Palma, Palma..

..Palma De Mallorca Leben, Lieben, Träumen auf Mallorca.
Palma De Mallorca Insel dort im Wind.
Palma De Mallorca wo wir glücklich sind.
Palma De Mallorca Lichterglanz beim Wein
Palma De Mallorca lädt uns alle ein.


"Leute, gleich gibt's die Fracht!" warnte becks bei Anflug der mallorquinischen Hauptstadt Palma, die bei blendender Nachmittagssonne unter uns erschien. Wenige Stunden vorher bewegten wir uns noch in winterlichen Eisgefilden (kurz: Deutschland) und sollten sogleich einer Wand von 33°C gegenüberstehen. Aufgeregt und voller Vorfreude entwichen wir der guten alten Germanwings Maschine, die uns im BlindBooking-Modus an das Alternativ-Urlaubsziel Mallorca verfrachtete, welches wir zugleich in Augenschein nahmen. Resi und Löön hatten diesen deutschen Außenposten bereits mehrfach besucht, für becks und mich sollte es jedoch Premiere sein. Viel hatte man schon von dieser sagenumwobenen Saison-Abschluss-Insel gehört und auch visuelle Medien dem ein oder anderen Social-Mediabeitrag entnommen. Und nicht zuletzt diverse lyrischen Musikbeiträge zu vergessen, die uns stets durch Siege wie Niederlagen begleitet hatten.

Doch unsere Illusionen sollten just genommen werden. Das automatische Personenleitsystem nach El Arenal war am Flughafen kaum kenntlich gemacht, genau genommen: nicht vorhanden. Auch das erwartete Schlagermedley, mit welchem wir dachten noch am Terminal begrüßt zu werden, blieb aus. Welch eine Enttäuschung! Egal, unser Endziel sollte eh das 20 Kilometer entfernte Santa Ponça werden, was vorzugsweise von Briten und Iren hochfrequentiert wird und zudem Geburtsstätte des Cafés Daniela Katzenberger ist. Mit dem Taxi gelangten wir zu unserem Apartment, welches über eine Küche, einen Balkon und eine fahrbare Schlafcouch verfügte, die sich Löön zugleich unter den Nagel riss. Eigentlich sollte unsere erste Amtshandlung, nach Bezug des Etablissements, der Weg zum Strand sein, doch wie soft fanden wir uns zunächst zwischen Toastbrot, Marmelade und löslichem Kaffee ein, konnte der Fauxpas eines nicht vorhandenen Frühstücks für den folgenden Morgen nicht riskiert werden! 3 Tragetaschen und eine 50er-Packung Zuckersticks später (merke: der Aufenthalt beläuft sich auf 3 1/2 Tage), folgte der Aktionspunkt Abendessen, während unser schöner Sandstrand weiter in die Ferne rückte. Ein leckerer Schwertfisch zierte mein Porzellan, Nudeln, Salat und Pizza vervollständigten den Tisch, dicht gefolgt von einem mallorquinischen Pfirsichschnaps und zwei Espressos, die uns noch lange im Gedächtnis bleiben sollten. "Leute, jetzt wird's aber frisch!" stellten becks und ich etwa zeitgleich fest, als wir um 22 Uhr bei Tiefsttemperaturen von 26°C Richtung Strand marschierten. Der Abend klang im Sonnenuntergang und Lichtermeer an der Strandbucht aus, welcher von minütlichen Hinweisen "Leute, morgen nehmen wir aber die Strickjacke mit zum Strand. Ich hol mir hier ja noch den Tod!" untermalt wurden.

Nach einem ausgiebigen Frühstücksmahl, belief sich der nächste Tag auf Drehen und Wenden am Sandstrand. Resi und Löön, die in der 33°C wohl temperierten Sonne kaum Luft zum Atmen fanden, konnten sich lediglich an den völlig deplatzierten Kommentaren "Jetzt isses mir aber frisch" "Leute, hier ist mir zu kalt, ich geh wieder ausm Wasser" und "Ich bleib unter Wasser, draußen erfrier ich", erlaben, die wahlweise von becks oder mir eingeworfen wurden. Auch die Strandvertriebler sorgten sporadisch für Stimmung, wenn mal wieder für "Melon, Bananas und Massage" lautstark akquiriert wurde. Am Ende eines anstrengenden Strandtages, fanden wir uns im Sonnenuntergangsambiente eines vorzüglichen spanischen Lokals ein, welches hervorragenden Wein und Tapas zu bieten hatte. Als wir dem Kellner unsere 6 auserwählten Tapasgerichte vortrugen, die wie gemeinsam zu verspeisen gedachten und hierbei schon mal die Anfrage stellten, ob die Auswahl auch ausreichend sei, blickte Fernando schon etwas misstrauisch drein. Er unterschätzte wohl unsere Essenskünste, die an diesem Abend von allen Beteiligten auf Hochtouren liefen. Kaum hatte er die Aioli Produkte, sowie das Scampi Arrangement geliefert, war das feine Geschirr auch leergeputzt. Wir orderten sogleich einen Refill, als der Kellner schon seine Felle davon schwimmen sah. Löön musterte noch einmal die Salatdekoration, als sie diese kurz entschlossen Richtung Mund führte. "Was machen wir eigentlich, wenn wir die Küche leergefegt haben?" stellte sie die berechtigte Frage, während der Kellner nochmals seine Lieferkette prüfte, die nur im Schildkrötenmodus mit der Auslieferung nach sich kam. Mit vollgefülltem Magen planten wir das Programm für den folgenden Tag: "Strand, Shopping, El Arenal!". Buenas noches :)

Im Anblick von Danis Backwarenauslage wurden wir am nächsten Morgen kläglich enttäuscht. Brötchen, Baguette, Croissants, nein,- nicht einmal mal ein gutes altes Bauernbrot konnte die deutsche Y-Prominenz bieten. Lediglich zwei Torten, neonfarbene Kleidungsstücke und eine vergilbte Ballermann Hits Scheibe war in der Auslage anzufinden. "Dani, das üben wir noch mal!" bemerkte becks in Richtung Katzenberger Cafè, als wir uns einem anliegenden, gut sortierten Supermarkt hingaben, der uns eine annehmbare Backwarenauswahl zu bieten hatte. Nach einem weiteren Tag am Strand machten wir uns gegen Spätnachmittag mit dem Bus nach Palma, hatte sich becks doch schon seit Wochen auf die spanische Zara-Modekollektion eingeschossen, die dort vorzufinden sein sollte. Wir erreichten das Zentrum und passierten mit Müh und Not die historische Kathedrale, welche zum neuen Virtual-Mekka der Smartphone-Besitzer aufgestiegen ist, hatten sich hier, allem Anschein nach, eine Pokemon-Arena, sowie anliegende Pokestops etabliert.

Anders als erwartet überzeugte Palma mit einer historischen Altstadt, verwinkelten kleinen Gässchen, Boutiquen und versteckten Keller-Restaurants. Die Suche nach der Zara-Modefiliale entwickelte sich zu einem echten Labyrinthgang, hatte man doch das Gefühl ständig in eine neue Gasse zu gelangen und sich immer weiter der Shoppingmeile zu entfernen. Schlussendlich fanden wir doch noch die Zielgerade zum Ladenlokal, in dem sich becks tatsächlich ein (!) Modeteil zulegte. Das wars. Aus die Maus. Getrieben vom Hunger mussten jegliche weitere Shopping-Adventures zunichte gemacht werden. "Du bist nicht du, wenn du hungrig bist" stand es Löön förmlich im Gesicht geschrieben. Wir fanden uns zu einer Paella-Pfanne auf der Plaza ein und hier wurde ein weiterer Traum zunichte gemacht. Der Weg nach El Arenal sollte sich zu fortgeschrittener Uhrzeit als nicht mehr rentabel zeigen. Noch schlimmer: der Express-Bus nach Santa Poncas hatte bereits Dienstschluss und so musste die Fahrt durch jegliche Kuhkäffer Mallorcas in Kauf genommen werden. Eine furchtbares Gekurve. Und El Arenal in weiter Ferne. "Morgen Leute, morgen fahren wir dort hin."

Nach dem Ausschecken am nächsten Morgen fanden wir uns am Busbahnhof ein. Zu meiner Freude erwies sich die Schlange als dermaßen lang, dass wir zum Taxistand überwechselten. Auch hier reihte sich der Konvoi bis zum Bistro "Der König von Deutschland". Nachdem wir auch telefonisch kein Taxi erreichten, ergab die Nachfrage folgendes: "Ja, das ist hier immer so, wenn es draußen so ausschaut" und die Kellnerin zeigte in Richtung trübes und bewölktes Wetter über Mallorca. "Dann bricht das ganze Verkehrsnetz hier zusammen. Alle wollen nach Palma". In diesem Moment schmiss sich eine Frau mit zwei Koffern vor das einfahrende Taxi, auf welches bereits 50 Personen wartend in der Schlange schielten. "Ich muss zum Flughafen! Airport! Airport!" Unter den zornigen Augen und zähnefletschenden Mundpartien der Wartenden, nahm der Taxifahrer die Kofferbeladene Frau in sein Taxi auf. "Airport and Emergency have priority" entschuldigte er die vordrängelnde Frau und düste im selben Moment von dannen. Schlagartig blickten meine Mitreisenden und ich auf unsere Koffer. Planänderung: Wir fahren erst zum Flughafen. Und dann nach El Arenal.

Es dauerte weitere 1 1/2 Stunden bis wir ein Taxi ergatterden, war unser Plan mit dem Koffer-Aiport-Trick in Gänze gescheitert. Der wutentbrannte Mann auf Position 5 der Warteschlange hatte uns mehrfach beim Einfahren des Taxis zurückgepfiffen und Drohungen ausgesprochen, sollten wir uns es herausnehmen vor ihm einzusteigen. Um einer sich anbahnenden Schlägerei aus dem Weg zu gehen (heutzutage kann sich daraus so einiges entwickeln..), blieben wir also ordnungsgemäß in Reih und Glied stehen und erreichten gegen 14 Uhr den Flughafen. Ein Zeitfenster von einer weiteren halben Stunde verging bis endlich der Linienbus 21 eintrudelte und uns nach El Arenal beförderte. Wir wurden nicht enttäuscht. Es war genauso wie wir es uns immer vorgestellt hatten. Endlich mal ein Cliche was sich bestätigen konnte. Sauftourismus, primitiv, einfache Liedtexte, neonfarbene Kleidung, billiges Bier, 1 Liter Wodka Lemon für 13,50€ + Bierkönig T-Shirt - und das um 14:30 Uhr - Willkommen auf Malle!

"So Leute, gleich gibt's die Fracht!" warnte becks bei Anflug des Düsseldorfer Flughafens um 22:30 Uhr, als Löön ihr Hose bereits angezippt, Resi ihr Leggins übergestreift und ich meinen Sweater und Taschenwärmer zum Vorschein gebracht hatte. Die gute alte deutsche Ordnung hatte uns wieder. Punkt 22:31 Uhr manövrierte uns der Shuttle-Service zum Parkplatz und um Punkt 00:01 Uhr erreichten wir das Lahn-Dill-Bergland. Hier funktioniert noch der öffentliche Nahverkehr, sowie Autobahnstraßennetze! Und dennoch bleibt festzuhalten:

* Mallorca ist nicht gleich Malle und umgekehrt
* Auch bei 33°C kann es ganz schön frisch am Meer werden
* Brot mit Aioli geht über alles! --- auch über fettige Pommes?
* In Mallorca gibt es noch einiges zu erkunden (den Norden, die geheimen Buchten, 2 noch unentdeckte Zara Boutiquen)
* Gallopa hätte man fangen können
* Palma *clap*clap*clap* Palma, Palma der Mallorca..







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