Hör mal wer da hämmert.

Um 2:30 Uhr bellten, jaulten und wilderten die Hunde-Gangs, um 4:30 Uhr krähten die Hähne und ab 7:00 Uhr wurde der Hammer geschwungen. Albanien befand sich in einem regelrechten Bauwahn. Da wurde ohne Rücksicht auf Verluste gemeißelt, geklopft, geziegelt, gemauert, gebohrt und verzementiert. Anstatt Schützenbunker nun Hotelbunker. Und wir direkt neben der Großbaustelle „Poseidon“. Vermutlich ein 2-Jahresprojekt von Gebäudekomplex.


War uns aber auch egal, denn unser Hauptfilter bei der Unterkunftsauswahl lag mittlerweile nur noch auf „Waschmaschine.“ Karin hatte uns mit ihrem Waschvirus infiziert und so nutzten wir jede erdenklich freie Minute um Wäsche zu waschen, aufzuhängen oder zusammenzulegen. „Sonst stinkst doch im Koffer.“ und Karin warf zugleich noch ihren Rucksack in die Wäschetrommel. Auch ein Leben aus dem Koffer soll hygienische geübt sein.


Mittlerweile waren wir in Vlora gestrandet. Das war mal ein echter Strandort. Palmen, Sand und Meer. Schon jetzt reihten sich gut besuchte Restaurants, Eisdielen, Hotels und Bars entlang der Promenade. Skateparks, Basketballcourts und Jahrmarktfeeling wie in Venice Beach. In der Hochsaison wahrscheinlich das Mallorca Albaniens. Sogar Souvenierläden und eine moderne Innenstadt mit einem sehr gepflegten Viertel „The Old Town“ hatte Vlora zu bieten. Der Einfluss, den die Fähre von Brindisi (Italien) mitbrachte, war unverkennbar. 


Karin, die noch am Morgen sprach, dass sie sich in Albanien auf gar keinen Fall etwas kaufen würde, gönnte sich wenige Stunden später ein neues T-Shirt. Und Petra erstand einen aufgepumpten Basketball, hatten es uns die vielen Basketballplätze angetan. Der sportlichste Tag des Trips versprach viel Muskelkater. Wandern, schwimmen, Basketball und am Abend Beachsoccer bis die Sonne unterging.


„Dann können wir morgen ja wieder getrost einige Stunden Auto fahren.“ „Ja prima, ich muss auch meinen Bildband ‚Albaniens schönste Baustellen‘ fortsetzen“ freute ich mich. Und Petra hoffte auf neue Fotomotive der Marke Benz. Das Automodell hatte sich hier, nach dem Ende des Sozialismusregimes, etabliert, war es das einzige Gefährt, das den verkommenen Straßen Albaniens standhielt. Die höchste Mercedes-Dichte weltweit, da ein Diktator lieber in Bunker, anstatt in Straßen investiert hatte und es Privatautos bis in die 90er erst gar nicht gab. Verrückte Geschichte, die Deutschland einmal mehr zu Gute kommt. Wir sind hier mehr also irgendwo sonst willkommen. „Where you‘re from?“ „Oh, Almania.“ und ein Lächeln huscht über das Gesicht der Einheimischen. 


Heute führt der Weg weiter nach Durrës. Sollte der Ort genauso verbunkert und mit Baustellen bestückt sein wie Sarandë, dann werden wir noch weiter nach Norden reisen. „Hat die Unterkunft in Lukova Waschmaschine?“ „Ok, check!“ 


Sehenswürdigkeit on the Road:

Küstenroute

Jalë - Kleiner Badeort, wie nach ein Unwetterkatastrophe. Aber irgendwie trotzdem schön.


Unterkunft:

El Mar - Familiy Suite Residence 


Restaurant:

Mustafa 

El Mar - Pizza & Fish


Bar:

Komiteti 

Olympia Bar
















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