Gracias, my friend!

Wenn ihr schon mal nach einem Synonym für Überangebot gesucht habt, so werdet ihr in Perus Andendörfern fündig werden. Noch nicht richtig aus dem Bus ausgestiegen, wird man auch schon mit "Aqua, only 2 Dollars" und "Special price my friend, Poncho just for you" überrumpelt. Die lokalen Märkte sind überschwemmt mit peruanischem Allerlei - ein Stand bunter als der andere. Man kann sich gar nicht satt sehen, an der farbenfrohen Mode Perus und den echt-Silber Imitaten. Wer hier einen klaren Kopf bewahrt, der darf sich und sein Portemonnaie glücklich schätzen. Auch ich habe mich von den penetranten Umwerbungen erweichen lassen und bei alpakagestrickten Pullis und Kopfbedeckungen zugeschlagen. Selbst das obligatorische Armbändchen konnte ich nicht umgehen, welches mit 2 für 1 und 20 Sol zu Buche schlug. Über den Tisch gezogen haben mich diese lateinamerikanischen Händler! Auch hier gilt wieder einmal: "Keine Angst Leute, mein Geld kriege ich schon ganz schnell an die Inkanachkommen verjubelt!"
Trotz massiver Unkosten haben wir heute aber auch einiges gesehen. Das Sacred Valley, die Pisac Ruinen, die Ollantaytambo Ruinen und gefühlte 300 Marktstände. Gerade so konnte ich noch dem Aufschwätzen eines "echt-Silber-und-aus-Alpakaspucke-handgewaschenem" Schmuckstückes entweichen, als ich jedoch in die Falle des Koka-Tee Händlers tappte, der mir für 2 Sols einen Beutel dieses anregenden Tees unterjubelte. 


Gegen Nachmittag erreichten wir dann endlich das Hotel. Fix und fertig von den Marktschreiern und vielleicht auch ein wenig von der Treppenwanderung hoch zu den Heiligtümern der Inkas. - Und wie ich mich auf die Dusche freute! Das Highlight nach einem wirklich vollgepackten Tag. Doch Freunde, was mich hier erwartete ist wohl der Albtraum jedes Industriestaat-aufgewachsenen Menschen: Das Wasser war nicht lauwarm, auch nicht kalt, sondern BITTERKALT!! Es hat mich eine gefühlte halbe Stunde gebraucht diese Wasserbarriere zu überwinden. Als kleine Entschädigung sind wir später am Abend mit der ganzen Gruppe in eine peruanische Lokalität eingezogen, die - Hut ab - auch mal locker in Frankfurt hätte stehen können. Kurze Erinnerung: Wir befinden uns gerade in einem winzigen Bergdorf mitten in der Wallachei der Anden. Umso erstaunlicher, dass es die feine mexikanische und amerikanische Küche bisher hier her geschafft hat. Jörg und ich ( wir haben btw neue Pseudonyme: Jorge und Hulia ;)) teilten uns eine Quesidilla und bestellten dazu Peru's Nationalcocktail "Piscour Sour". Also, mein neues Topgetränk - bitte schon mal auf Herborn's Getränkekarten suchen ;) Tja, und dann war da noch die Sache mit dem Internet. Wo schon Hopfen und Malz verloren schien und mein iPhone Akku mit Meuterei dank 127 gescheiterter Internetversuche drohte, kam die Rettung von der Bar. Der freundliche Kellner servierte uns neben der Rechnung den Wifi-Code. Was soll ich sagen? Gracias, my friend :)
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