Walk like an Egyptian

The blonde waitresses take their trays
they spin around and they cross the floor
All the kids in the marketplace say
walk like an Egyptian

Surprise, surprise! - Da geht man eines Samstagsmorgens nichts ahnend ans Mobilfunkgerät, schon hat man wenige Stunden später ein Appointment beim netten Italiener auf der Lygon Street. „Probearbeiten - 16 Uhr / Yes or No? And don’t waste my time!” So in etwa die Ansage, der freundlichen Stimme vor mir. Egal, verlieren kann ich eh nichts und eine Erfahrung ist es immer wert. Eine Prise Glück, viel zu wenige aber überaus supportende Kunden und eine Portion technisches Know-How weiter, gehörte mir die nächste Schicht! „Johnny Carino’s" heißt seit Sonntagabend mein Zweitarbeitsplatz als Waitress. Hip Hip - Hooray! Let’s have a little patience and alles wird gut.
Konkurrenz belebt das Geschäft! - so lautet das imaginäre Willkommensschild auf der Gourmetgasse Melbournes. Was sich hier abspielt ist vergleichbar mit dem Münchner Viktualien- oder aber auch Hamburger Fischmarkt. Es wird vielleicht nicht so viel geschrien und mit Gemüse um sich geworfen, doch die Passanten werden geradewegs in die Restaurants gezerrt. Nicht nur einmal musste ich erleben, dass arme Asiaten irritierend und fluchtartig unseren Laden verließen, nachdem sie bereits an Tischen mit Speisekarte und Freigetränk platziert wurden. Das Gastronomie-Geschäft ist härter als zunächst angenommen und es wird mit allen Mitteln und Wegen um jeden passierenden Fußgänger gefighted. So ist zum Beispiel mein neuer Arbeitgeber überhaupt kein Italiener, sondern tatsächlich Voll-Blut-Ägypter, der mit seiner halben Verwandtschaft den Laden schmeißt. Kanadische, Indische, Spanische und Deutsche Angestellte in einem unter italienischer Flagge geführtem ägyptischen Restaurant im Herzen Melbournes, Australiens - Globalisierung pur! Und als kleine Randnotiz: auch mein Tagesjob im Geschenke-Laden wird von einem ägyptischen Familien-Clan geführt. Was mich ganz unweigerlich zum nächsten Thema weiterleitet, welches da Beförderung lautet. So schnell kann es gehen, im Staate des Viktoranischen Bieres. Kaum hat man die zweite Woche Geschenke einpacken und vertickern überstanden, wird einem als nächstes die Sales-Manager Position überreicht. Ab Mitte Januar nimmt die Geschäftsleitung Urlaub und legt die Ladenschlüssel, sowie die volle Verantwortung in die Hände zweier Deutscher Backpacker-Mädels, die ganz offensichtlich viel zu vertrauenswürdig aussehen. Setzt sie Segel und macht den Schiffscontainer klar! Demnächst könnte eine Lasterladung Herrlichkeiten aus dem fernen Süden vorbeituckern.

Das Nest des Bösen ist aufegflogen




der Eureka-Tower



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