Almost over

Ach, wie schön ist es wieder daheim zu sein! Bekannte Straßen, alte Freunde und endlich wieder kostenfreies Frühstück.

Nein, ich bin noch nicht zurück in Deutschland. Doch das Greenhouse und Melbourne sind so etwas wie meine zweite Heimat geworden. Ein Ort an dem man sich wohlfühlt! Angnehmes sonniges Wetter, Straßenmusik, nette Menschen, offene Geschäfte und bezahlbares Sushi. - Um nur ein paar Vorzüge dieser Stadt zu nennen.
Um ein Haar hätte ich all das nicht noch einmal wieder sehen dürfen. Denn wer nicht lesen kann ist klar im Nachteil. Warum hat der Februar auch nur 28 Tage und warum werden Flüge überhaupt auf Mitternacht gelegt? Ist doch klar, dass Menschen wie ich (und ich bin wirklich froh nicht die einzige gewesen zu sein), durch so etwas verwirrt werden und einen Tag zu spät am Airport stehen. Mein Lehrgeld durfte ich selbstverständlich auch gleich bezahlen und ein neues Ticket zum doppelten Preis kaufen. Danke, Anke - oder aber auch Jetstar! Jetzt darf ich euch mitteilen offiziell pleite zu sein.
Der Flug war auch eher schlecht als recht. Neben mir saß ein Kettenraucher, der 3 Stunden lang rumhustete und röchelte. Natürlich gab es während des Flugs auch nichts zu Essen!
Als ich um 6:30 Uhr morgens Melbourne erreichte und vom Southern Cross mit meinem gesamten Gepäck durch die Straßen bis zum Hostel laufen musste (Erinnerung: ich kann mir auch keinen Bus mehr leisten), fühlte ich mich wie überfahren und am Ende! Zertört, am Boden!! Doch dann betrat ich mein Hostel. Und alles änderte sich:
Im Aufzug umartem mich schon die ersten Menschen und die Rezeptionisten begrüßten mich mit einem Lächeln. Und einer Hand voll Geldscheine. Aus irgendeinem Grund muss ich wohl doch mehr gearbeitet haben als ich dachte. Und somit hatte ich die Hälfte meines Tickets wieder raus und konnte wenigstens die letzten Tage ohne Spenden überleben. Dem Greenhouse sei Dank!!
Beinahe hätte ich das ganze Geld wieder abgegeben, da ich beim Joggen am Yarra River einer Umweltaktivistin begegnete, die mich um Geld für Afrika bat (dann muss es wohl doch eine Frau von Unicef gewesen sein). Ich glaube, dass sie nicht so begeistert war, als ich nach ihrer 40min-Predigt erwähnte, dass ich gerade selbst in Finanznöten bin, doch in ein paar Monaten gerne wieder spenden würde. Sorry Africa!!

Gerade neigt sich der Tag dem Ende zu. Menschen passieren, die Glocken der 10m-entfernten Kathedrale läuten, der Feierabendverkehr löst sich und das noch-eben-neben-mir-stehende Plastikmännchen ist verschwunden. Doch ruhiger wird es nicht. Warum auch - wir befinden uns in der zweitgrößten Metropole in der südlichen Hemnisphäre. Der zweite Teil des Tages bricht gerade erst an!

Julia Hecker, live from Federation Square / Melbourne

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