Durch den Monsun!

Sommerurlaub in Schweden - so stand es seit geraumer Zeit in schönsten Druckbuchstaben und mit einem Smiley versehen im kleinen aber feinen Taschenkalender. Doch schon in der Aufbruchsnacht, die um 5 Uhr morgens eingeläutet werden sollte, wurde dieses Unterfangen bereits um 3:30 durch ein grölendes Blitzgewitter lautstark angekündigt und sollte maßgebend für die bevorstehende Fahrt werden.
Um 4:45 Uhr sammelte Caddysteuerin becks die Reisegefährten juli, löön und resi chronologisch auf. Mit Wegzehrung sponsored by Catering Service Schmitt und einem randvoll gepackten Automobil konnte eine fast punktgenaue Abfahrt um 05:00 Uhr erzielt werden. Einige Reiseteilnehmer wunderte zwar die neue utopische Packmenge, die am Tage zuvor nicht annähernd zu sehen war, jedoch wurde diese zunächst nicht in Frage gestellt. Im rasanten Caddy-Speedmodus, der Dank Dachbox nicht mit mehr als 120 km/h belastet werden sollte, ging es somit zielstrebig Richtung Norden. Als der Lahn-Dill-Kreis schon in weiter Ferne lag überraschte becks mit der Nachricht, dass sie noch ein kleines Zusatzgerät im letzten Eck des Caddys verstauen konnte. Zum Entsetzen aller Teetrinker handelte es sich hierbei um eine strombetriebene Senseo-Kaffeemaschine. Herzlichen Glückwunsch!
Nach diversen Staus und Rügen der Frau Schmitt an einen arabischen Weggefährten, der Öl im Keller hat, erreichten wir schlussendlich den letzten deutschen Zipfel: Die Insel Fehmarn. Mit der Fähre sollte dieses letzte Stück Heimat verlassen und nach Dänemark übergesetzt werden. Anfangs optimistisch noch an Deck sitzend, musste diese Location allerdings blitzschnell gegen einen Innenplatzbereich getauscht werden. Ein tornadoartiger Sturm bildete sich auf der Wasseroberfläche und zog begleitend von einer schwarzen Wolkenfront sideboards auf uns zu. Unter tobenden Strömen wurde das Deck der Fähre geflutet und ließ das Gefährt ordentlich schwanken. Nach 45-minütiger Fahrt wurde das Ufer Dänemarks jedoch sicher erreicht und der Trip Richtung Norden weiter fortgesetzt. Der nächste große Schock überkam uns aber schon nach wenigen Metern. "Maut" und "Toll Collect" warnte es an diversen Schildvorrichtungen entlang der verregneten Wegstrecke. "Leute, wo ist die Vignette???" reklamierte becks in Richtung Beifahrerseite. "Wie Maut, ich dachte die gäbe es nur in Südeuropa?!" erwiderte juli. Resi begann zugleich den ADAC-Tourguide Dänemarks zu studieren, während becks schweißtreibend die nächste Ausfahrt ansteuern zu versuchte. Jedoch nur Felder weit und breit. Weder Rasthof noch Touristinfo waren von der Autobahn zu erspähen. Kurz vor Kopenhagen dann Entwarnung: der ADAC erwähnt auf 10 Seiten klein Gedrucktem keine Mautgebühren! (hatte juli ja gleich gewusst ;-))
Somit wurde das recht einseitige und vor allem klatschnasse Land Dänemark auf schnellstem Wege verlassen. Hierzu musste allerdings noch die berühmte Brücke "Öresund" überquert werden, die mit 7 Kilometern Gesamtstrecke mal eben über das gute alte Ostseemeer installiert ist. Ein wahrhaft bewegender Moment! Nicht nur dass die Überquerung einem Torbogen aus Herr der Ringe glich, schwarze Wolkenfronten dramatisierten die Durchfahrt wie es in jedem schlechten Tornadoblockbuster nicht besser hätte dargestellt werden können. Das Meer zur linken und rechten pechschwarz, hinter uns stürmende Orkane, vor uns die dunkle Wolkendecke und nur das kleine Fitzelchen Malmö überdeckt mit Sonnenschein. Wir fuhren geradezu ins Licht und ließen alles aufkommende Unwetter hinter uns. Es gilt wie immer: alles richtig gemacht!
Im Angesicht der Spätnachmittagssonne überquerten wir die Grenze Schwedens und erhielten als kleines Welcome-Give-Away 3 Erfrischungstücher sowie 2 Panorama Postkarten der Öresundbrücke. Süß sind se schon ein bisschen die Schweden ;-)
Malmö erwies dich auf den ersten Blick sehr übersichtlich und das Hostel inmitten der City überzeugte mit Inneneinrichtungen aus dem Hause IKEA. Auch die Gemeinschaftsküche konnte zugleich mit mitgebrachten Essensvorräten ausgiebig erprobt werden. Ein kurzer Rundgang in der Stadt vollendete unseren ersten Tag in weiter Ferne. Statement des Tages: "Lasst uns den (mitgebrachten) Wodka mit Wasser strecken, damit wir unser Tauschmittel nicht schon am ersten Tag los sind!"

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