua)
3. Monteverde (Costa Rica)

Activity
1. White Water Rafting (La Fortuna, Costa Rica)
2. Vulkanwanderung (Ometepe, Nicaragua)
3. Schnorcheln (Roatan, Honduras)

Getränk
1. Ingwer-Martini (Costa Rica)
2. Emperial Bier (Costa Rica)
3. Rum (aus Guatemala)

Essen
1. Bunte Spezialitäten Platte (Copan, Honduras)
2. Sushi-Schiff (Monteverde, Costa Rica)
3. Quesidilla (von Guatemala bis Costa Rica)

Wenn ich die Tour noch einmal zu tun hätte, so würde ich diese anders herum fahren um als Endstation in das wunderschöne Antigua zu gelangen und dort mit 2-3 Tagen Aufenthalt den Trip ausklingen lassen. Vermutlich würde ich San José auch überhaupt nicht mehr anfliegen, sondern anstatt dessen in Panama City starten und dafür die ausgelassenen Nachbarn El Salvador und Belize mit einbeziehen. Für das Gesamtpaket sollte man sich mind. einen guten Monat Zeit nehmen. Wenn möglich natürlich mehr. Finanztechnisch - was geht - mit Karte bezahlen und ansonsten die lokale Währung abheben.
Die Fakten und Erkenntnisse des Trips zusammen gefasst sind:

1. Die ganze Währungsumtauscherei und das Hin- und Hergewechsel, hat uns so wuschig gemacht, dass wir schon nach wenigen Tagen keinen Überblick mehr über unsere Finanzsituation hatten.

2. Nordeuropäische Haut braucht seine Zeit um sich in mittelamerikanischen Gefilden zu akklimatisieren. Braun wird man als geborenes Bleichgesicht sowieso nicht!

3. Klospülungen funktionieren in Mittelamerika eher gar nicht. Vielleicht sollte man auch vor Einreise einen Lehrgang zur korrekten Benutzung besuchen. Ich jedenfalls bin froh nun kein Klopapier mehr in den nebenstehenden Mülleimer werfen zu müssen.

4. Die Investition der locker leichten und für subtropische Gefilde ausgerichtete North Face Hose hat sich in jeder Hinsicht bezahlt gemacht. Auch für sportliche Aktivitäten und Wassereinsätze lässt sich die Hose durch die praktische 'Zip'-Funktion multifunktional einsetzen.

5. Spanischkenntnisse sind grundsätzlich nie verkehrt und sollten stets bei Möglichkeit zur Erlernung in Erwägung gezogen werden. Schaden tut eine weitere Fremdsprache nie, vor allem, wenn es sich um eine handelt, die ein halber Kontinent spricht.

6. Es gibt Tage, da könntest du ewig weiterreisen und dir die ganze Welt anschauen. Und es gibt Zeiten, in denen du einfach nur nach Hause möchtest.

In diesem Sinne 'Adíos' und 'Hasta luego' - der Lateinamerikanische Kontinent sagt mir immer mehr zu und wird hoffentlich nicht das letzte Mal von mir bereist worden sein. Es gibt noch viel zu sehen und noch viel mehr zu lernen und zu verstehen. Die Welt wächst weiter zusammen und das Bewusstsein für Umwelt und Eco-Freundschaft gewinnt mehr an Bedeutung. Lassen wir uns überraschen wie es weiter geht! Im Augenwinkel lese ich ein Patagonien und zugleich sollte ich unter den oben genannten Punkten vielleicht doch mein Augenmerk auf Europa legen. Eco-friendly zu reisen, beginnt nämlich eigentlich damit, kein Flugzeug mehr zu benutzen! Vamos and never stop exploring! I'm all in ;)

"No matter where life takes you,
wear a smile while you're there." - Unknown


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