Once you go, you know

It takes some silence to make sound
And it takes a loss before you found it
And it takes a road to go nowhere
It takes a toll to make you care
It takes a hole to see a mountain
 
- Jason Mrasz


Noch einmal bewegten wir uns schwitzend durch die trockene, stehende Luft Yangons. 40 Grad, hupende Autos, Abflussgerüche, Marktgeschrei, der Duft von frisch gebratenem Hühnchen, bettelnde Kinder, kleine veranzte Gassen und mitten drin ein klimatisiertes, 4-stöckiges Einkaufszentrum. Myanmar befindet sich im Umbruch, noch ein paar Jahre und es wird vielleicht dem großen Backpackerparadies Thailand eine echte Konkurrenz sein. Wenn erst einmal die Strände touristisch erschlossen sind und eine Toilettenrevolution stattgefunden hat, wird es vermutlich ein Selbstläufer werden. Bis dahin überzeugte das bisher unbekannte Land mit altertümlicher Kultur und Tempelvielfalt, die heutzutage vielleicht einzigartig ist. Allen voran sind es jedoch die Menschen, die Myanmar zu einem wundervollen und reisewerten Land machen. Schon immer habe ich die Freundlichkeit meiner bereisten Länder hervorgehoben, Myanmar ist die Pikspitze. Und so war es auch unser Tourguide, der erst 25-jährige Chit, der uns weit mehr als Tempelgeschichten und Essensempfehlungen offerierte. Vielmehr vermittelte er uns was Respekt und Warmherzigkeit bedeutet und dass es sich lohnt in allem etwas Positives zu sehen. Jahrelang wurden die Menschen Myanmars von einem harten Militärregime unterdrückt, doch nie haben sie ihre Hoffnung auf eine Besserung aufgegeben. 15 Jahre verharrte ihre jetzige Parteivorsitzende, Friedensnobelpreisträgerin und gewaltlose Kämpferin für Demokratisierung "Aung San Suu Kyi" unter Hausarrest, aus dem sie erst 2010 entlassen wurde. Mit ihrer Entlassung begann auch die Veränderung und die Öffnung des Landes. Eine Veränderung, für die manche Länder gerade eine umgekehrte Richtung einschlagen.

Ich verlasse Myanmar mit einem Lächeln und freue mich über die vielen schönen Momente und Augenblicke, die mir diese Reise wieder einmal geschenkt hat. Besonderer Dank gilt außerdem meinem resistenten Magen, der bis zum bitteren Ende durchgehalten und mich nie im Stich gelassen hat. Zudem ziehe ich Bilanz über sämtlich verbrauchte Taschentücher, Feuchtigkeitstücher und Pflaster, die während dieser Reise zwingend notwendig waren. Mosquitostiche und Spinnenbisse sind die einzigen visuellen Souvenire, die ich davon tragen musste, ansonsten blieb ich während meines Trips weitestgehend unverletzt. Ein weiterer Dank geht an meinen Travelkompagnon Jonathan. 7 Jahre hatten wir uns nicht gesehen, doch es gibt Freundschaften, die trennen weder Zeit, Entfernung noch Zwischenerlebnisse. Man knüpft da an wo man aufgehört hat, so als wäre nie etwas anderes gewesen.

In diesem Sinne, ich freue mich auf eine grobe, gebratene Bratwurst, sanitäre Anlagen nach deutscher DIN-Norm und natürlich auf die Menschen, die Heimkommen leicht machen lassen :) :*

Ein kleiner Punkt am rechten Rand,
der Galaxie die Welt genannt.
Das schönste blau, wie ein Saphir
und auf dem Punkt da leben wir.
Wenn man den Blick aufs ganze lenkt
ist jeder Tag wie ein Geschenk.
Denn aus dem Nichts das vor uns war
wurde mit uns ein Wunder war.

- Alexa Feser






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