Palma, Palma..

..Palma De Mallorca Leben, Lieben, Träumen auf Mallorca.
Palma De Mallorca Insel dort im Wind.
Palma De Mallorca wo wir glücklich sind.
Palma De Mallorca Lichterglanz beim Wein
Palma De Mallorca lädt uns alle ein.


"Leute, gleich gibt's die Fracht!" warnte becks bei Anflug der mallorquinischen Hauptstadt Palma, die bei blendender Nachmittagssonne unter uns erschien. Wenige Stunden vorher bewegten wir uns noch in winterlichen Eisgefilden (kurz: Deutschland) und sollten sogleich einer Wand von 33°C gegenüberstehen. Aufgeregt und voller Vorfreude entwichen wir der guten alten Germanwings Maschine, die uns im BlindBooking-Modus an das Alternativ-Urlaubsziel Mallorca verfrachtete, welches wir zugleich in Augenschein nahmen. Resi und Löön hatten diesen deutschen Außenposten bereits mehrfach besucht, für becks und mich sollte es jedoch Premiere sein. Viel hatte man schon von dieser sagenumwobenen Saison-Abschluss-Insel gehört und auch visuelle Medien dem ein oder anderen Social-Mediabeitrag entnommen. Und nicht zuletzt diverse lyrischen Musikbeiträge zu vergessen, die uns stets durch Siege wie Niederlagen begleitet hatten.

Doch unsere Illusionen sollten just genommen werden. Das automatische Personenleitsystem nach El Arenal war am Flughafen kaum kenntlich gemacht, genau genommen: nicht vorhanden. Auch das erwartete Schlagermedley, mit welchem wir dachten noch am Terminal begrüßt zu werden, blieb aus. Welch eine Enttäuschung! Egal, unser Endziel sollte eh das 20 Kilometer entfernte Santa Ponça werden, was vorzugsweise von Briten und Iren hochfrequentiert wird und zudem Geburtsstätte des Cafés Daniela Katzenberger ist. Mit dem Taxi gelangten wir zu unserem Apartment, welches über eine Küche, einen Balkon und eine fahrbare Schlafcouch verfügte, die sich Löön zugleich unter den Nagel riss. Eigentlich sollte unsere erste Amtshandlung, nach Bezug des Etablissements, der Weg zum Strand sein, doch wie soft fanden wir uns zunächst zwischen Toastbrot, Marmelade und löslichem Kaffee ein, konnte der Fauxpas eines nicht vorhandenen Frühstücks für den folgenden Morgen nicht riskiert werden! 3 Tragetaschen und eine 50er-Packung Zuckersticks später (merke: der Aufenthalt beläuft sich auf 3 1/2 Tage), folgte der Aktionspunkt Abendessen, während unser schöner Sandstrand weiter in die Ferne rückte. Ein leckerer Schwertfisch zierte mein Porzellan, Nudeln, Salat und Pizza vervollständigten den Tisch, dicht gefolgt von einem mallorquinischen Pfirsichschnaps und zwei Espressos, die uns noch lange im Gedächtnis bleiben sollten. "Leute, jetzt wird's aber frisch!" stellten becks und ich etwa zeitgleich fest, als wir um 22 Uhr bei Tiefsttemperaturen von 26°C Richtung Strand marschierten. Der Abend klang im Sonnenuntergang und Lichtermeer an der Strandbucht aus, welcher von minütlichen Hinweisen "Leute, morgen nehmen wir aber die Strickjacke mit zum Strand. Ich hol mir hier ja noch den Tod!" untermalt wurden.

Nach einem ausgiebigen Frühstücksmahl, belief sich der nächste Tag auf Drehen und Wenden am Sandstrand. Resi und Löön, die in der 33°C wohl temperierten Sonne kaum Luft zum Atmen fanden, konnten sich lediglich an den völlig deplatzierten Kommentaren "Jetzt isses mir aber frisch" "Leute, hier ist mir zu kalt, ich geh wieder ausm Wasser" und "Ich bleib unter Wasser, draußen erfrier ich", erlaben, die wahlweise von becks oder mir eingeworfen wurden. Auch die Strandvertriebler sorgten sporadisch für Stimmung, wenn mal wieder für "Melon, Bananas und Massage" lautstark akquiriert wurde. Am Ende eines anstrengenden Strandtages, fanden wir uns im Sonnenuntergangsambiente eines vorzüglichen spanischen Lokals ein, welches hervorragenden Wein und Tapas zu bieten hatte. Als wir dem Kellner unsere 6 auserwählten Tapasgerichte vortrugen, die wie gemeinsam zu verspeisen gedachten und hierbei schon mal die Anfrage stellten, ob die Auswahl auch ausreichend sei, blickte Fernando schon etwas misstrauisch drein. Er unterschätzte wohl unsere Essenskünste, die an diesem Abend von allen Beteiligten auf Hochtouren liefen. Kaum hatte er die Aioli Produkte, sowie das Scampi Arrangement geliefert, war das feine Geschirr auch leergeputzt. Wir orderten sogleich einen Refill, als der Kellner schon seine Felle davon schwimmen sah. Löön musterte noch einmal die Salatdekoration, als sie diese kurz entschlossen Richtung Mund führte. "Was machen wir eigentlich, wenn wir die Küche leergefegt haben?" stellte sie die berechtigte Frage, während der Kellner nochmals seine Lieferkette prüfte, die nur im Schildkrötenmodus mit der Auslieferung nach sich kam. Mit vollgefülltem Magen planten wir das Programm für den folgenden Tag: "Strand, Shopping, El Arenal!". Buenas noches :)

Im Anblick von Danis Backwarenauslage wurden wir am nächsten Morgen kläglich enttäuscht. Brötchen, Baguette, Croissants, nein,- nicht einmal mal ein gutes altes Bauernbrot konnte die deutsche Y-Prominenz bieten. Lediglich zwei Torten, neonfarbene Kleidungsstücke und eine vergilbte Ballermann Hits Scheibe war in der Auslage anzufinden. "Dani, das üben wir noch mal!" bemerkte becks in Richtung Katzenberger Cafè, als wir uns einem anliegenden, gut sortierten Supermarkt hingaben, der uns eine annehmbare Backwarenauswahl zu bieten hatte. Nach einem weiteren Tag am Strand machten wir uns gegen Spätnachmittag mit dem Bus nach Palma, hatte sich becks doch schon seit Wochen auf die spanische Zara-Modekollektion eingeschossen, die dort vorzufinden sein sollte. Wir erreichten das Zentrum und passierten mit Müh und Not die historische Kathedrale, welche zum neuen Virtual-Mekka der Smartphone-Besitzer aufgestiegen ist, hatten sich hier, allem Anschein nach, eine Pokemon-Arena, sowie anliegende Pokestops etabliert.

Anders als erwartet überzeugte Palma mit einer historischen Altstadt, verwinkelten kleinen Gässchen, Boutiquen und versteckten Keller-Restaurants. Die Suche nach der Zara-Modefiliale entwickelte sich zu einem echten Labyrinthgang, hatte man doch das Gefühl ständig in eine neue Gasse zu gelangen und sich immer weiter der Shoppingmeile zu entfernen. Schlussendlich fanden wir doch noch die Zielgerade zum Ladenlokal, in dem sich becks tatsächlich ein (!) Modeteil zulegte. Das wars. Aus die Maus. Getrieben vom Hunger mussten jegliche weitere Shopping-Adventures zunichte gemacht werden. "Du bist nicht du, wenn du hungrig bist" stand es Löön förmlich im Gesicht geschrieben. Wir fanden uns zu einer Paella-Pfanne auf der Plaza ein und hier wurde ein weiterer Traum zunichte gemacht. Der Weg nach El Arenal sollte sich zu fortgeschrittener Uhrzeit als nicht mehr rentabel zeigen. Noch schlimmer: der Express-Bus nach Santa Poncas hatte bereits Dienstschluss und so musste die Fahrt durch jegliche Kuhkäffer Mallorcas in Kauf genommen werden. Eine furchtbares Gekurve. Und El Arenal in weiter Ferne. "Morgen Leute, morgen fahren wir dort hin."

Nach dem Ausschecken am nächsten Morgen fanden wir uns am Busbahnhof ein. Zu meiner Freude erwies sich die Schlange als dermaßen lang, dass wir zum Taxistand überwechselten. Auch hier reihte sich der Konvoi bis zum Bistro "Der König von Deutschland". Nachdem wir auch telefonisch kein Taxi erreichten, ergab die Nachfrage folgendes: "Ja, das ist hier immer so, wenn es draußen so ausschaut" und die Kellnerin zeigte in Richtung trübes und bewölktes Wetter über Mallorca. "Dann bricht das ganze Verkehrsnetz hier zusammen. Alle wollen nach Palma". In diesem Moment schmiss sich eine Frau mit zwei Koffern vor das einfahrende Taxi, auf welches bereits 50 Personen wartend in der Schlange schielten. "Ich muss zum Flughafen! Airport! Airport!" Unter den zornigen Augen und zähnefletschenden Mundpartien der Wartenden, nahm der Taxifahrer die Kofferbeladene Frau in sein Taxi auf. "Airport and Emergency have priority" entschuldigte er die vordrängelnde Frau und düste im selben Moment von dannen. Schlagartig blickten meine Mitreisenden und ich auf unsere Koffer. Planänderung: Wir fahren erst zum Flughafen. Und dann nach El Arenal.

Es dauerte weitere 1 1/2 Stunden bis wir ein Taxi ergatterden, war unser Plan mit dem Koffer-Aiport-Trick in Gänze gescheitert. Der wutentbrannte Mann auf Position 5 der Warteschlange hatte uns mehrfach beim Einfahren des Taxis zurückgepfiffen und Drohungen ausgesprochen, sollten wir uns es herausnehmen vor ihm einzusteigen. Um einer sich anbahnenden Schlägerei aus dem Weg zu gehen (heutzutage kann sich daraus so einiges entwickeln..), blieben wir also ordnungsgemäß in Reih und Glied stehen und erreichten gegen 14 Uhr den Flughafen. Ein Zeitfenster von einer weiteren halben Stunde verging bis endlich der Linienbus 21 eintrudelte und uns nach El Arenal beförderte. Wir wurden nicht enttäuscht. Es war genauso wie wir es uns immer vorgestellt hatten. Endlich mal ein Cliche was sich bestätigen konnte. Sauftourismus, primitiv, einfache Liedtexte, neonfarbene Kleidung, billiges Bier, 1 Liter Wodka Lemon für 13,50€ + Bierkönig T-Shirt - und das um 14:30 Uhr - Willkommen auf Malle!

"So Leute, gleich gibt's die Fracht!" warnte becks bei Anflug des Düsseldorfer Flughafens um 22:30 Uhr, als Löön ihr Hose bereits angezippt, Resi ihr Leggins übergestreift und ich meinen Sweater und Taschenwärmer zum Vorschein gebracht hatte. Die gute alte deutsche Ordnung hatte uns wieder. Punkt 22:31 Uhr manövrierte uns der Shuttle-Service zum Parkplatz und um Punkt 00:01 Uhr erreichten wir das Lahn-Dill-Bergland. Hier funktioniert noch der öffentliche Nahverkehr, sowie Autobahnstraßennetze! Und dennoch bleibt festzuhalten:

* Mallorca ist nicht gleich Malle und umgekehrt
* Auch bei 33°C kann es ganz schön frisch am Meer werden
* Brot mit Aioli geht über alles! --- auch über fettige Pommes?
* In Mallorca gibt es noch einiges zu erkunden (den Norden, die geheimen Buchten, 2 noch unentdeckte Zara Boutiquen)
* Gallopa hätte man fangen können
* Palma *clap*clap*clap* Palma, Palma der Mallorca..







feels like Canada*

Es ist nun 7 Jahre her, als ich das erste mal hier auf diesem Blog einen Eintrag verfasst habe. Ich erinnere mich noch wie heute, denn es war ein furchtbarer Moment. Mein Gepäck hatte es zunächst nicht nach Vancouver geschafft und als es dann endlich eintrudelte, war ein mittelgroßes Behältnis von Balea Hautcreme flächendeckend auf dem Backpack ausgelaufen, was mich am ersten Tag meines 6-monatigem Work & Travel Aufenthaltes zu einer Grundreinigung des Gepäckstückes sowie Inhaltes zwang. Es war auch der Tag an dem ich Marc und Fabian kennenlernte, mit denen ich 2 Monate in Kanada lebte, arbeitete und zur Schule ging. Und mit denen ich meinen ersten Pitcher trank.

7 Jahre später war es nun endlich Zeit für ein Wiedersehen. Ich folgte der Einladung von Fabian, ihn und seine kleine Familie, in seiner Wahlheimat Hannover zu besuchen. Hannover, eine Stadt bei der mir drei Sachen einfallen: Expo, CeBit und 96. Doch mehr als Messegelände und mittlerweile zweitklassigem Bundesligakick konnte mir diese Stadt doch nicht bieten? Wer will eigentlich freiwillig nach Hannover?!

Es ist wie immer und überall. Man kennt die Vorurteile und die Klischees. Doch bei genauerer Betrachtung ist doch alles etwas anders. So leitete mich das gute alte Navi bei Ortseinfahrt durch Felder, Wiesen und Wälder und ich musste kurz überlegen, ob ich tatsächlich das richtige Hannover im digitalen Endgerät ausgewählt hatte. Als mich Fabi dann durch die Stadt führte und mir das schlossartige, imposante Rathaus mit angeschlossenem Teich und Park präsentierte, wurde mir sogleich schon etwas klarer weshalb Gerhard Schröder seine Heimat als "Hannover ist mein New York" beschrieb. Der 2,4 Kilometer lange Maschsee und das viele Grün geben der Stadt einen lebenswerten Hauch und auch das Stadion integriert sich mitten ins Stadtbild. Zwar kann Hannover keine Sehenswürdigkeiten wie München oder Berlin aufweisen, doch steht es shoppingtechnisch, sowie kulinarisch keiner Großstadt etwas nach. Und spätestens nach dem 20. JGA-Trupp weiß man, dass man auch in Hannover feiern gehen kann.

Als kleines Revival führte mich Fabi in das Pub "Jack the Ripper", wo wir mit einem Pitcher auf alte Zeiten anstießen. Später trafen wir uns mit seiner Freundin Katrin und ein paar anderen Freunden auf dem hiesigen Schützenfest ein, welches mit Jahrmarktflair, erstklassiger Live-Musik und eigen gebrautem Bier zu überzeugen wusste. Eine besondere Spezialität wurde mir sogleich von den Hannoveranern präsentiert und als absolute Köstlichkeit vorgestellt "Lüttje Lage". Ein Mischgetränk aus Alt und Korn, das mit einer gut trainierten Fingerfertigkeit aus zwei Gefäßen und unter physikalischer Höchstleistung zu sich genommen wird. Ich scheiterte mehrfach und trank später klassisch: eins nach dem anderen.

Am Ende bleibt zu sagen, dass man von großem Glück sprechen kann, wenn man Menschen kennen darf, die in Orten wohnen, die man sonst vermutlich nie angesteuert hätte. Ein noch größeres Glück ist es jedoch, wenn man nach 7 Jahren einen Freund wieder trifft und alles wieder so ist, als hätte man sich gestern erst gesehen. Die sozialen Netzwerken ermöglichen einem zwar das Leben des anderen ein wenig mit zu verfolgen, doch wenn man sich wieder gegenübersteht und alles so ist wie früher, dann weiß man, dass keine Entfernung zu groß und keine Zeit zu lang ist, um sich fremd zu sein. Lieber Fabi, liebe Katrin und Hannah, - vielen Dank für eine schöne Zeit :)











Secret Escapes... Romania!

"Ihr wisst schon, dass ihr mit dem 'Handgepäck' hier nicht durchkommt?!" die beiden Check-In Verwaltungsbeamten schauten abwechselnd ungläubig auf uns und das Gepäckstück. "Aber es sind doch nur 8 Kilo, genau wie im Internet beschrieben." entgegneten wir. "Das mag vielleicht sein", er schien uns das nicht abkaufen zu wollen, "aber die Maße des Gepäckstücks stimmen bei Weitem nicht mit dem der Norm überein!" "Ach was, in good Old Germany haben die uns das doch auch durchgehen lassen!" Besser noch, man hätte sich sogar bedankt, dass wir nachgefragt hatten. "Hier nicht!" Und er wies abermals auf ein Metallgestell, welches als Formreferenz für Handgepäckstücke dienen sollte. Wir machten erst gar keine Anstalten unsere Koffer in die Nähe zu bringen, konnte man bereits aus 10 Meter Entfernung erkennen, dass unsere Gepäckstücke nicht mal zur Hälfte hineinpassen würden.

30 Euronen Aufschlag je Gepäckstück kostete uns der Spaß! "Nie wieder fliege ich nur mit Handgepäck! Das ist ja wohl die Höhe!" Wutentbrannt ließen wir auch die 5, zuvor am Markt erworbenen, Peperoni in Michis Besitz, befürchteten wir auch diese entwendet zu bekommen. Frank-Ludwig nannte sich unser Pilot bis München, den wir am liebsten noch mal im Vier-Augen-Gespräch über die Gepäckpolitik der Lufthansa konsultiert hätten. Doch nachdem wir beide gut saßen und ein Salami-Käse-Schnittchen gereicht bekommen hatten, beruhigten sich die Gemüter und wir ließen uns zurück in heimische Gefilde fliegen.

Am letzten Tag in Sibiu glühte noch einmal die Kreditkarte, die uns Michi gedankenlos am Morgen überreicht hatte, als er zur Arbeit fuhr. Das ein oder andere Kleidungsstück ging über die Theke und Valentina wagte sich zudem an rumänischer Schuhmode, welche um keinen Absatz verlegen ist. Zu Mittag kehrten wir ins "Kulinarium" ein, dass mit internationaler Küche (Schafskäsesalat, Penne de Mare und Pananas) zu überzeugen wusste. Der Verdauungsspaziergang führte uns entlang der kontrastreichen Straßen Rumäniens. Verwinkelte bunte Gässchen, schäbige Außenfassaden, prunkvolle Kirchen, bettelnde Zigeuner, Marktreiben mit frischer Gemüsevielfalt direkt vom Land, leerstehende verrostete Fabrikhallen, historische und gut erhaltene Bauwerke.

Ein Besuch in Rumänien lohnt sich, wenn man gutes und vor allem frisches Essen favorisiert, interessiert an Geschichte ist, Outdoorsport liebt und dem Massentourismus aus dem Weg gehen möchte. Das Land, bzw. die Gegend um Sibiu herum, scheint noch in den Kinderschuhen eines Reisemekkas zu stecken, doch eben das macht es so attraktiv. In Zeiten von Nachhaltigkeit, Bio-Bewegung und authentischem Reisen, könnte Rumänien schon sehr bald Profit schlagen und sich in der Tourismusbranche etablieren. Bis dahin darf es aber gerne noch ein Geheimtipp bleiben, findet man doch nicht alle Tage einen Flughafen mit lediglich 3 Gates und einer Autobahn, die wegen gähnender Leere sogar von Kutschen befahren wird.




Gehackt mit das Hackbeil

written by Valentina & Juli

Wenn man dem "Sohn des Teufels" begegnen möchte, so reise man nach Schäßburg, eine Stadt rund 90 Kilometer nordöstlich von Sibiu. Neben dem UNESCO-Weltkulturerbestatus, wird dieser Ort auch als mögliche Geburtsstätte Draculas gehandelt, was diese Stadt unter Umständen zu ein wenig Bekanntheit gebracht hat. Auffällig viele, in Metal-Hoodie gekleidete und mit tiefschwarzen Kajal untermalte, Jungtouristen begegneten uns, als wir die mystischen Stätte erkundeten. Ein alter, moosbedeckter Friedhof, schlecht erhaltene Gräber und aufsteigender weißgrauer Rauch einer dezent lodernden Feuerstelle boten sich vor uns, als wir das Ende von weiteren 35 Holztreppenstufen erreichten. Bemerkenswert viele urdeutsche Namen waren auf den Grabsteinen zu lesen (z.b. Karl Knall), die offensichtlich aus der Zeit der Siebenbürger Sachsen stammten. Graf Dracula himself begegnete uns jedoch nur in Form von billig produziertem Merchandise, welcher sich Stand and Stand reihte. "Wo isser denn nun?" wollten wir wissen, hatten wir schon kein Glück die hiesigen kirchlichen Gebäude und Türme von Innen zu begutachten, da diese scheinbar wegen Reichtums geschlossen hatten. Auf einer Plaza im historischen Ortskern, entdeckten wir dann endlich das sagenumwobene Geburtsthaus Draculas.

Über ein verwinkeltes Treppenhaus betraten wir das altertümliche Gebäude, welches sich als Gaststätte entpuppte. Neben dem Tresen entdeckten wir einen schmalen Treppenaufgang und einen Pfeil der uns den Weg in Richtung "Camera Dracula" wies. Aha! Hier nun sollte er also zu finden sein. Für stolze 20 Lei gewährte uns ein in die Jahre gekommener Rumäne (sichtlich gelangweilt von seinem Job als Türsteher) Einlass. Wir erklommen den steilen Aufgang dessen Wände mit pseudo-Halloween Accessoires geschmückt war.

"Horch!", Schaurige Klänge erreichten unsere Ohren und wir betraten voller Staunen die dunkle und mystische Kammer. Der Atem stockte und das Blut in unseren Adern drohte zu gefrieren, voller Erwartung dessen was uns bevorstand...

-1, 2, 3, ...-

"Was soll denn das hier sein?!" Etwas ungläubig schauten wir uns an und der ein oder andere Lacher huschte über die verdutzten Mienen. Der vermeintlich schaurige Ort entpuppte sich als total Reinfall. Ein alter CD-Player dudelte in Dauerschleife ein und das selbe Lied, die Wände und Decken waren mit schwarz-roten billig Stoffbahnen verkleidet, was den Raum zwar dunkel, aber völlig schäbig aussehen lies. In der Mitte ein halb geöffneter Sarg mit Hut und Bibel bestückt. Auch im zweiten Raum kein aufwändiges Arrangement, lediglich ein Tisch mit Stühlen, ein paar Kommoden in der Ecke und zwei Büsten des ursprünglichen Hausbewohners (Draco).... Alles so ein bisschen auf antik gemacht.

Entrüstet verließen wir das Dracula Kabuff! Was ein Reinfall! Um euch gänzliche Illusion von Dracula zu nehmen: Er heißt gar nicht mal so. Noch nicht mal Graf durfte er sich schimpfen. Ein einfallsloses Vlad III. Und Menschen hat er auch nicht verspeist, sondern brutal gepfählt. Tausende gepfählte Opfer zierten seinen Kreuzzug gegen das Osmanische Reich. Die Türken konnte er nämlich gar nicht leiden, hatte ihn sein Vater (Vlad II.) zur Jugendzeit als Pfand - für was auch immer - einige Zeit in Osmanische Gefangenschaft abliefern müssen. Vermutlich traumatisierte ihn dieser Aufenthalt so immens, dass er während seiner Regierungs- und Schlachtfeldzeit nur Schutt, Asche und Brutalität seinem Land Rumänien hinterließ.

Nachdem wir den Rest der Schässburg erkundet hatten und es zu regnen begonnen hatte, setzten wir zur Rückfahrt an. Nach einer ruckeligen Fahrt durchs Hinterland kamen wir in Sibiu an und fielen im Restaurant "Hermania" ein. Die Spannung des Tages verlangte nach einer adäquaten Mahlzeit: Rinderfilet vom hiesigen Angus-Rindertier. Zuvor gab es deliziöses Tartar aus der Forelle gehackt (mit das Hackbeil) und zum krönenden Abschluss ein Stück Quetschekuche. Im Anschluss an die üppige Abendspeise ließen wir den Abend beim Kartenspiel, unterlegt mit sanften 20er Jahre Klängen und  gepflegtem Scotch aus Michaels Privatvorrat, ausklingen.




Heute ein König...

"Na, das ist ja mal ein Ausblick, den ich nicht beherrschen wollte! Da muss dem König doch jeden Morgen die Laune an seinem Königreich vergangen sein." Wir blickten von dem Verteidigungsturm im 360° Panoramamodus auf die verkommene, Fabrikruinenlastige Gegend, welche sich vor uns und der Burg erstreckte. Am späten Vormittag hatten wir uns nach Hunedoara aufgemacht um das hiesige historische Felsobjekt zu begutachten. Beeindruckend, dramatisch und gut erhalten präsentierte sich vor uns die Burganlage "Corvinus", welche ansehnliche Gemächer, aber auch sagenumwobene Schauergeschichten beinhaltete. Ein 28 Meter tiefer Brunnen, von 3 gefangenen Türken gegraben, mit dem Versprechen auf Freiheit, wenn sie Wasser fünden. Und der Inschrift eines Insassen "Ihr habt vielleicht Wasser, aber keine Gefühle.", nachdem das Versprechen nach 15 Jahren Gegrabe nicht gehalten wurde.

Auch Gefängnis und Folterkammer ließen verstörende Bilder im Gedächtnis. Stichwort "Pfählung", eine grausame und qualvolle Hinrichtungsmethode, bei der sich der Pfahl langsam durch den ganzen Körper bohrt. Alternativ könnte man noch in eine Bärengrube geworfen werden. Wie gut, dass solche Vorgänge längst Geschichte sind und Menschen aus der Neuzeit solch grausame Methoden niemals mehr anwenden würden.

Um den Tag zu retten und nicht solche Horrorszenen im Kopf zu behalten, reisten wir weiter in die Stadt "Alba Iulia". Das schon fast perfektionistische Stadtbild, welches von der siebeneckigen, sternförmigen Festung geprägt ist und dessen Muster und Geradlinigkeit sich durch alle Anlagen und Bauten zieht, erwies sich als absoluter Gegenkontrast zu dem was wir zuvor gesehen hatten. Viele Kirchen, Torbauten und gepflegte Parkanlagen zeigten ein durch und durch stimmiges Gesamtbild, welches zu späterer Abendstunde durch die Klänge eines kirchlichen Männerchores unterlegt wurde.

"Da bleibt einem ja der Gurktaler im Hals stecken!" schrieen wir auf, als wir uns entlang des Sternambientes der Burgmauer näherten und über die Zugbrücke in das "Pub 13" einkehrten. Wir fühlten uns zurück versetzt in mittelalterliche Zeiten und nahmen an der Tafelrunde Platz. Ein ritterlicher Gaumenschmaus vom Allerfeinsten wurde serviert. Deftige Wurst,- Käse,- Gurkenplatte als Vorspeise, Bohnenspecksuppe im Brotmantel, sowie gebratenes Gemüse und Hühnchen zum Hauptgang und "Papanas" (eine Art Quarkknödel) als Desert. Besser hätte es König Arthur nicht haben können!

Um uns diesmal nicht ganz leger in der Clubszene präsentieren zu müssen, forderten Valentina und ich noch einen Besuch bei H&M ein. In einem 30-Minuten Sprint, spurteten wir durch Abendgarderobe, Schmuckabteil und Ankleideräumlichkeiten um dem weiteren Abendgeschehen gerecht zu werden. "Ursus Cotton Pub" wurde zu später Stunde place-to-be, welcher mit Beats von Elektronik bis Hip Hop seine Gäste zu unterhalten wusste. Mit deliziösem cuba libre tanzten wir in die Nacht und ließen die Ereignisse des Tages Revue passieren, bis die Müdigkeit ihren Platz einforderte und wir erschöpft in unsere Federbetten und einen tiefen Schlaf fielen.






Hier gibt es nichts zu sehen!

In Rumänien lässt es sich gut feiern. Diese Erkenntnis erlangten wir am Freitag Abend, als wir über einen Hinterhof den Edelclub "Vintage" betraten. Zuvor hatte uns ein Taxi für preisgünstige 1,50 € zu dieser Lokalität kutschiert. Die Garderobe wurde ohne Wimperzucken for-free gewährt und von der Getränkepreisqualität zum Nulltarif will ich gar nicht erst anfangen. Mit Erstaunen mussten wir feststellen, dass das äußere Erscheinungsbild der Clubinsassen dem Frankfurter Clubleben in nichts nachzustehen hat. Hingegen ließ sich unsere  Garderobe bestenfalls als 'casual' bezeichnen, wurden wir dem Dresscode nur mäßig gerecht. Doch der Ausgehmodus hätte um ein Haar gar nicht aktiviert werden können, hatte man uns bereits am Frankfurter Flughafen um sämtlich Beauty-Utensilien erleichtert. Schon fast zum Standardprogramm gehört die prophylaktische Sprengstoffuntersuchung an meinen Gepäckstück, die ich mittlerweile nur noch lächelnd über mich ergehen lasse. Auf die Frage "Haben Sie vor ein Flugzeug zu entführen?" antworte ich grinsend "Hatte ich eigentlich nicht geplant." "Sie sollten jetzt schon ehrlich antworten." mahnte der Polizist trocken an, wodurch mir der Ernst der Lage noch mal ins Gewissen gerufen wurde. "Nein." Und mit dieser Antwort wurde ich in Richtung Freiheit entlassen. Jedoch ohne diverse Haarpflegeprodukte, die sichergestellt wurden.

Für Valentina war es der erste Flug überhaupt, wodurch die Anspannung und Vorfreude für den 30 Minuten Flug nach München noch einmal eine ganz andere Dimension erlangte.

Valentina schreibt...

"Ach, wir fliegen Holzklasse?!" stellte ich scherzhaft fest, als Juli und ich den Flieger betraten. Nunja für den ersten Flug muss das "feeling" ja auch stimmen und da sitzt es sich am besten auf den "lower class" Plätzen. Da war dann auch die unsanfte Landung unseres Bruchpiloten Franz besonders intensiv und jede Flugbewegung wurde adäquat mit einem "hui" kommentiert. In München angekommen bestiegen wir dann Flieger Nummer zwei, eine kleine "Baby"-Maschine. Hier erwartete uns ein kulinarisches Verwöhnprogramm mit Salami-Käse-Schnittchen und einem guten, feinperligen Tropfen.

Mit den Worten "ja sind wir denn schon da" bemerkten wir - die Flugkapitänin hatte bereits den Landeanflug eingeleitet - dass die Rumänen den Deutschen um eine Stunde voraus sind.

Juli schreibt...

Michael holte uns an dem überschaubaren Flughafengelände in Sibiu ab und chauffierte uns über gut asphaltierte bis Bodenwellen behaftete Straßen zu seiner Wohnung, die innen- wie außentechnisch in Gänze überzeugte. Nachdem wir uns akklimatisiert und mit den großzügigen Schlafgemächern bekannt gemacht hatten, zogen wir gegen 19:30 Uhr Richtung Innenstadt. Auf dem Weg dorthin begutachteten wir ein Stadtbild, das sowohl künstlerische Villen als auch einfache Häuser aus den 60ern darbot. Immer wieder Hundegebäll, beherbergt hier doch jedes zweite Anwesen einen Wächter im Garten. Die gut erhaltene und historische Innenstadt überzeugte uns mit einladenden Bänken, einer großen Plaza und viel Idylle. Sodann kehrten wir mit hungrigem Magen in das gut bürgerliche Restaurant "Crama Sibiul Vechi" ein, welches rumänische Spezialitäten und in Trachten gekleidete Kellner bot. Ein musikalisches Duo untermalte mit Folkloreklängen den Abend und komplettierte das Kellermauer-Ambiente in dem wir uns befanden. Ich wählte an diesem Abend ein Gericht bestehend aus gebratenem Schweinefleisch und Maisbrei, während sich Valentina einer gesunden Gemüserindfleischsuppe hingab. Als Magenschließer offerierte man uns einen Birnenschnaps - 5cl, denn mehr ist mehr! Beschwingt flanierten wir durch das historische Stadtbild und kehrten zum Abschluss des Abends in die Emperium-Bar ein. Auch diese überzeugte mit ihrem Vintage Ambiente und hervorragender Playlist auf ganzer Linie. Sibiu kann was!

Am nächsten Morgen erkundeten Valentina und ich die Stadt bei Tag, stellten neue Treppenrekorde auf (als wir den Stadtturm erklommen), versuchten uns an der rumänischen Kringelspezialität "Covrig", begutachteten die "Reduzieri" Angebote der Shoppingmeile und kehrten in einem 30er Jahre Café namens "Moustache" ein. Hier schrie es von Mobiliar bis Geschirr "nur Schnurrbärte sind das einzig wirkliche Herren-Accessoire" und einige wichtige Schnurrbartträger der Geschichtsschreibung schmückten die Wände und Tische.

Zur Mittagszeit kehrte Michi von der Arbeit zurück um uns für einen Trip in die Südkarpaten einzusammeln. Die Strecke erwies sich als kurvenreich und Steinschlag gefährdet, jedoch erreichten wir die Höhe von 1000 Metern ganz unversehrt. Von dort sollte es nun mit der Gondel hoch auf 2000 Meter gehen, wo uns ein atemberaubender Ausblick erwarten sollte. Doch es kam alles anders. Die Gondel, ein schon in die Jahre gekommenes und mit Coca Cola Reklame verziertes Gefährt, wackelte zunächst auf die Station am Fuße des Berges und UNS zu. 

Valentina schreibt...

Eher widerwillig und nur nach Michaels Ausruf "Das ist wunderbarer Maschinenbau!" betraten wir das ...Ding. Die Fahrt dauerte 10 Minuten, leider äußerst unspektakulär, denn nach 1/3 der Strecke sah man sich dem Himmelstore gegenüberstehen. Naja nicht ganz, aber dichter Nebel verwehrte sämtliche Chance auf eine atemberaubende Aussicht. Oben angekommen wateten wir durch 50cm tiefen Schnee (teils in Sportschuhen) und gingen in die hiesige Berglokalität, um eine heiße Gemüsesuppe zu verspeisen.

Juli schreibt...

Mit viel Glück konnten wir die Gondelstation für die Rückfahrt in dem vielen Weiß wieder entdecken, die man erst aus 5 Meter Nähe erst so richtig erblicken konnte. Weitere Zeitfenster vergingen bis wir uns halb erfroren in der Talstation einfanden, die nicht mal eine warmen Kaffee offerieren konnte. "Nichts wie weg hier!" Und so schepperten wir den Berg wieder hinunter um dann von Michi in noch ein viel verlasseneres Gelände kutschiert zu werden. Wir standen schon kurz vor der einzigen Erkenntnis nun tatsächlich in der Wallachei gelandet zu sein, da auch die Navigation sich völlig verloren hatte und sich irgendwo abseits von Straßeninfrastruktur befand, da tauchte fast ganz aus dem Nichts eine riesige Forellenfarm vor uns auf. Mit zitternden Händen (Heizungen schien es nicht zu geben) orderten wir zunächst einen wärmenden Tee mit Honig und wurden anschließend mit einem Forellenfilet, das seines gleichen sucht, beschert. Was ein authentisches Biogourmertmahl. So muss also echter Fisch schmecken!

Mit vollen Mägen begaben wir uns auf die Heimreise. Der Dackelschäferhund "Willy" erwartete uns schon freudig am Zaun des Nachbarsgarten und tollte aufgeregt hin und her. Todmüde und mit der Health-App-Anzeige: "Sie haben ihren persönlichen Treppenaufstiegsrekord hergestellt!" fielen wir auf die Couch. "Gehen wir jetzt gleich echt noch aus?" schauten wir drei uns fragend an. Aber wat muss, das muss!





History reloaded

"Rumänien? Das liegt doch irgendwo in der Wallachei?!" Nicht ganz, wie wir feststellen mussten, als Valentina und ich unsere Reise in osteuropäische Gefilde antraten. Es verhält sich eigentlich genau anders herum. Die Wallachei liegt tatsächlich in Rumänien und kann neben den angrenzenden Regionen Moldau und Siebenbürgen lokalisiert werden. "Und was wollt ihr dort?" Diese Frage hätte man vielleicht bereits den im Jahre 1147 auswandernden deutschen Siedlern (oh, am Ende waren das Flüchtlinge!?) stellen müssen, die ab diesem Zeitpunkt Rumänien im weitesten Sinne zu bevölkern begannen. Siebenbürgen, im rumänischen auch als Transsilvanien bekannt, wurde zum place-to-be der Siebenbürgischen Sachsen (waren aber gar keine Sachsen, sondern Leute aus Köln und vom Westerwald). Während dieser Ära gründeten die deutschen Siedler, die der Legende zufolge zwecks Seuchen und Hungersnot ihr Heimatland verließen, viele Städte und Ortschaften in Rumänien. Die größte und bekannteste dieser Siedlungen nennt sich Hermannstadt (Sibiu) und durfte sich 2007 'Kulturhauptstadt Europas' nennen. Bravo! 

Genau in dieser Stadt, die übrigens Partnerort Marburgs ist, befinden wir uns aktuell und werden von unserem hier derzeit lebenden Cousin und Bruder beherbergt. Sibiu ist westlich angehaucht, von 'dm' bis 'Zara' ist alles vertreten, jedoch historisch geprägt. Es vermittelt durch alte Gemäuer, unzählige Kirchen und Befestigungsanlagen ein stimmiges und kulturell wertvolles Stadtbild. Nur von den ehemals eingewanderten Siebenbürgischen Sachsen ist kaum noch jemand übrig geblieben. Neben Gründen wie der Flucht nach dem zweiten Weltkrieg und der Massenauswanderung nach der Rumänischen Revolution '89, schreibt ein deutscher Reisender folgendes:

"Die Sachsen beklagen sich oft seufzend, daß ihre Dörfer aussterben, daß ihre Häuser leer stehen und sich Rumänen hineinsetzen. ‚Können wir dafür’, erwidern die Rumänen, haben wir die Sachsen todtgeschlagen, thun wir ihnen ein Leid an? Gewiß nicht, sie selbst sind Schuld, wenn sie verschwinden und keine Nachkommen hinterlassen."