Jeder kann ein Ozeankind® sein

Gastbeitrag von Rebecca Dittmar (becks)

Alles begann mit einer Mini-Müllsammelaktion auf dem benachbarten Parkplatz der Wohnung. Der tägliche Anblick von Müllbergen auf dem Weg zur Arbeit war irgendwann der Stein des Anstoßes. „Wir müssen da mal aufräumen, das sieht ja echt schlimm aus was dort alles herum liegt…“

Wenige Wochen später gab es den ersten freiwilligen Sammeltag. Das Ergebnis: 2 Säcke voller Müll. Eine Radkappe. Parkplatz sauber, wir zufrieden. Sogar die Stadt Herborn zeigte Unterstützung für diese Aktion und sicherte uns nach Anfrage die entsprechende Entsorgung des gesammelten Abfalls zu.

In der nächsten Zeit fanden sich immer neue Stellen in der Umgebung, an denen achtlos weggeworfener Müll einen traurigen Anblick mitten in der Natur bot.
Nächstes Ziel: Das Dillufer in Herborn. Die Bilanz hier: 5 Säcke Müll, diverse Glas- und Plastikflaschen. Alles verstreut am und sogar im Wasser.

Es ist erstaunlich was aus einem kleinen „Ich kann den Müll da nicht mehr sehen…“ bis heute geworden ist. Auf einer gemeinsamen Mountainbike-Tour hieß es irgendwann „Leute, jetzt schaut euch gleich mal um. Wir fahren jetzt den ‚Müll-Trail’...“ Bitte was??!

Und dann waren wir geschockt über das Ausmaß was wir vor uns sahen. Ein kleiner Zuwanderweg des Rothaarsteigs in Herborn-Burg, unterhalb der Autobahnraststätte Dollenberg. Und alles, wirklich alles voller Müll. Mitten im Wald sah es aus wie auf einer Mülldeponie und es roch auch so. Nicht nur Plastik, Papier oder Flaschen mit seltsamen Inhalten, alles in rauen Mengen. Nein, hier fanden sich teilweise richtige verschnürte Müllpakete. Dazu Autoscheinwerfer, ausgelaufene Batterien, Nummernschilder, Auspuffanlagen, diverse verrostete Metallbleche, Spraydosen, Leitplankenteile, Teerstücke, Bauschilder und sogar ein BlackBerry. Und das ist längst nicht alles... immer neue unglaubliche Fundstücke sind bei jeder Sammelaktion an der Tagesordnung. Und man stellt sich immer wieder nur ein und dieselbe Frage: Wieso machen die Leute sowas? Wieso wird solcher Müll einfach achtlos weggeworfen, frei nach dem Motto: „Aus den Augen, aus dem Sinn...“. Tja wenn das so einfach wäre...

Unterstützung und ein Forum für unsere Aktionen fanden wir unter der Internetseite www.ozeankind.de. Hier fanden wir auch Mitstreiter. Verschiedenste Menschen die auf dem Weg zur Arbeit, bei der täglichen Joggingrunde oder einfach beim Spazieren gehen im Urlaub am Strand Müll aufsammeln und entsorgen. Für ein kleines bisschen mehr Sauberkeit in dieser Welt. Tolle Aktion und tolle Menschen, die auf eine solche Idee kommen!

Wir wissen, dass unsere kleinen Müllsammel-Aktionen nur ein Tropfen auf den heißen Stein sind und dass endlos viel Müll in dieser Welt immer wieder zum Thema wird. Aber es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass man auch mit einem kleinen Beitrag etwas Großes leisten kann. Für sich selbst und die Umgebung in der man lebt, quasi direkt vor der Haustür.

Und deswegen: Jeder kann ein Ozeankind® sein!
Schnappt euch eine Mülltüte, wenn ihr mit dem Hund raus geht, beim letzten Stück eurer Feierabend-Laufrunde oder einfach beim Sonntagsspaziergang. Sammelt was ihr finden könnt und sorgt mit uns allen dafür, dass es ein klein wenig sauberer wird, in einer Welt die uns alle etwas angeht und die wir auch in ein paar Jahren noch so dringend brauchen.

Eure #plastikrebellen (Team Herborn)
becks, löön, kristin, daniel, juli

Mehr Infos auf www.ozeankind.de 

Zeitungsartikel auf mittelhessen.de: 

https://www.mittelhessen.de/lokales/region-dillenburg_artikel,-„Wie-eine-Muelldeponie-im-Wald“-_arid,1391600.html






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