Into deep..

Tag 15 + 16

Bevor wir in Knysna eintrafen, machten wir einen Abstecher zum Wildlife Awareness Center "Tenikwa". In einem 20 minütigen Trailerfilm wurde uns mit schmalztriefend unterlegter Musik das Wildgehege näher gebracht, welches wir im Anschluss mit unserem afrikanischen Guide "Wilfried" durchschritten. Wilfried überzeugte mit tiefem Fachwissen und seiner Passion zu den vorwiegend katzenverwandten Tierarten. Leider verstanden wir Wilfried nur sehr schlecht. Bestenfalls jedes 5. Wort. Aus diesem Grund hagelte es immer mal wieder Rügen, da wir nicht alle Sicherheitshinweise und Anweisungen klar befolgten. So wurde das Schießen eines Selfies mit dem Leoparden angemahnt, sowie das Tragen der Sonnenbrille und der auf Augenhöhe einnehmenden Position mit dem Geparden. Wilfried war nicht amused! Dennoch konnten wir mit dem Besuch, dieses sehr schön hergerichteten Geheges, die Sichtung der Wildkatzengattungen abschließen. 

Gegen Mittag erreichten wir den Campingplatz Knysna, wo wir blitzschnell unsere Zelte errichteten und dann mit Sack und Pack nach Thesen Island weiter reisten. Das einzige Optional war heute almost for free. Free Wifi, free live Music und einen Cappuccino für umgerechnet 40 Cent. Unser Tisch im Quay Four Restaurant schien nahezu zu verstrahlen, musste doch jeder die mobilen Daten von 6 Tagen abarbeiten. Da lief für eine Stunde wenig bis gar nichts über die face-to-face Kommunikation, die wir in den vorherigen Tagen doch sehr zu schätzen gelernt hatten. Als sich ein jeder von uns wieder mit der digitalen Außenwelt auf Stand gebracht hatte und auch die heimischen, weltbewegenden Informationen, wie der Gewinn der Australian Open und der EM-Handballmeisterschaft, sowie der Freisprechung von Kuh Verona, erlesen hatte, begaben wir uns wieder zurück auf den Campingplatz. Wir beendeten den Abend mit einem Hackfleischkäsebohnenauflauf und dem Spiel 'Flunky Ball'. Die analoge Gemeinschaft war somit wieder hergestellt. 

"Das ist hier echt Trainingslager Deluxe!" bemerkte löön abermals, als wir mit gebückter Körperhaltung durch die Cango Caves rotierten. Mittlerweile denken wir nicht mehr über die Optionals nach und melden uns einfach für alles an was nach Abenteuer klingt. Finde den Fehler! Nachdem wir  Knysna verlassen hatten kutschierten wir zu unserem vorerst vorletzten Stopp 'Oudtshoorn'.  Es herrschte hier ca. 38 Grad und wir waren sehr erfreut, dass wir an diesem Tag in die abgekühlten Höhlensysteme der Cango Caves schreiten durften. Was wir selbstverständlich nicht bedachten war, dass uns in diesen Tropfsteinhöhlen eine weitere Sporteinheit von ca. 1200 Stufen bevorstand und die tieferen Regionen, durch hohe Luftfeuchtigkeit und verschachtelte Felsspalten, nur schwerwiegend zu durchdringen waren. Die ersten 600 Meter hakten wir problemlos ab, doch der erweiterte Teil der Adventure Tour wurde zu einer echten Herausforderung. Mit den Worten "everything is possible" wurden wir in die 'Letterbox' geschickt, die wir mit Limbo- bis Kriech- und Yogabewegungen durchdringen mussten. Zwischendurch drohte man einfach in den verengten und kaum ausgeleuchteten Höhlentrakten steckenzubleiben. Hallo Klaustrophobie! Meine größte Angst in den Tunneln einen Krampf zu erhalten, blieb uns zum Glück erspart. Schweiß gebadet und atemlos kämpften wir uns wieder zurück zum Anfang der Höhle. Just did it!

Als vorletztes Abendmahl offerierte uns Wendy einen Straußengulasch mit Reis und Kartoffeln. Lecker, lecker! Da die Außentemperaturen immer noch bei gefühlt 30 Grad lagen, beschlossen Maira, Patrick, Jo, löön und ich in dieser Nacht unter den Sternen zu schlafen. Beste Wahl! Trotz, dass wir am nächsten Morgen um 4:30 Uhr von vorbei joggenden, singenden Gefängnisinsassen kurzzeitig geweckt wurden, hätte der Schlaf bei heruntergekühlten Außentemperaturen nicht besser sein können. Man kann schlussendlich feststellen: es muss viel mehr unter den Sternen geschlafen werden! In diesem Sinne, gute Nacht! 



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