Ein Hoch auf das was uns vereint!

Göteborg war jetzt nicht gerade der leuchtende Stern der Westküste, so wie wir es uns vorgestellt hatten. Vermutlich auch verschuldet durch die wolkenbelastete Wetterlage und Abreisestimmung, konnten wir der Stadt nur wenig Positives abgewinnen. Auch wenn wir es immer wieder versuchten. "Ach, schau doch mal. Mit den löwenverzierten Mülleimern haben die sich aber viel Mühe gegeben." "Und sieh mal hier: Parkgebühren pro Stunde unter 30 Kronen!" Nicht mal den Hop on and off Bus zogen wir in Erwägung. "Die drei Sehenswürdigkeiten können wir auch mit dem Caddy abfahren!" Was wir dann auch taten. Hafen, Stadion und .. ja, das war's dann auch eigentlich schon. "Ähh.. Leute.. wie wär's mit Shopping?" warf Becks ein, die mit ihrem Radarblick bereits 2 ZARA-Filialen und 5 Schuhboutiquen erspäht hatte. Kurze Zeit später hatten wir uns in der Fußgängerzone eingefunden und klapperten so ziemlich jeden Textil- und Fußbekleidungsladen ab, den Göteborg aufzuweisen hatte. Die erhofften Souvenirläden erwiesen sich ebenfalls als große Enttäuschung und hatten außer ein paar vergilbter Postkarten und billiger Ramschartikel nicht viel zu bieten. Selbst die H&M Kollektion schien nicht ganz up-to-date zu sein, was uns aber nicht davon abhielt trotzdem bei Basic- bis Marinelook zuzuschlagen. Während sich Löön abermals mit der aktuellen Nike-Kollektion auseinandersetzte, ich immer noch den Elchburger auf Göteborgs Menükarten suchte und Resi weiterhin vergeblich den Stadtplan nach Attraktionen studierte, trat Becks mit einem triumphierendem "Zara, Zara!" aus selbigem Ladenlokal. Stolz präsentierte sie ihre neu erworbenen Designerstücke, die beim Rest der Belegschaft für denkwürdige Blicke sorgten. "Ich wusste, dass euch's nicht gefällt, deshalb hab ich's grad gekauft." Kopfschüttelnd zogen wir weiter Richtung Pizza Hut, der nun auch endlich mal von uns beehrt werden durfte. Im Anschluss dann das alltägliche Highlight und Ritual unseres Schweden-Trips: Das Espresso House. Begleitet hatte uns dieses schwedische Starbucks-Pendant seit Malmö und war seither nicht mehr aus unserem Tagesablauf wegzudenken. Nicht nur, dass wir mit koffeinhaltigen Warm- sowie Kaltgetränken jeglicher Variation bedient wurden, - nein. Auch das entsprechende Wohlfühlambiente unter Hirschkronleuchter, Couch- und Ledersesseln und uriger Tapetenfassade, wurde geboten. Bei all dem nicht zu vergessen: Free Wi-Fi. Ohne dieses keine aktuellen Facebook-Statis, Profilbildaktualisierungen und Blog-Uploads stattgefunden hätten. Ein Hoch auf die Abhängigkeit der mobilen Datendienste!
Wir können also schlussendlich festhalten, dass die letzten zwei Tage in Göteborg nur aus einem bestanden: Frühstück - Shopping - Zwischensnack - Shopping - Lunch - Parkgelder nachwerfen - Shopping - Abendessen - Aftersnack. 

Pünktlich wie die Maurer fanden wir uns schon um 14:55 Uhr am Boarding-Terminal der Stena Line Fähre ein, die bereits von einer Vielzahl weiterer Göteborg-Enttäuschter breitflächig belagert wurde. So rollten wir gegen 15 Uhr in den Bauch des Schiffes und machten uns auf die Suche nach unserer Kabine. "Deck 10, Kabine 10.521 - wie gut, dass der Kutter erst um viertel vor sieben ablegt." Nach gefühlten 20 Stockwerken und 35 verwinkelten Gangrouten, erreichten wir endlich die 4-Bett Kabine, die sich direkt neben dem Notfall-Sammelpunkt befand. Zum ersten Mal während dieser Reise mussten wir uns nicht mit zeitaufreibenden Tätigkeiten wie Betten beziehen, Dusche am Gang suchen und späterer Raumreinigung beschäftigen. Die für-unser-Empfinden 5-Sterne Kabine, bot neben Sauberkeit und modernem Design auch noch bereitliegende Handtücher und ein voll ausgestattetes Bad. Wir schritten anschließend weiter Richtung Deck, um uns auch mit dem Rest des Schiffes bekannt zu machen. Der Ausblick von ganz oben schien gigantisch und bot mal wieder einige Selfiesession-Möglichkeiten, die wir selbstverständlich nicht ausließen. Nach ausgiebigem Fotoshooting an Deck, machten wir uns auf in die unteren Katakomben des Schiffes, um die Public-Decks zu inspizieren. Wir trafen auf Entertainment, Kulinarisches und weitere Shopping-Möglichkeiten. Auch wenn die Fähre keinen Zara-Outlet bieten konnte, fand man sich auch ganz schnell zwischen Tax-Free und einer Bandbreite an Parfümeriegefäßen zurecht. Völlig vernebelt und um einige Kronen sowie Euros leichter, verließen wir vollgepackt den Duty-Free-Shop. Gefolgt von einer unüberiechbaren Duftwolke, parfümhaltigem Allerlei, schritten wir erneut an Deck um das Auslaufen des Schiffes und den letzten Sonnenuntergang auf schwedischem Territorium zu genießen. "Goodbye lovely Sweden it was an amazing time! Ein Hoch auf das was hinter uns liegt und was uns vereint!" Zusammenfassend ziehen wir Bilanz:

Top-3 Places-to-be:
* Öland "The Beach"
* Offroad See in Småland
* Altstadt Stockholms

Beste Spontanaktion:
* Oslo! :)

Kulinarische Highlights:
* Ofenkartoffeln + Tomatensuppe
* Selbstangerichtetes à la Dittmar/Schmitt
* Texas-Burger
* Lachs
* Blaubeermarmelade, gesalzene Butter und Gifflars
* und das gute Teufelszeug (Knäckebrot)! :)

Umsonst verfahrene Kilometer: 0
Insgesamt gefahrene Kilometer: 3.638 km

Überflüssigste Investition:
400 SEK für Astrid Lindgren Park

Sinnvollste Investition:
200 SEK Privatsauna

Es wird vermisst:
* Kopfstirnlampe (Moment..soeben unterm Sitz entdeckt)
* Resis schwarzer Gürtel (ach doch nicht, war in Becks Handtasche)
* Flip Flops (nee, die hatten Juli und Löön ja überhaupt nicht erst mitgenommen)
* Waschlappen, Rasierer & Lippenzeug (irgendwo liegen lassen)
* graue Decke (hä..liegt die nicht beim Campingzeug?!)

Nie wieder gesehen:
* Nike Schuhe von Becks
* 4 Paar Socken von Juli

Überflüssigste Anbringung:
* Dachbox (ist die eigentlich noch drauf?)

Unnötigste Mitnahme:
* Akkuschrauber & Gaskocher
* Inhalt der Dachbox

Unsinnigstes Utensil:
* 2 Flaschen Wodka ("davon müsst ihr viel mehr mitnehmen.. prima Tauschmittel in Schweden!")

Nervigste Mitnahme:
* Campingstuhl (lag bei jeder Kofferraumöffnung auf der Straße)

Tage bis zum kurzzeitigen Tiefpunkt:
* 14 (Kartenmischverhalten hatte Fass zum Überlaufen gebracht)

Goldenes Lenkrad: Becks
Silbernes Lenkrad: Resi
Goldene Kopfstütze: Löön & Juli
Goldener Löffel: Löön
Silberner Löffel: Becks
Goldene Kamera: Resi
Goldene Füllfeder: Juli

Top-3 Fragen:
* "Haben wir schon ne Mülltüte?"
* "Ist die Kühlbox aus- bzw. eingesteckt?"
* "Wann stehen wir morgen auf?"

Top-3 Aussagen:
* "Ich hab Hunger!"
* "Still! Ich will schlafen!"
* "Juhuu!! Free Wi-Fi!!!"

Erstgeplante Tat nach Ankunft:
* 60 Grad Wäsche gesamter Kofferinhalt (Becks)
* Gewichtskontrolle (Löön)
* Bildimport.. das kann dauern (Resi)
* Zurück in den chill-Modus.. xxx (Juli)




0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen