Coral Bay - Perth / Day 5 + 6

„Und wenn du schon glaubst du wärst am Ende der Erdkugel angekommen, lehrt dich der Rückweg, dass du noch nicht einmal daran denken darfst am Rande des Wahnsinns gewesen zu sein.“


Natuerlich mussten wir den ganzen Weg von Coral Bay nach Perth wieder zurueck fahren. Diesmal allerdings innerhalb von 2 anstatt 4 Tagen. Da ich das Wort Fahren nicht noch einmal auf meinem Blog verwenden moechte, gehe ich direkt zu dem Punkt ueber, wo wir am Abend die Farm im Nichts, umgeben von Nichts, erreicht haben. In der Farm war auch nichts! Oder eher gesagt Niemand!

Der Chef des Bauernhofes war aus Geburtsgruenden seiner Tochter, Enkelin oder des Hundes nicht anzutreffen. Kurz gesagt: Wir 4 Maedels waren alleine im Nichts! Haette im Hintergrund noch jemand die Kettensaege angeworfen, waere die Horrorverfilmung perfekt gewesen. Bei konstanten 48C lief uns die Bruehe im Gesicht runter, bis wir langsam den Verstand verloren und in Neue Deutsche Welle Lieder einstimmten.

Nach einer gefuehlten Ewigkeit oeffnete ich meine Augen, starrte den Lattenrost ueber mir an und hoerte die Stimmen einer zweiten Western Xposure Tour, die des Farmers und der Hundefamilie naeher kommen. Gerettet! Freundlicherweise offerierte uns der Herr des Hauses eine freie Mahlzeit (Reis... ahhhh!!), weil wir seine Kueche nicht benutzen durften. Ausserdem gab er uns freigiebig Zugang zu seinen Trinkwasserhaehnen.

Ich moechte jetzt nicht undankbar erscheinen, doch wetaustralisches „Trinkwasser“ wird mit dem heutigen Tag in das schwarze Buch des weltweit ungeniessbaren Leitungswasser gesetzt. Ich habe ja schon viel ueber mich ergehen lassen (chloriges Wasser in den USA, heisses Wasser in South Australia) , doch salzig-milchiges Wasser uebertrifft wirklich alles. Was zu viel ist, ist zu viel! Mir war kotzschlecht!

Nur aus Gruenden des Ueberlebens griff ich gegen Mitternacht (Notiz: es sind immer noch 35C) zur Flasche, um meinen vertrockneten Halstrakt vor Verduerrung zu retten. Und falls ihr euch jetzt fragt „Warum kaeuft sie sich nicht einfach was?“ Lautet meine Antwort: „Wenn ich die Apothekenpreise fuer Limo, Cola oder aehnlichem im Outback sehe, wird mir noch viel schlechter als vom milchig-salzigem Gesoeff!“

Zum Glueck ueberquerten wir am darauf folgenden Tag die Grenze Australiers, um in das zweitgroesste Land des australischen Kontinents zu gelangen. In der 75m2 grossen 'Hutt River Province' wurden wir von der koeniglichen Hoheit (oder war es Prinz?) hoechst persoenlich empfangen und durch das Regime gefuehrt. Ein Goverment Office, eine Poststelle, eine Kirche und ein Souvenirladen zieren den unabhaegigen Staat, der eine eigene Nationalhymne, Flagge und Waehrung besitzt. Sogar einen Ein- und Ausreisestempel wurde in unseren Pass gedruckt – alles offiziell seit 1970!

Am besten an der ganzen Zeremonie gefiel mir der Souvenirshop, in dem ich mir fuer guenstige $2 eine Pepsi ersteigerte. Interessanterweise hielt spaeter jede Person unserer lustigen Touri-Gruppe eine Dose in der Hand. Wir haetten im Uebrigen in diesem Moment ohne groessere Gegenwehr das Land einnehmen koennen. (Die Gesamtbevoelkerung belaeuft sich naemlich auf geschaetzte 4 Personen).

Nachdem wir das Koenigreich verlassen hatten (ich glaube immer noch, dass es eine Fata Morgana war, so was Verruecktes gibt es doch gar nicht!), duesten wir wir mit den Worten "Eat my dust!" von dannen und kehrten zurueck nach Perth.

xxx (wie versprochen, meine 3 Kreuzchen)

 

  

 

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