Mexiko. Letzte große Reise. Wie oft hatte ich mir das schon
vorgenommen. Und doch muss ich immer
wieder los. Reisen ist die beste Medizin. Körperlich geplagt von den letzten
Auswirkungen des Kreisoberligaspiels auf sprödem Hartplatzgefilde.
Schürfwunden. Dumpfer Knieschmerz. Blutige Restspuren. Und dann war da noch die
Dunkelheit. Wie ein Schlag trat die Finsternis des Spätherbstes wieder ein.
Viel zu lange waren wir mit Gute-Laune-Wetter versorgt worden. Graue, trübe
Wolken machen sich breit. Hatte man gar nicht mehr auf dem Schirm. Dieses
jährlich, traurig, wiederkehrende Wetterphänomen.
Die Reise schiebt nur etwas von uns, was uns doch wieder
einholt. Aber vielleicht kann man es hinauszögern, vielleicht ist es nicht ganz
so schlimm und vielleicht überwiegen irgendwann die vielen guten Erinnerungen
und helfen uns über den Winter.
Die Reise hatte keine großen Anforderungen. Sommer. Sonne.
Wärme. Strand. 13 Flugstunden dafür auf sich zu nehmen, ein ESTA-Formular für
die Amerikaner auszufüllen und sich mit unhandlichen 10.000 Pesos in der Tasche
durch ein korruptes Mexiko zu bewegen, empfanden wir jedoch als recht hohe
Anforderungen an uns. Zwischenzeitliche Zweifel, ob die Hurrikanhochsaison
wirklich der beste Reisezeitraum war, kamen ebenfalls auf. Doch letzte
Recherchen ergaben, dass sich das Unwetter auf der Pazifikseite befand. Cancun
sollte verschont bleiben.
Und so werden Jenny und ich erstmalig, die bisher unbekannte
Airline „FinnAir“ nutzen, die uns zunächst nach Dallas und anschließend weiter
nach Cancun bringen wird. Gebucht hatten wir über einen insolventen
Reiseveranstalter. Dadurch fielen die Kosten für den Trip und auch das Hotel sehr
günstig aus. Die Retourkutsche wird es mit Sicherheit noch hageln. Bereits beim
Online Check-In mussten wir erkennen, dass dieser nicht verfügbar war. Die
Sitzzuteilung wird also eine offene Überraschung am Flughafen werden. Egal.
Augen zu und durch.
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